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Dschungelfeeling im Gartencenter Raschle mit viel Grün, ...

... aber auch mit bunten Hinguckern wie Aglaonema ‘Cherry Baby’ ...

... und Codiaeum variegatum in Orange.

Markus Raschle, Inhaber und Geschäftsführer der Dorfgärtnerei Raschle AG, ist mit dem Verlauf der diesjährigen «Grünen Wochen» äus­serst zufrieden. Bild zvg

Besonders gefragt sind Grünpflanzen wie die panaschierte Monstera ‘Thai Constellation’ ...

... und die wunderschön gezeichnete Alocasia micholitziana ‘Frydek’.

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Im Zimmerpflanzenfieber

Die «Grünen Wochen» im Wädenswiler Gartencenter und in der Langnauer Dorfgärtnei Raschle boten im vergangenen Januar 
alles, was es für einen trendigen Indoordschungel braucht.

Noch ist es eisiger Winter, die Bäume recken ihre kahlen Äste in den blauen Januarhimmel und die Menschen vergraben ihre Hände tief in den Jackentaschen. Sobald sich aber die Türen des kleinen Gartencenters auf dem Gelände der «Alten Fabrik» im Herzen Wädenswils öffnen, ändert sich das schlagartig: T-Shirt-Temperaturen, Gezwitscher tropischer Vögel, Plätschern von Wasser – und eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen empfangen die Besucherinnen und Besucher: Wir stehen mitten im Dschungel von Raschles «Grünen Wochen», die vom 7. bis 29. Januar 2022 im Gartencenter in Wädenswil und in der Dorfgärtnerei Langnau in der Zürcher Agglomeration über die Bühne gingen. 

Dass grüne Wohnzimmer im Trend sind, zeigt sich nicht nur auf Instagram, Pinterest und Co. Auch das Museum für Gestaltung in Zürich widmet sich mit der Ausstellung «Plant Fever» unseren pflanzlichen Mitbewohnern und stellt gar die Frage, ob sie die neuen Haustiere sind. So weit geht Raschle nicht. Dafür sorgen die Gärtnerinnen und Gärtner der beiden Geschäfte: Sie instruieren die neuen «Halterinnen» einfach so, dass die Zimmerpflanzen ein möglichst gutes Dasein fristen.

Wesentlicher Treiber für das grosse Interesse an Zimmerpflanzen sind die sozialen Medien: Wer heute trendig wohnen will, legt sich einen exotischen «Indoor-dschungel» zu. Und natürlich hat die Pandemie der Branche in die Hände gespielt. Mit ihr stieg das Bedürfnis, das Zuhause zu verschönern. So manches Wohnzimmer und Homeoffice ist mit Grünpflanzen aufgerüstet worden, nicht nur aus modischen Gründen, sondern auch für ein gutes Raumklima und fürs Wohlbefinden. 

Kunden von nah und fern 

Markus Raschle hat seit jeher ein Faible für Zimmerpflanzen. Er führt in seinen Verkaufsgeschäften nicht erst seit ihrem Comeback ein gut bestücktes Sortiment. Die «Grünen Wochen» veranstaltet er schon seit vielen Jahren. Dies vor allem, um die Lücke nach Weihnachten zu überbrücken und das Gartencenter nicht einschlafen zu lassen. Damit könne er die Frequenz einigermassen halten und im Januar einen schönen Umsatz generieren. Mit dem Verlauf der diesjährigen Wochen ist er äusserst zufrieden; gegenüber den Vorjahren konnte er den Umsatz nochmals steigern. Im Vorfeld hat er 21 000 Flyer verteilen lassen und regelmäs­sig die sozialen Medien bespielt. Die grosse Menge an Zimmerpflanzen, die in den Niederlanden eingekauft wurden – insgesamt 7000 Stück –, schlug sich für die Kundschaft in attraktiven Preisen nieder.

Andrin Garzoni arbeitet seit gut zehn Jahren bei Raschle, heute als Abteilungsleiter Technik resp. Leiter Terrassenservice. Seit mehreren Jahren begleitet er die «Grünen Wochen» in Wädenswil und konnte die stete Zunahme des Interesses an Zimmerpflanzen mitverfolgen – bis zum heutigen Hype. «Viele Kundinnen und Kunden lassen sich vom Angebot inspirieren. Andere – die Freaks – reisen auf der Suche nach bestimmten Pflanzen teilweise von weit her an und sind bereit, tief in die Tasche zu greifen», sagt der Gärtner. Das könnten gut und gerne mehrere Hundert Franken sein.

Begonnen hat der Trend mit «Grossmutterpflanzen» wie Zimmerlinde, Gummibaum, Forellen-Begonie oder Schwiegermutter-Zunge. Heute sind Monstera, Philodendron, Aglaonema- oder Syngonium-Arten und -Varietäten beliebt, gesucht sind insbesondere panaschierte Raritäten. Auch was den Wuchs anbelangt, haben sich die Wünsche verändert. War in früheren Jahren eher ein kompakter Wuchs gefragt, so darf es heute dicht wachsen, wild wuchern und klettern. 

«Einfach cool»

Das Innenbegrünungsteam der Raschle-Verkaufsgärtnereien bot während der Januarwochen einen Extra-Beratungs-service für Grünpflanzen an; für die verkauften Pflanzen besteht ein «lebenslanger Gratis-Pflanzendoktor-Support». Bei diesem haben Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Blätter oder Bilder von kränkelnden Pflanzen mitzubringen und Vorschläge für entsprechende Pflegemassnahmen zu erhalten. Wobei den Freaks nicht viel vorzumachen sei, meint Raschle. Im Gegenteil: Man müsse schon fast aufpassen, dass man mithalten könne. «Was auf den sozialen Medien abgeht, ist unglaublich cool, all die jungen Leute, die gezielt nach Pflanzen suchen und dafür ihr Geld ausgeben! Das gibt auch meinen Mitarbeitenden ein gutes Gefühl: Sie arbeiten nicht in einer verstaubten Gärtnerei, sondern in einem trendigen Betrieb.» Auch wenn der Hype eines Tages ein Ende finden wird, sieht Raschle darin eine grosse Chance. Junge Leute, die sich mit Pflanzen beschäftigen, seien für die Branche positiv: Es könnte ein nachhaltiges Interesse für Pflanzen entstehen, das vielleicht sogar Auswirkungen auf die Berufswahl hat. |

 

Ausstellung und Pflanzenfestival 

Die Ausstellung «Plant Fever» im Zürcher Museum für Gestaltung stellt rund 50 internationale Projekte aus den Bereichen Produktdesign, Mode und neue Technologien vor und untersucht, welches verborgene Potenzial in Pflanzen steckt. Im Rahmen der Ausstellung findet vom 24. bis 27. März 2022 das Pflanzenfestival statt. Dann verwandeln sich das Toni-Areal sowie das angrenzende 25hours Hotel Zürich West und die Räumlichkeiten vom «Zum wilden Gärtner» in eine grüne Kreativoase voller botanischer Attraktionen und vielseitiger Aussichten. www.museum-gestaltung.ch

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