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Ein bunt gesäumter Gehweg in Zürich.

Ruderalflur mit Strukturelementen entlang einer Strasse.

Eine Magerwiese in einem öffentlichen Park.

Eine abwechslungsreiche Wildhecke entlang einer linearen Struktur.

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Mehr Biodiversität : Neue Fachplanung für Zürich

Die Biodiversität innerhalb der Stadt Zürich soll langfristig erhalten und gefördert werden. Das Ziel ist es, den Anteil ökologisch wertvoller Lebensräume im Siedlungsgebiet von heute 11 % auf 15 % im Jahr 2040 zu steigern. Dafür wurde die «Fachplanung Stadtnatur» erarbeitet. Die dazugehörige Umsetzungsagenda sieht konkrete Schritte für den Zeitraum 2024 bis 2031 vor.

Die Fachplanung «Stadtnatur» ist ein konkretes Planungsinstrument, basierend auf dem kommunalen Richtplan.  Mit diesem wurde die Stadt Zürich 2022 beauftragt, das Netzwerk «ökologisch wertvoller Flächen» zu schützen und zu vergrössern. 225 ha ökologisch wertvoller, also biodiverser, Fläche soll bis 2040 gestaltet werden. Im Fokus der Planung für die zusätzlichen Flächen steht das Siedlungsgebiet. Im Offenland liegt der Anteil ökologisch wertvoller Flächen heute bei 29 % und im Waldgebiet bei 26 % – hier sollen die bisherigen Flächen laut der Medienmitteilung der Stadt Zürich fortan erhalten werden. 

Mehrere Fachplanungen 

Die konkreten Massnahmen der in diesem Jahr erschienenen Fachplanung «Stadtnatur» zeigen auf, wie das Ziel von  mehr Biodiversität erreicht werden kann. Die Planung ergänzt dabei die bestehenden Fachplanungen Hitzeminderung (2020) und Stadtbäume (2022). Laut der Medienmitteilung der Stadt Zürich wurde Anfang Juni 2024 ausserdem das Programm Stadtgrün lanciert, das nicht nur auf Hitzeminderung und Klimaverbesserung, sondern insbesondere auch auf die Biodiversitätsförderung auf privatem und öffentlichem Grund abzielt.

Stadtgrün als Vorbild

Die Stadt Zürich will als Eigentümerin grosser Flächen, wie beispielsweise der Freiflächen oder Grünräume um öffentliche Gebäude, eine Vorbildfunktion einnehmen und die ökologisch wertvollen Flächen aktiv erhalten und fördern. Um den Anteil von 15  % ökologisch wertvollen Flächen im Siedlungsgebiet bis 2040 zu erreichen, ist jedoch laut der Medienmitteilung das Engagement von Privaten nötig. Alle sollten ihren Beitrag leisten, um die Biodiversität zu fördern, liest man in der Medienmitteilung. In der neuen Fachplanung «Stadtnatur» sind daher die Beratung und Förderung von biodiversitätsfördernden und hitzereduzierenden Massnahmen für private Eigentümer:innen explizit vorgesehen. Die Fachplanung versteht sich hierbei auch als Wissensgrundlage für die private und öffentliche Planung. 

Bedenklicher Zustand 

Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU)ist der Zustand der Biodiversität in der Schweiz schlecht und seit den 1990er Jahren abnehmend. Der Verlust der ökologischen Vielfalt lasse sich auch mit den seither geschaffenen Massnahmen nicht aufhalten. Konkret sind die Hälfte der Lebensräume und ein Drittel der Artenvielfalt bedroht. Grund dafür, so die Medienmitteilung der Stadt Zürich, ist vor allem der Verlust der natürlichen Lebensräume. 

Netzwerk schaffen

Um die Biodiversität im Siedlungsgebiet zu steigern, sieht die Fachplanung die Gestaltung eines zusammenhängenden Netzwerkes von ökologisch wertvollen Flächen vor. Dieses Netzwerk besteht aus drei Kategorien: Als «Trittsteinbiotope» werden kleinflächige, divers verteilte Flächen auf öffentlichem und privatem Grund verstanden, für die ein gewisser Anteil an ökologisch wertvoller Fläche in der Fachplanung vorgegeben ist. Die zweite Kategorie des Netzwerkes sind die Vernetzungskorridore, «linear zusammenhängende, unversiegelte Grünflächen», die einer natürlichen oder menschengemachten Struktur folgen. Dies kann z. B. eine Grünfläche neben einem Gewässer oder eine ökologisch interessante Heckenstruktur entlang eines Gehwegs sein. Drittes Element im Netzwerk sind die Naturschutzgebiete, beispielsweise eine schützenswerte Dachbegrünung. Diese Elemente werden mit der nun erschienenen Fachplanung hinsichtlich ihrer Eignung neu analysiert und sollen dann je nach Beurteilung langfristig geschützt werden. Allenfalls werden zusätzliche Gebiete vorgeschlagen.|

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