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Streifenlook: Kühl und schnittig und eben darum unverzichtbar präsentiert sich Panicum virgatum ’Northwind‘ im Sommer. Auch im Herbst lenkt diese straff aufrecht wachsende Rutenhirse die Aufmerksamkeit auf sich und wechselt schon früh von Graugrün in ein extravagantes Streifenkostüm. Bilder: GMH/Bernd Hertle

Lichtgestalt: Mit einer Wuchshöhe von 200 bis 220 cm ist die breitblättrige Sorte ’Thunder Cloud‘ eine imposante Gestalt. Abertausend Blüten umschwirren die zunächst graugrünen, später leuchtend gelben Halme.

Die gelbgrünen Halme der Rutenhirse ’Warrior‘ verleihen der herbstlichen Rabatte eine fröhliche Note. Lampenputzergras (Pennisetum) und Chinaschilf (Miscanthus) setzen silbrige Glanzlichter.

Die Bittere Rutenhirse ’Dewey Blue‘ ist eine ausgesprochen elegante Erscheinung und extrem hitze- und trockenheitsresistent. Im Herbst färben sich ihre stahlblauen Halme ockergelb.

Die Halme von ’Rotstrahlbusch‘ verfärben sich bereits im Juni von den Spitzen beginnend. Der Dauerbrenner unter den Rutenhirsen ist bisweilen auch noch unter dem Namen ’Hänse Herms‘ erhältlich.

Eindrucksvoller Klassiker: Die bereits 1950 von Karl Foerster ausgelesene Sorte gehört bis heute zu den besten Rutenhirsen – straff aufrecht wachsend, bis zu 180 cm groß und mit ebenso fantastischer Blatt- wie Blütenwirkung.

Die Blüten des Virginischen Eisenkrauts (Verbena bonariensis) spielen im ’Heiligen Hain‘ Verstecken. Mit 70 bis 110 cm Wuchshöhe bleibt die Rutenhirse mit den ganzjährig dunkelroten Spitzen relativ niedrig. Sie versamt sich stark, die Sämlinge lassen sich jedoch gut entfernen.

Die 80 bis 100 cm hohe Sorte ’Külsenmoor‘ ist noch recht neu im Panicum-Sortiment, überzeugte in der Sichtung aber auf Anhieb. Neben den Blattspitzen, die sich im Herbst noch stärker verfärben, besitzen auch die Blüten eine rötliche Farbe.

Das frische Grün der Rutenhirse ’Squaw‘ ergänzt Sonnenhut (Rudbeckia) und Mädchenauge (Coreopsis) farblich perfekt. Ab September bringen violettrote Blütenrispen und eine rostrote Laubfärbung spannende Farbeffekte ins Beet.

Am Rand von Wasserflächen kommen viele Rutenhirsen perfekt zur Geltung – hier die bis 160 cm hohe, auffallend großblütige Sorte ’Warrior‘.

Regentropfen verstärken das Funkeln noch, das von der grandiosen Sorte ’Shenondoah‘ ausgeht. Die Halme der bis zu 120 cm hohen Rutenhirse färben sich schon im Spätsommer von den Spitzen beginnend erst burgunderrot, später rotbraun und garantieren spektakuläre Effekte.

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  • Pflanzenverwendung

Panicum ist Staude des Jahres 2020

Die Staude des Jahres 2020, Panicum, ist robust und trockenheitsverträglich. Das Ziergras überrascht immer wieder mit neuen, spektakulären Sorten. Es zählt zu den aktuellen Stars der Gartengestaltung und gilt als wunderschön, gestalterisch anpassungsfähig und pflegeleicht.

Der Bund deutscher Staudengärtner hat die Rutenhirse zur Staude des Jahres 2020 gewählt – ein Ziergras mit Zukunft, wie das Grüne Medienhaus (GMH) schreibt. Gemäss Bernd Hertle, Professor für Freilandzierpflanzen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Vorsitzender des Arbeitskreises Staudensichtung konnten im Rahmen der Staudensichtung rund 30 Sorten ausgepflanzt und vier Jahre lang regelmässig bewertet werden.

Die mal straff aufrecht wachsenden, mal sanft übergeneigten Halme sind je nach Sorte grün, graublau oder glänzen schon ab dem Frühsommer mit roten Spitzen. Zur Farbenvielfalt der Halme gesellen sich die zarten Gräserblüten, die über und zwischen den scharf umrissenen Konturen der Blatthorste schweben. Im Herbst warten zahlreiche Sorten mit einer herrlichen Herbstfärbung zwischen leuchtendem Gelb und glühendem Rot auf. Und schliesslich ist auch der Winteraspekt dieser attraktiven Gräser sehr reizvoll.

Panicum wünscht einen vollsonnigen Standort. Die meisten Gartensorten gehören der Art P. virgatum an und gedeihen auf allen mässig trockenen bis frischen Böden. An Strassenrändern, wo viele Pflanzen unter Streusalzeinträgen leiden, eignet sich laut Hertle P. amarum ‘Dewey Blue‘ besonders gut. Und das nahezu ohne Pflege. «Während der vierjährigen Sichtungszeit haben wir die Pflanzen nicht ein einziges Mal gewässert, doch bis auf wenige sehr breitblättrige Sorten zeigten sie keinerlei Trockenschäden. Düngen ist auf den typischerweise gut versorgten Gartenböden ebenfalls überflüssig», so der Vorsitzende des Arbeitskreies Staudensichtung, der lediglich einen jährlichen bodennahen Rückschnitt im zeitigen Frühjahr empfiehlt. 

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