Wo in der Welt kann oder soll aufgeforstet werden, welche Baumarten eignen sich am besten, wie soll die Bewirtschaftung erfolgen und welche zusätzlichen Massnahmen sind angezeigt? Erhebliches Klimapotenzial hat auch der Moorschutz, die Wiedervernässung trockengelegter Agrarflächen und die Etablierung einer neuen Moorwirtschaft. Nicht zu vergessen die Ozeane: das in den oberen, lichtdurchfluteten Wasserschichten lebende und photosynthetisch aktive Plankton ist nach Schätzungen für bis zu 80 Prozent der globalen Sauerstoffproduktion verantwortlich. Kegel stellt hier u. a. die «Technologie des künstlichen Auftriebs», die direkte Düngung des Meerwassers oder die grossflächige Anlage von Seegraswiesen als hoffnungsvolle Instrumente vor, um die Ozeane als Kohlenstoffsenken nutzbar zu machen. Als geniale Formel, die unsere Welt erst möglich gemacht hat, erläutert er die Photosynthese-Gleichung, die es zu nutzen gilt: auf dem Land und zu Wasser, vielleicht auch durch eine zusätzliche, künstlich modifizierte und optimierte Photosynthese-Technologie.
In der abschliessenden Diskussion beleuchtet Kegel die verschiedenen Instrumente und kommt zu der zusammenfassenden Aussage: «Pflanzen allein werden die Welt nicht für uns retten, aber ohne sie, ohne unsere wichtigsten natürlichen Helfer, schaffen wir es bestimmt nicht.» Das Buch wendet sich an naturwissenschaftlich interessierte Leserinnen und Leser, die ein fundiertes Bild von den Möglichkeiten und Grenzen verschiedener naturbasierter Ansätze für die Bewältigung des menschengemachten Klimawandels gewinnen wollen.
Quelle: GP
Mit Pflanzen die Welt retten
Bernhard Kegel
Dumont, 2024
253 Seiten, 13,6 x 20,8 cm, Hardcover
Preis: 25 Euro
ISBN 978-3-8321-6850-6
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