«Hoch bienengiftige Substanzen waren auf etwa 40% der Proben zu finden, während knapp jede fünfte Pflanze gleich mit mehreren dieser Pestizide belastet war», heisst es in der Medienmitteilung. Insgesamt seien im Rahmen der Untersuchungen 64 verschiedene Pestizide nachgewiesen worden, darunter elf, die als hoch giftig für Bienen eingestuft würden. (Ergebnisse des Tests 2022)
«Der Zierpflanzenanbau hat katastrophale Auswirkungen auf Bienen und andere Insekten», sagt BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel. «Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Bienen retten und das Insektensterben stoppen. Sie kaufen Blühpflanzen, die vom Handel als bienenfreundlich angepriesen werden. Pflanzen wie Sonnenblumen, Lavendel oder Hyazinthen können jedoch Rückstände bienengefährlicher Pestizide enthalten. (...) So wird die gewünschte Bienenrettung zur Giftfalle.»
Zudem seien auf fast 40% der in diesem Jahr getesteten Pflanzen Pestizide gefunden worden, die zum Zeitpunkt der Probenahme keine EU-Zulassung mehr besassen. Dies Pestizide würden jedoch in Länder des globalen Südens verkauft, wo sie z. B. im Zierpflanzenbau eingesetzt werden und dort Arbeiterinnen und Arbeiter gefährden und die Umwelt belasten. «Der Giftkreislauf schliesst sich, wenn EU-Mitgliedstaaten Zierpflanzen importieren, die solche Pestizide ohne EU-Zulassung enthalten», sagt Hölzel.
Um das Insektensterben, insbesondere das Bienensterben, zu stoppen und Arbeiterinnen und Arbeiter auf Blumenplantagen weltweit zu schützen, fordert der BUND u. a. ein Exportverbot von Pestiziden, die keine Zulassung in der EU haben.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher sei die beste Empfehlung, Bio-Pflanzen zu kaufen oder Zierpflanzen, die vollständig in der Region gezogen werden.
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