Abschmelzende Gletscher, aufgegebene Alpwirtschaften, überwucherte Wiesen, sich ausbreitende Siedlungsräume, Infrastrukturen für Freizeitaktivitäten, Monokulturen in den Talböden, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaften: All dies sind soziale Prozesse, die sich in die Landschaft einschreiben. «In der Landschaft zeigen sich auch die vorherrschenden Tendenzen und Einstellungen ihrer BewohnerInnen, BesucherInnen und MachthaberInnen», heisst es in der kürzlich veröffentlichten Medienmitteilung. Die CIPRA bezieht dazu Stellung in ihrem Positionspapier «Alpine Landschaft ist nicht erneuerbar!» und ergänzt damit bestehende Landschaftsdiskurse im Alpenraum. Sie fordert darin beispielsweise den «Schutz wenig und unerschlossener Landschaften und der damit einhergehenden Potenziale für die freie Naturentwicklung».
Das Positionspapier wurde in einem breiten partizipativen Prozess mit CIPRA-VertreterInnen, jungen Erwachsenen und ExpertInnen aus den Alpenländern erarbeitet. In seiner Struktur reflektiere Laut CIPRA das Positionspapier das heterogene Mosaik der alpinen Landschaften. «Es zeigt die Erfordernisse auf, die Elemente dieses Landschaftsmosaiks zu erhalten und zu verbinden», meint Katharina Conradin, Präsidentin von CIPRA International. Im Positionspapier werden zwei Ansätze im Umgang mit Landschaft vorgestellt: «Landschaft als Commons» und «Landschaft aushandeln». Es folgen fünf für die Alpen charakteristische Mosaikteile oder Landschaftstypen: landwirtschaftlich genutzte Landschaft, durch Energieproduktion geprägte Landschaften, Freizeitlandschaften, unerschlossene Landschaften sowie städtische Landschaften.
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