Artikel

Blick in den Lerngarten 4.0

Blick in den Lerngarten 4.0 am BZR.

  • 4.0 – Digitalisierung heute und morgen
  • Diverses

Digitaler Lerngarten 4.0 – eine neue Art von Lernumgebung

Ende Mai 2019 wurde am Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal (BZR) der neue digitale Lerngarten 4.0 eröffnet. Alle Pflanzen sind mit QR-Codes beschriftet. Mit Hilfe von digitalen Lernkontrollen kann der persönliche Wissensstand individuell überprüft werden.

Selbst kleinere bauliche Veränderungen ziehen häufig weitere Anpassungen nach sich und beispielsweise schon seit Längerem angedachte und grob geplante Projekte können realisiert werden. Ein Beispiel dafür ist der neue Lerngarten 4.0 auf dem Areal des Berufs- und Weiterbildungszentrums Rorschach-Rheintal (BZR) in Rorschach. Mit der Renovation der Tiefgarage entstand im Schulgarten, der früher u. a. im Rahmen von überbetrieblichen Kursen für das Thema «Mauerbau» verwendet wurde, ein Notausgang. Diese Gelegenheit wurde genutzt, um für die Lernenden einen Lerngarten einzurichten. «Die Idee hatte ich eigentlich schon länger. Nun war der Zeitpunkt günstig, sie umzusetzen», meint Daniel Dünner, Fachlehrer am BZR und Projektleiter, gegenüber dergartenbau. «Wenn wir nun die Chance haben etwas Neues zu machen, so soll es auch up to date sein», betont er. So sind die Möglichkeiten der Digitalisierung ein wichtiger Bestandteil des neuen Lerngartens.

Lernende bauen mit

Für die Realisation des Projektes kamen auch Lernende zum Einsatz. In verschiedenen Freikursen entstanden unter der Leitung von Instruktoren beispielsweise Musterbeläge aus Beton, Naturstein und Holz, jeweils eingefasst in quadratische Stahlrahmen. Weitere Themen waren «Treppenbau» sowie «Mauerbau». Für das Material wurden Lieferfirmen als Sponsoren angefragt. Die Entstehung des Lerngartens ist in einem Zeitraffer-Film festgehalten (QR-Code rechts auf dieser Seite).

Intelligente, flexible Beschriftung

Alle Materialien sind so detailliert beschriftet, dass eine Bestellung beim Lieferanten möglich wäre. Zudem können bei einzelnen Materialien Erklärvideos oder PDF-Anleitungen – beispielsweise zu Verlegetechniken – über QR-Codes abgerufen werden.

QR-Codes spielen auch eine zentrale Rolle bei der Beschriftung der Pflanzen. Waren bisher Namen und Herkunftsort der Pflanzen in Aluminiumtäfelchen eingraviert, die für Lernparcours abgedeckt wurden, sind diese Angaben neu hinter einem QR-Code «versteckt». Dieser führt zur App igarten.ch und die Lernenden erhalten vor Ort zusätzliche Informationen u. a. zu Blüte, Blatt und Standortbedingungen. Nebst dem Code ist auf der Etikette die jeweilige Ausbildungsstufe erkennbar. Die Lernenden können so gezielt die für sie zurzeit aktuellen Pflanzen finden.

Alle Pflanzen und die entsprechenden Lernstufen sowie QR-Codes sind in einer Excel-Tabelle hinterlegt. «Dies hat unter anderem den Vorteil, dass ich jederzeit jede Beschriftung neu auf eine UV-beständige Folie ausdrucken kann – auf Anpassungen der Pflanzenliste kann ich so spontan reagieren», erklärt Dünner.

Lernen im Lerngarten

Alle Stauden, die die Lernenden kennen müssen, sind im Lerngarten vorhanden. Aufgrund der engen Platzverhältnisse konnte der Aspekt «Lebensgemeinschaften» nicht berücksichtigt werden. «Es ist ein Pflanzen-Mustergarten und nicht ein Beispielgarten für die Pflanzenverwendung», betont Dünner.

Den Lernenden stehen diverse digitale, stufengerechte Pflanzenlernparcours zur Verfügung. Dies ermöglicht ein individuelles aktives Lernen. Das Pflanzenwissen kann digital und jederzeit überprüft werden. Am Schluss steht bei allen Themen – Pflanzen, Beläge und Treppenbau –eine Lernkontrolle zur Verfügung. Diese Tests können von allen Interessierten abgerufen werden. Beim Scannen des entsprechenden QR-Codes wird jeweils der Zugang zu istest.ch erklärt.

Auch die Pflanzenlernparcours können von allen vor Ort genutzt werden. Dazu wurden auf moodle.ch Gastkonten eingerichtet (gast01 bis 99.lerngarten). Beispiel: username: gast17.lerngarten / Passwort: gast17.lerngarten.

Dünner betont, dass nun der Grundstein für den digitalen Lerngarten 4.0 gelegt sei. Er werde jedoch stets weiter entwickelt. So seien beispielsweise zusätzliche Lernvideos mit den Lernenden geplant. |

Verwendete Tools


Excel: Pflanzenlisten
moodle.ch: Lernplattform des BZR
igarten.ch: Pflanzenkenntnis-App
istest.ch: Prüfungsprogramm
card2brain.ch: digitale Lernkarten
nanoo.tv: Schweizer Filmplattform für Bildung

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • 4.0 – Digitalisierung heute und morgen
  • Landschaftsarchitektur

«BIM im Klartext» – unter diesem Titel lud die Firma ComputerWorks AG aus Münchenstein Planende Ende August zu einer Tagung ins Kino Kosmos in Zürich.…

Weiterlesen

  • 4.0 – Digitalisierung heute und morgen
  • Forschung

Das ökologische Gleichgewicht des Waldes im Auge zu behalten, ist nicht ganz einfach. Ein Forscherteam der Empa und des «Imperial College London» hat…

Weiterlesen

  • 4.0 – Digitalisierung heute und morgen
  • Produktion
  • Pflanzenschutz

Fünf Bundesstellen haben gemeinsam mit Agroscope ein Bewilligungsverfahren für Sprühdrohnen entwickelt. Damit ermöglicht die Schweiz als erstes Land…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

23/24/2024

Magie der Lichtkunst: Festival in Kronach

Magie der Japangärten: Gestaltung und Rituale

Webtools für mehr Biodiversität

Biozertifizierte Weihnachtssterne

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Agenda

«Stadtgrün»
Stadtgärtnerei – Zentrum für Pflanzen und Bildung Sackzelg 27, 8047 Zürich

Die Ausstellung «Stadtgrün» zeigt konkrete Projekte aus dem gleichnamigen Förderprogramm. Zudem gibt es Arbeiten von Studierenden der ZHAW, ETH und OST zu sehen.
Öffungszeiten: täglich 9 bis 17.30 Uhr.

23.11.2024 00:54  –  19.01.2025 00:00
Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung

09.01.2025  –  09.12.2025
Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich

Grün, blau und grau gemeinsam denken: Das ist das Motto der ersten Zürcher Klimatagung «Wie die Stadt zum Schwamm wird» am Donnerstag, 23. Januar. Es ist eine Veranstaltung des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich in Kooperation mit Grün Stadt Zürich. Im Fokus der Tagung stehen inspirierende Schwammstadt-Pilotprojekte aus der Schweiz und dem benachbarten Ausland sowie Aktuelles aus der Forschung. Das Vormittagsprogramm beinhaltet Projektpitches, Fachreferate und Podiumsdiskussionen im Plenum. Am Nachmittag liegt der Schwerpunkt auf Vertiefungsworkshops zu diversen Themen. Kosten: 200 Fr. 
Programm und Anmeldung

23.01.2025 08:30  –  17:00

Submissionen

Region Zürich
Restaurant Schifflände
Angebotsfrist: 08.01.2025
Region Winterthur
Grosszyklische Sanierung Theater Winterthur
Angebotsfrist: 09.01.2025
Region Zürich
Gleisbogen
Angebotsfrist: 17.01.2025