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Mehr oder weniger scharf:

Mehr oder weniger scharf: Chilis, im Bild ‘Ponky Pepper Spicy Jane’.

Mehr oder weniger süss:

Mehr oder weniger süss: Süss- kartoffel am Stand von Hishtil.

Schmackhaft und multitalentiert:

Schmackhaft und multitalentiert: die BrazelBerries.

Fein säuerlich: Lilibarber,

Fein säuerlich: Lilibarber, der Rhabarber im Miniformat.

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IPM 2016: Es wird weitergenascht

Egal, ob süss, scharf oder sauer – Hauptsache ess- und geniessbar. Der aktuelle Trend zum Selbstgezogenen wird mit immer mehr und ausgefalleneren Produkten bedient. Das war an der IPM Essen 2016 sehr schön zu sehen. Süsskartoffeln, Chilis und Heidelbeeren hatten dort einen prominenten Auftritt.

Obst, Beeren, Kräuter und Gemüse sind und bleiben angesagt. Einerseits für den Eigenkonsum, andererseits zur pflanzlichen Bereicherung der Wohnumgebung, sprich auf Balkonen und Terrassen sowie im Garten. Ändern wird sich das nicht so schnell, denn das Streben nach einer gesunden Ernährung geht einher mit der Distanzierung von der industriellen Nahrungsmittelproduktion. Und wenig überraschend entdeckt gerade eine junge urbane Bevölkerungsschicht den Veganismus – ein Leben ohne Tierprodukte – als neuen Lifestyle, der auf dem besten Weg ist, sich gesellschaftlich zu etablieren.

Scharf, schärfer, am schärfsten

Dem Fachhandel eröffnet die Entwicklung die Möglichkeit, sich durch ein mit Spezialitäten angereichertes Sortiment vom filialisierten Detailhandel abzusetzen – zum Beispiel mit farbenprächtigenclass="s2">Chilis (essbaren Typen von Capsicum anuum). Da wurden an der IPM 2016 viele neue Sorten vorgestellt. Die Firma Blue (jetzt bio-zertifiziert) hat sechs Varianten im Angebot, darunter neu die extrem grossfruchtige und eher süsslich-milde Bullhorn-Chili. Volmary lanciert ein Sortiment mit fünf unterschiedlich scharfen Sorten: Die beiden neuen ‘Cresto’ und‘Calita Red’ zählen laut Firmenangaben zu den schärfsten Chilis der Welt. Prudac bringt ‘Ponky Pepper Spicy Jane’ eine Sorte mit hoher Botrytistoleranz, auf den Markt. Und Hishtil begeistert mit veredelten Hochstämmchen namens ‘Conic’, bei denen sich Robustheit mit hohem Zierwert paart und je nach Typ verschiedene Fruchtfarben, -grössen und -aromen erhältlich sind.

Gesund und voll im Trend

Lange ein exklusiver Exot im Lebensmitteldetailhandel, ist die Süsskartoffel heute teils sogar beim Discounter erhältlich. Von Vegetariern und Veganern wird die süssere Alternative zur Kartoffel gerne als das gesundeste Gemüse überhaupt gepriesen, das zudem sehr vielseitig zubereitet werden kann. Anders als es der deutsche Name vermuten lässt, handelt es sich bei Ipomea batatas aber nicht um ein Nachtschatten-, sondern um ein Windengewächs. Es lässt sich im Kübel und im Beet anbauen, und das nicht bloss – wie gärtnerisch bekannt – zu Zierzwecken, sondern mit entsprechenden Sorten eben auch für den Verzehr. Weil das sehr trendy ist, wird das Angebot immer grösser. Fitzgerald Nuseries aus Irland wies an der IPM auf ihre mittlerweile sechs für Europa lizenzierten Süsskartoffelsortenclass="s1">aus dem Züchtungsprogramm der Louisiana State University hin. Neu für 2016 ist die Sorte ‘Bellevue’. An den Ständen von Hishtil und Volmary war zu sehen, wie unterschiedlich Form und Fruchtfleisch je nach Sorte aussehen können. Auch der Geschmack variiert.

BrazelBerries: ertragreiche Nasch- und hübsche Zierpflanze in einem

Pflanzenabsatz ohne Marketingkonzept? Das ist inzwischen kaum mehr denkbar. Reihum werden bestehende Konzepte verfeinert und neue noch stärker auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten. «Heisse» Neuheiten wie die Brazel­Berries werden daher fast ausnahmslos mit einer umfassenden Kampagne lanciert, wie das zu Jeddeloh eindrücklich an der IPM demonstrierte. Die Ammerländer Baumschule, die ihre Ausfuhren in die Schweiz in den letzten Jahren weiter ausgebaut hat, widmete ihren Stand vollumfänglich den BrazelBerries, einer Heidelbeerneuheit aus der amerikanischen Beerenbaumschule Fall Creek. Dave Brazelton hat dort in 20-jähriger Züchtungsarbeit eine überzeugende Kombination aus Ertrags- und Zierpflanze geschaffen: mit vielen aromatischen Früchten, kompaktem Wuchs, attraktiver Herbstfärbung und ausgezeichneter Eignung auch als Kübelpflanze.

Zu Jeddeloh präsentierte die Sorten ‘Peach Sorbet’, ‘Jelly Bean’ und ‘Pink Breeze’, die vorerst nur in Deutschland vertrieben werden. Um die Marke schnell bekannt zu machen, sind Anzeigen- und PR-Kampagnen sowie diverse Online-Marketing- und Social-Media-Massnahmen geplant. Für einen starken Markenauftritt am POS wurden Warenträger, Poster und Displays entwickelt. Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis diese in den USA sehr erfolgreich eingeführte Marke auch in der Schweiz verfügbar sein wird.

Heidelbeeren sind auch für die beiden Schweizer Baumschulen für Obst- und Beerenpflanzen ein Thema. Häberli ergänzt das bestehende Sortiment mit der rosa fruchtenden ‘Pinkberry Pia’ (Wuchshöhe bis 1,5 m). Und Lubera erweitert die im letzten Jahr eingeführte Lowberries-Serie von Beerenpflanzen, die unter 1 m hoch wachsen, mit ‘Little Blue Wonder’. Neu bei den Lowberries ist übrigens auch Lilibarber, der Minirhabarber für Balkon und Terrasse. Er erreicht bloss einen Drittel der üblichen Rhabarbergrösse und ist daher lediglich für eine Verwendung als Gewürz geeignet. Anlässlich der IPM gab Lubera eine drastische Preissenkung bei Obstbäumen in der Schweiz bekannt – dies als Reaktion auf den Importdruck und Verlust von Marktanteilen.

«Hochzeits-Hortensie» gewinnt Show Your Colours Award 2016

Der Show Your Colours Award wird an der IPM einer Pflanze und/oder einem Konzept verliehen, die/das

besonders gut die Emotionen der Konsumenten am POS anspricht. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die «Hochzeits-Hortensie» von Helmers Baumschulen: eine edle Schönheit, die sich im Kübel als Blumenschmuck für festliche Anlässe anbietet, aber auch auf der Terrasse dekorativ wirkt und in den Garten ausgepflanzt werden kann (winterhart, Wuchshöhe bis 1 m, Halbschatten). Ihre strahlend weissen Blütenbälle (Juni bis Oktober) verfärben sich nach einigen Wochen langsam von weiss auf zartgrün. crs

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Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung

09.01.2025  –  09.12.2025
Deutsche Baumpflegetage
Messe Augsburg

Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

 Weitere Informationen

06.05.2025  –  08.05.2025
Spezialitätenmarkt
ZHAW, Campus Grüental, Wädenswil

Der Frühlingspflanzenmarkt bietet mit rund 30 Marktständen eine reiche Auswahl an erhaltenswerten Kulturpflanzen, altbewährten Sorten, exklusiven Neuheiten und Pflanzenraritäten. Das Rahmenprogramm umfasst Führungen durch die Gärten, Vorträge über die neuesten Forschungsergebnisse und Workshops.
Weitere Informationen

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