Wer diesen Frühlingsblüher in alten Hochstammobstanlagen in Massen gesehen hat, wird den Anblick nicht so schnell vergessen. Doch hier soll es um das weniger bekannte Sommerglöckchen (Leucojum aestivum) gehen, das in der Schweiz nur noch sehr selten in der Natur anzutreffen ist. Das Sommerglöckchen fühlt sich in feuchten und nährstoffreichen Wie-sen am wohlsten. Die Blütezeit ist im April / Mai. Die Blütenbecher trägt Leucojum aestivum in kleinen Büscheln an bis zu 60 cm langen Stängeln. Bei der Art gibt es eine attraktive Sorte mit dem Namen ‘Gravetye Giant‘. Sie ist be-sonders wüchsig und lockt mit grösseren Blüten als die reine Art. Benannt ist sie nach dem Landgut Gravetye Ma-nor von William Robinson (1838-1935), dem viktorianischen Revolutionär in Sachen natürlich gestalteter Gärten.
Da dieses Zwiebelgewächs nicht so opulent wirkt wie bei-spielsweise Tulpen, passt es am besten in naturhafte Pflan-zungen. Gute Partner für Sommerglöckchen sind beispiels-weise Ziergräser wie Carex muskingumensis, Carex elata ‘Aurea’ oder Molinia caerulea. Selbstverständlich passen auch andere Frühlingsblüher wie Lathyrus vernus ‘Albiflo-rus’, Erythronium ‘Pagoda’ und Dicentra eximia ‘Alba’.
Alle Leucojum lässt man, einmal gepflanzt, am besten in Ruhe. Die Pflanzen setzt man im frühen Oktober als Zwie-bel, kleinere Mengen können auch im Frühling in Töpfen gekauft werden. Leucojum mögen es besonders, wenn das Falllaub im Herbst liegengelassen wird und gedeihen in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
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