Zwölf Finalistinnen und Finalisten im Alter von 18 bis 23 Jahren stellten sich letzten Donnerstag an der öga dem Wettbewerb in Pflanzenkenntnissen. Vom Lärmpegel der Messe durch Kopfhörer abgeschirmt, bestimmten sie anhand von Bildschirmfotos, Zweigen oder der Pflanze im Topf 45 Pflanzenarten und notierten den botanischen und deutschen Namen. Die vier Fachrichtungen traten getrennt zum Wettbewerb an. 40 der zu bestimmenden Pflanzen waren für alle Teilnehmenden gleich. Nochmals richtig auf die Probe gestellt wurden die Junggärtnerinnen und Junggärtner bei den fünf letzten fachspezifischen Arten. «Die sind happig», sagte Barbara Müller, die das Finale leitete und dabei unterstützt wurde von Doris Longerich, Gartenbauschule Oeschberg. Beide stellten das Wettbewerbsprogramm, das auf den «Pflanzenlisten JardinSuisse 2005» basiert, zusammen. Die im Korrigieren routinierten Fachlehrer der Gartenbauschule Oeschberg Roland Zwahlen und Beat Mischler werteten die Antworten aus.
Erste Pflanzencontestgewinnerinnen und -gewinner gekrönt
Nicole Schneider aus Binningen, Fachrichtung Zierpflanzen, erzielte im Finale 124 von maximal 135 zu erreichenden Punkten und sicherte sich den ersten Platz. Sie durfte einen Barscheck in Höhe von 2000 Franken entgegennehmen. Den zweiten Rang belegte Stefanie Geiser (120 Punkte) aus Windisch, Fachrichtung Stauden. Simon Rösti aus Wangen bei Dübendorf, Fachrichtung Baumschule, wurde Dritter (118,5 Punkte). Platz zwei und drei wurden mit einem Barpreis in Höhe von 500 und 300 Franken honoriert. Landschaftsgärtnerin Livia Holenstein aus Wittenbach platzierte sich als Vierte. Somit waren alle vier Fachrichtungen bei den ersten vier Rängen vertreten. Alle weiteren Finalistinnen und Finalisten wurden mit einem Pflanzencontestdiplom ausgezeichnet.
«Pflanzenkenntnisse sind das A + O unserer Branche. Damit hebt sich der Gartenbauer vom Tiefbauer ab», betonte Martin Trüssel, Verlagsleiter von dergartenbau, auf dessen Initiative der Pflanzencontest ins Leben gerufen wurde und der das Finale moderierte. Er verwies auf die hohen Durchfallquoten im Qualifikationsverfahren. Auf das Googeln könne man sich im Kundengespräch nicht verlassen. Auch Andreas Burger, der aufgrund seiner Erfahrung in der Lehrlingsausbildung das Pflanzenlernprogramm «Andy Green» entwickelte und als Pflanzencontestpartner für die Vorausscheidung unter www.pflanzencontest.ch einen Lernmodus aufschaltete, ist überzeugt: «Die Chance sollte nicht verpasst werden, beim Berufsnachwuchs ein Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig Pflanzenkenntnisse für die Grüne Branche sind.»
Der Pflanzencontest verfehlte diesbezüglich seine Signalwirkung nicht. Das Messepublikum fand viele lobende Worte: «eine gute Idee, die nach Wiederholung ruft». Positiv hervorgehoben wurde zudem, dass der Pflanzencontest für alle vier Fachrichtungen angeboten wurde. Das beste Lob kam aber von den Teilnehmenden selbst: «Cool, ich würde jedem Junggärtner empfehlen, mitzumachen.» Der Pflanzencontest ist ein guter Ansporn», hiess es. Herzliche Gratulation allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich diesem anspruchsvollen Wettbewerb stellten.
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