Ziel des Landschaftsarchitekturwettbewerbs war es, die historischen Qualitäten und den Charakter des Gartendenkmals mit den heutigen Anforderungen an öffentliche Erholung, Veranstaltungen, Regenwassermanagement, Stadtklima und Biodiversität in Einklang zu bringen. Die Wettbewerbsaufgabe umfasste sämtliche Freiräume des Kasernenareals: die Vorzonen der Militär- und Polizeikaserne, den Kasernenhof mit Kasernenwiese und Exerzierplatz sowie den Zeughaushof.
Die Jury zeigte sich beeindruckt vom Siegerprojekt «Blaumeise», das mit wohlüberlegten Eingriffen, Charakter und Geschichte des Ortes sowie die räumliche Grosszügigkeit der Anlage bewahre und gleichzeitig Anforderungen an Biodiversität, Hitzeminderung und Regenwassermanagement berücksichtigt.
Die beiden bislang durch einen asphaltierten Mittelstreifen getrennten Grünflächen werden zu einer grosszügigen Kasernenallmend zusammengefügt. Ein zentraler Aspekt des Entwurfs ist der sensible Umgang mit dem Baumbestand und die gezielte Ergänzung durch neue Pflanzungen. Die bestehende Kastanienallee bleibt erhalten und wird durch geometrische Baumkompartimente aus klimagerechten Allmendbäumen ergänzt, die Schatten spenden und kleine Aufenthaltsbereiche schaffen.
Der Projekttitel «Blaumeise» erschliesst sich aus den an den Kastanien angebrachten Nistkästen für Blaumeisen. Sie fressen die für Kastanien schädlichen Miniermotten. Die Jury wertet dieses Detail als Beleg für die insgesamt feine Denkart, die dem Projekt zugrunde liegt.
Die Kasernenwiese wird als frei nutzbarer, vielseitiger Grünraum für die Öffentlichkeit erhalten. Der Zeughaushof bleibt mit seinem Labyrinth-Garten bestehen und wird mit Fruchtbäumen, Wildnis- und Spielinseln behutsam weiterentwickelt. So entsteht ein Quartiergarten, der bestehende Qualitäten bewahrt und zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten bietet.
Die Bauarbeiten sollen 2027 beginnen und über einen Zeitraum von fünf Jahren in mehreren Etappen erfolgen, abgestimmt auf die Sanierung der Zeughäuser sowie der Polizei- und Militärkaserne.
Das Siegerprojekt ist vom 6. bis 17. März 2025 im Durchgang zwischen Kasernenwiese und Zeughaushof ausgestellt.
Rangierung der prämierten Projekte:
- 1. Rang: Krebs und Herde GmbH, Landschaftsarchitekten BSLA, Winterthur mit OePlan GmbH, Umweltfachleute Landschaftsarchitekten Ingenieure, Altstätten (Blaumeise). Preisgeld: 30 000 Franken und Antrag zur Weiterbearbeitung
- 2. Rang: Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt AG, Bern (Hin zum Quartier): Preisgeld: 20 000 Franken
- 3. Rang: ARGE Schmid Baumann Kuhn, Zürich/Basel: (Wilder), Preisgeld: 15 000 Franken
- 4. Rang: raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia, Meilen (Unter freiem Himmel). Preisgeld: 15 000 Franken
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