Die Anlage von Blockpflanzungen ermöglicht einen starken Bezug zu einem Ort und der Architektur der Umgebung. Durch die Gliederung der Blöcke kann auf verschiedene Bereiche innerhalb einer Pflanzfläche individuell reagiert werden, ohne dass die Bepflanzung an Zusammenhang verliert. Sie können an Wegrändern oder unter Bäumen mit jeweils angepassten Arten bespielt werden. Durch eine Höhenstaffelung verändert sich die Wirkung der Pflanzung aus verschiedenen Perspektiven. Eine Blockpflanzung schafft Ruhe und wirkt selbst dann ordentlich, wenn die gewählten Pflanzen eine naturhafte Erscheinung haben.
Stabile Arten sind gefragt
Eine Blockpflanzung lebt von den klaren Strukturen und entfaltet nur dann ihre Wirkung, wenn diese zu verschiedenen Jahreszeiten und über die Jahre hinweg erhalten bleiben. Dazu sind stabile und ganzjährig attraktive Pflanzen gefragt. Da mit jeder Veränderung in der Bepflanzung auch die Wirkung wechselt, sind kurz-lebige und stark versamende Arten für Blockpflanzungen ungeeignet. Die Blütenschmuckwirkung der Pflanzen sollte bei der Auswahl nicht überbewertet werden, da die Blütezeit der meisten Pflanzen zu kurz dauert, um allein mit der Blüte den gewünschten Effekt zu erzielen. So sollte jede Art durch ihren Aufbau, ihre Blätter und lang anhaltende Struktur die zugewiesene Fläche möglichst lange bespielen. Von Vorteil ist ein jahreszeitlich früher Austrieb. Erfolgt dieser spät, kann die Zeit mit Geophyten überbrückt werden, sodass bereits im März die Formen der Blöcke sichtbar werden. Durch die flächige Verwendung der Arten fällt sofort auf, wenn eine Pflanze nach der Blüte schnell verwelkt oder gar in sich zusammenfällt. Daher sollten die Pflanzen auch nach der Blüte ordentlich aussehen. Im Idealfall bleibt die gewählte Pflanze auch im Winter durch ihre Struktur sichtbar.
Zu beachten gilt es zudem, Pflanzen mit ähnlicher Konkurrenzkraft zu verwenden, damit sich einzelne Blöcke nicht auf Kosten anderer ausdehnen. Dabei wird die Pflege bedeutend vereinfacht, wenn die gewählten Arten die am Standort grösstmögliche Wuchskraft erreichen. Es macht keinen Sinn, an einem wüchsigen Standort niedere Bodendecker einzusetzen, die dann ständig von höher wachsenden Beikräutern befreit werden müssen. Besteht eine Blockpflanzung hingegen aus robusten Stauden mit einer Höhe von 80 cm oder mehr, haben viele Beikräuter längerfristig gar keine Chance, sich dazwischen auszubreiten.
Die Wahl der Pflanzen bestimmt den Pflegeaufwand
Erweist sich die Auswahl der Pflanzen als standortgerecht und langlebig, ist eine Blockpflanzung längerfristig mit überschaubarem Aufwand zu pflegen. Umso wichtiger ist es, in den ersten beiden Jahren bis zur Etablierung der gepflanzten Arten konsequent sämtlichen Fremd-bewuchs zu entfernen. Bewähren sich einzelne Arten nicht, kann die Pflege schnell aufwendig und teuer werden, weil man meist nicht darum herumkommt, ausgefallene Arten komplett durch eine neue Art zu ersetzen. Daher sollte die Pflanzenauswahl sehr sorgfältig und unter Berücksichtigung aller Standortfaktoren erfolgen. Der grosse Vorteil in der Pflege einer Blockpflanzung liegt darin, dass selbst ein Laie sofort erfassen kann, welche Pflanze wohin gehört, und dass unerwünschte Arten auch ohne besondere Pflanzenkenntnisse schnell identifiziert werden können.
Beispiel Blockpflanzung am Oeschberg
Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde im Frühjahr 2017 an der Gartenbauschule Oeschberg eine Blockpflanzung angelegt. Neben vielen durchmischten, anspruchsvoll zu pflegenden Flächen sollte für die Pflegenden in der Ausbildung ein Bereich entstehen, der auch ohne spezifische Kenntnisse der Arten unterhalten werden kann. Ein weiterer Grund für die Wahl einer Blockpflanzung war die erwünschte Fernwirkung, welche die Bepflanzung an einem Standort erzielen soll, der von weithin sichtbar ist. Bei der Wahl der Arten wurden zum einen Pflanzen wiederholt, die bereits in grösseren Blöcken in der angrenzenden Fläche vorhanden sind und sich dort gut bewährt haben. Dazu gehören Arten wie Persicaria amplexicaulis ‘Speciosa’, mit einer lang anhaltenden Blüte und konkurrenzstarkem Wuchs, Aconitum carmichaelii ‘Arendsii‘, die erstaunlich früh austreiben, das ganze Jahr präsent sind und dann mit einer kräftigen Blüte bis November den Blüten-Schlusspunkt in der Bepflanzung darstellen. Im trockenen Schatten unter Rosskastanien wurden vorhandenen Blöcken aus Epimedium solche mit Iris foetidissima hinzugefügt, die neben den immergrünen Blättern mit ihrem Fruchtschmuck einen wichtigen Winteraspekt bilden. Von den neu gepflanzten Arten hat sich ausserdem Kalimeris incisa ‘Madiva‘ als sehr gut geeignet erwiesen. Sie überzeugt mit frühem Austrieb, standfestem Wuchs und unglaublich langer Blütezeit. Bei spät austreibenden Arten wie Panicum virgatum ‘Northwind‘, Eupatorium maculatum ‘Red Dwarf‘ oder Eupatorium rugosum ‘Chocolate‘ zeigt sich, wie wichtig eine Kombination mit Geophyten ist. Ansonsten wären die Flächen bis im Mai unscheinbar und würden in dieser Zeit zudem willkommene Einfallstore für keimende Beikräuter darstellen.
Auch wenn bei der Blockbepflanzung am Oeschberg total gegensätzliche Standortbedingungen vorherrschen (Schatten bis Sonne), wird die Pflanzung als Einheit wahrgenommen. |
Bepflanzungstypen
Der standortgerechte Einsatz von Pflanzen ist der Schlüssel für eine gelungene Bepflanzung. Jedoch sollte bei der Pflanzplanung auch gleich von Beginn weg ein klares Konzept vorliegen, wie die gewählten Arten angeordnet werden sollen. Denn die Wahl eines bestimmten Bepflanzungstyps beeinflusst das spätere Erscheinungsbild und die zukünftige Pflege mindestens genauso wie die Auswahl einzelner Pflanzen. Der Blick auf den Charakter und das Erscheinungsbild eines Bepflanzungstyps und dessen langfristige Entwicklung soll die Wahl der passenden Anordnung in verschiedenen Situationen erleichtern. Weitere Beispiele von Pflanzentypen (Streupflanzungen, Mischpflanzungen, Monopflanzungen) erscheinen in loser Folge in «dergartenbau». St. Tschanz
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