Viktor Gschwend, Präsident des JardinSuisse Thurgau, stellte in seiner Ansprache fest, dass sich die heutige Menschheit nach der Natur sehne. Zur digitalisierten und künstlichen Welt soll das reale Umfeld die Nahrung für die Seele sein. Diesem Umfeld Sorge zu tragen, sei eine der wichtigsten Aufgabe der Gärtnerinnen und Gärtner. Damit diese Aufgabe erfolgreich umgesetzt werden kann, braucht es Ausdauer, Mut und auch Glück, so Gschwend. Mit einem Zitat von Henry Ford «Glück ist – das mögen, was man muss und das dürfen was man mag», eröffnete er offiziell die Diplomfeier.
Die gesamte Prüfungsdauer wurde, bedingt durch die Coronakrise, gekürzt. Wie Beat Ullmann, Obmann der Landschaftsgärtner, ausführte, wurde zum Erstaunen der gesamten Branche auf schriftliche Prüfungen verzichtet, obwohl diese Prüfungen unter Einhaltung von 3 m Abstand und Einzelarbeitsplätzen in den leeren Berufsschulen, ohne jeglichen weiteren Aufwand durchzuführen gewesen wären. Um das QV in Sulgen und Weinfelden durchzuführen, mussten Schutzkonzepte ausgearbeitet und Hygienevorschriften eingehalten werden. Das Konzept beinhaltete ein gestaffeltes Mittagessen, geschlossenen Garderoben und diverse Händewasch- und Desinfektionsstellen. Ansonsten konnten die praktischen Arbeiten im üblichen Rahmen durchgeführt werden.
Bilanz der Resultate
In allen vier Ausbildungsrichtungen wurden gute Ergebnisse erzielt. Bei den Gärtnern in der Fachrichtung Garten- Landschaftsbau und in der Fachrichtung Pflanzenproduktion mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) konnten 11 Gärtnerinnen und Gärtner das Fähigkeitszeugnis entgegennehmen. Mit einer Gesamtnote von 5.3 überzeugten die Leistungen von Elias Anliker (Lehrbetrieb: Tschann und Rietmann Gartenbau AG, Amlikon) die Experten. Flavio Betschard, Fachlehrer am GBW Weinfelden, überreichte ihm für die ausgezeichnete Leistungen das Anerkennungsdiplom des Kantons Thurgau und von JardinSuisse Thurgau.
Bei den Zierpflanzengärtnerinnen mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) konnten alle 5 Lernenden das Fähigkeitszeugnis entgegennehmen. Dabei erzielten Michaela Heini (Lehrbetrieb: Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg) und Melanie Marchetti (Lehrbetrieb: Spitalgärtnerei Frauenfeld) jeweils die Gesamtnote von 5,2. Für seine vorbildlich geführte Lerndokumentation wurde Martin Ender (Lehrbetrieb: Roth-Pflanzen, Kesswil) mit einem Tablet belohnt.
Freude und Pech können manchmal nah beisammen sein. Das mussten vier Landschaftsgärtner bitter erleben. Da die Position Pflanzenkenntnisse, als Fallfach bei den Gärtnern, nicht durchgeführt werden durfte, zählte der Notendurchschnitt der Berufsschule. Dieser lag leider unter der Limite von 4.0. Für die übrigen 20 Kandidaten zeigte der Daumen nach oben und die Freude über das Fähigkeitszeugnis war entsprechend gross.
Ausgezeichnete Vertiefungsarbeit über «Vertikalbegrünung von Fassaden»
Die von Pascal Allenspach geschrieben Vertiefungsarbeit handelt von einem zukunftsträchtigen Arbeitsgebiet für die Gärtnerzunft: die Vertikalbegrünung von Fassaden. Er umschreibt in seiner Arbeit, wie Häuserbegrünungen und generell Vertikalbegrünungen vor allem in Städten helfen sollen, das Klima und die Luftqualität in Zukunft positiv zu beeinflussen. Diese ausserordentliche Arbeit wurde von der Berufsschule und vom JardinSuisse Thurgau mit einem Spezialpreis gewürdigt.
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