Die erste Giardina fand 1997 zur Muba in Basel statt. Seither hat sich dieses Schaufenster der Schweizer Gartenbaubranche kontinuierlich weiterentwickelt, seinen Standort nach Zürich verlegt und ist zur führenden europäischen Indoor-Gartenveranstaltung aufgeblüht. Charakteristisch für die Giardina ist der konzeptionelle Mix aus Gartenmesse, hochwertiger Ausstellung und Erlebnisplattform. Eine Erfolgsformel, die Messeveranstalter in anderen Ländern inzwischen übernommen haben. Im vergangenen Jahr zog die fünftägige Publikumsveranstaltung in der Messe Zürich 65 000 Gäste an – rund 6000 mehr als 2016 –, darunter auch viele Fachleute. Die Giardina ist heute der wichtigste Schweizer Treffpunkt für Gartenliebhaberinnen und -liebhaber und der bedeutendste Impulsgeber rund ums Leben im Garten. «Sie ist ein unverzichtbarer Wirtschaftsmotor für die Gartenbranche und bestimmt die Konjunktur des Marktes massgeblich mit», betont Christoph Kamper, Exhibition Director der Giardina, und erklärt: «Zusammen mit den besten Gartengestaltern der Schweiz und dem nahen Ausland erschaffen wir jährlich ein Gartenerlebnis, das in ganz Europa einzig-artig ist.»
Ein wichtiger Grund für den anhaltend grossen Erfolg der Ausstellung sei ihre Trendsetter-Rolle, betonen die Veranstalter in der Medienmitteilung zur Jubiläums-Giardina 2018. Jährlich würden aktuelle Themen aufgegriffen und von führenden Anbietern der Branche in inspirierenden Eins-zu-eins-Gartenbeispielen umgesetzt. Die letztjährige Ausgabe stand unter dem Zeichen «Neue Natürlichkeit». In diesem Jahr werden die sich beteiligenden Gartengestalter zeigen, wie dank funktionaler Planung, durchdachter Bepflanzung und sorgfältiger Einrichtung selbst auf begrenzten Flächen grossartige Gärten möglich sind.
Kleine Gärten – grosse Wirkung
Unter diesem Motto wird der Blick auf eine Herausforderung gerichtet, mit der sich Gartenplanerinnen und Gartenplaner immer öfter konfrontiert sehen. In Zeiten hoher Bodenpreise und zunehmender Verdichtung, wo die Gärten stets kleiner werden, sind alle Gartendesigner auf der Suche nach innovativen Ansätzen und cleveren Lösungen, um die oft vielfältigen Kundenwünsche – vom Sitzplatz mit Feuerstelle über Ruhezone, Gemüse- und Hochbeete bis hin zu einer Wasserfläche – im Rahmen einer qualitativ überzeugenden Gestaltung erfüllen zu können. Entsprechend gespannt darf man auf die Show- und Ideengärten sein, die mit ihren ausgefeilten Inszenierungen in unterschiedlichen Grössen bei jeder Giardina das Highlight sind.
Einer dieser Showgärten wird von Enzo Enea gestaltet sein. Der Gartenplaner, der heute weltweit Gärten baut (siehe Porträt, Seite 54), erhielt auf der Giardina 1997 erstmals eine Bühne für seine spektakulären Gartenvisionen. Nun kehrt der inzwischen international renommierte Gartenarchitekt zur 20. Ausgabe zurück. In seinem Projekt « East Meets West » für die Giardina 2018 lasse Enea mit seinem Team aus Rapperswil-Jona seine Inspiration aus internationalen Arbeiten in sämtlichen Klimazonen einfliessen, kündigen die Veranstalter an. Er werde einen den heutigen Ansprüchen entsprechenden Lebensraum gestalten, der durch sorgfältig ausgewählte Pflanzen die gesammelten Erfahrungen zitiere, nachhaltige Materialien enthalte und gleichzeitig Neues schaffe.
Mediterrane Anleihen
Bereits zum 15. Mal wird Berger Gartenbau an der Giardina teilnehmen. Das Unternehmen aus Kilchberg ZH plant, zum Auftakt in die Saison eine « atemberaubende mediterrane Gartenlandschaft » zu präsentieren, die auch den kalten schweizerischen Winter problemlos übersteht. In Zusammenarbeit mit der Interior Designerin Nicole Hoch von Livingdreams, Meilen, werden Landschaftsarchitekt Antoine Berger und sein Team eine Gestaltung zeigen, die der Umgebung und den neuesten Wohntrends Rechnung trägt, aber auch das zweite Leitthema der Jubiläums-Gardina aufnimmt, das « Wohnen im Garten» heisst. « Während Innenräume längst Wohnlichkeit und Design zelebrieren, wird der Einrichtung des Aussenraumes und damit der Verbindung zwischen Wohnraum und Garten zu wenig Beachtung geschenkt », begründen die Organisatoren diese Themensetzung. Daher sollen auch Beispiele von Gärten, Terrassen und Balkonen zu sehen sein, bei denen Innen- und Ausseneinrichtung vorbildlich verschmelzen.
Als Besonderheit wird am Stand von Berger Gartenbau ein erster Blick auf die künftige Gestaltung der afrikanischen Lewa Savanne im Zoo Zürch gewährt, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Lüscher Gartenbau (Zürich) und unter der Leitung des angesehenen Landschaftsarchitekturbüros vetschpartner (Zürich) realisieren wird.
Grüner Rückzugsort
Winkler Richard Naturgärten, letztjähriger Gewinner des Giardina-Award in Gold in der « Königsdisziplin » Sonderschau Garten, kündigt in dieser Kategorie für 2018 das Projekt « Herbert & Helen » an. Es soll den Garten eines Ehepaars Anfang fünfzig zeigen, das zwei Kinder im Teenager-Alter hat und sich wünscht, den Garten möglichst viele Monate im Jahr geniessen zu können. « Je kleiner ein Garten ist, umso grosszügiger muss er geplant werden. Das Spiel mit Weiten und der Einsatz von Nischen und getrennten Lebensbereichen sorgt für grosszügige Perspektiven», verrät der Gestalter Peter Richard. Er plant einen filigranen Holzbau, der sowohl den Sitzplatz am Haus als auch den Gartenschopf überspannt und so optisch mehr Raum schafft. Auf der überdachten Terrasse ist Platz für eine lange Tafel und gemütliche Sitzgelegenheiten vorhanden. Unter dem Dach kann dieser Aussenraum auch in der Übergangszeit und selbst bei leichtem Regen genutzt werden. Am Abend sorgen Unterwasser-Einbauleuchten im Badeteich für eine zauberhafte Stimmung. Über Trittstufen gelangen die Nutzer zum Deck und zur Natursauna, die den Stil des Holzanbaus widerspiegeln. Für die Gärtnerin der Familie gibt es einen kleinen Nutzgarten mit Gewächshaus, Hügelbeeten, Kompost und Regenwasserbrunnen. Mit « Herbert & Helen » werde « ein grüner Rückzugsort präsentiert, in dem man durch süsses Nichtstun neue Kraft sammelt oder sich durch schöpferisches Tun selbst verwirklichen kann», so das Fazit.
Umgekehrte Rollen
Der Unternehmerverband der Schweizer Gärtner, JardinSuisse, zelebriert die Jubiläumsausgabe der Giardina mit einer «theatralischen» Sonderschau Garten. Im « théâtre au jardin» dürfen die Besucherinnen und Besucher auf die Bühne, während die Pflanzen einmal eine andere Rolle spielen und die Ränge besetzen. Frühlingsblüher, Stauden und Ziergräser würden hier auf eine Weise in Szene gesetzt, wie es bei herkömmlichen Bauten von Gärten kaum möglich sei, erläutert Martina Rappl, Projektleiterin Giardina bei JardinSuisse. Der ganze Stand wird von einem roten Vorhang umgeben sein und soll so die Neugierde des Publikums wecken. Wer durch den Vorhang schlüpft, findet sich teilweise auf einer Bühne wieder. «Die Pflanzen im Zuschauerraum sollen den Eindruck einer üppigen Blumenwiese vermitteln, Hainbuchen und Eiben sorgen für den Rahmen. »
Auch in diesem Jahr wird am Vortag der Giardina-Eröffnung eine Auszeichnung für herausragende Präsentationen in Gold, Silber und Bronze in sechs Kategorien verliehen, darunter Sonderschau Garten (ab 200 m²), Showgarten (70 bis 200 m²) und Ideengarten (20 bis 40 m²). Der Preis motiviert die Aussteller zu Qualität und innovativen Impulsen – Kriterien, die an der Giardina seit jeher hochgehalten werden.
Besucherinfos
Datum: 14. bis 18. März 2018
Ort: Messe Zürich Wallisellenstrasse 49 8050 Zürich
Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag 9 bis 20 Uhr, Freitag 9 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: Tageskarte Fr. 35.–, Abendkarte Fr. 19.– ; 20 % Rabatt auf den Eintritt bei An-/Rückreise mit dem Öffentlichen Verkehr (RailAway-Kombi,
www.sbb.ch/giardina)
Onlinetickets und Web: www.giardina.ch
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