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In Südeuropa ist die Nachfrage

In Südeuropa ist die Nachfrage geschwächt: Selbst im Valentinsgeschä

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Blumen- und Pflanzenhandel trotzt der Wirtschaftskrise

Was für Entwicklungen und Trends prägen derzeit den Blumen- und Pflanzenmarkt? Im Vorfeld der Weltmesse der Grünen Branche, der IPM in Essen, hat die Autorin Fakten zusammengetragen. Deutlich wird: Die EU ist weltweit nach wie vor mit über 40 % am Weltaufkommen der grösste Produzent und mit 500 Mio. Personen der intensivste Konsument von Blumen und Pflanzen. Es bedarf jedoch grösserer Anstrengungen, um ein Marktwachstum zu erzielen, das zumindest der Inflation folgt und die sinkende Nachfrage in den südeuropäischen Krisenländern kompensiert.

Der grösste Global Player im Blumen- und Pflanzenhandel, die Niederlande, konnte 2012 seine Dominanz im internationalen Handel weiter ausbauen. Und das, obwohl die Bezugswege der Hauptverbrauchsländer differenzierter werden: Direktimporte schwächen den traditionellen Markteintrittspunkt Niederlande. Vermehrt werden Tendenzen von Direktlieferungen der Produktionsbetriebe aus Übersee in den europäischen Einzelhandel beobachtet. Auch der Internethandel nimmt auf Grosshandelsebene zu. Er wird momentan noch gebremst, da die logistischen Strukturen nicht ausgereift sind. Expertenmeinungen gehen aber in Zukunft von grösseren, durch die Digitalisierung verursachte Änderungen in den Vertriebskanälen aus.

Der Topfpflanzenmarkt zeigt sich stabil in positiver Tendenz

Der Topfpflanzenhandel in Europa weist seit Jahren eine positive Handelsbilanz aus. Die stetigen Zuwachsraten halten weiter an. Der innereuropäische Handel mit Topfpflanzen hat laut Eurostat um 3 % zugelegt. Ihre Importe ausgeweitet haben Deutschland, die Niederlande und Polen. Das Importvolumen Belgiens und Englands nahm im Beobachtungszeitraum ab. Die niederländischen Topfpflanzenexporte nach Deutschland stiegen in den ersten acht Monaten 2012 um 3 %. Auch die skandinavischen und baltischen Länder wurden verstärkt beliefert. Ähnlich wie bei den Schnittblumen zeigt sich Russland bei den niederländischen Topfpflanzenexporten mit grossen Zuwachsraten.
In den südeuropäischen Krisenstaaten sind bei den Topfpflanzenlieferungen grosse Rückgänge zu beobachten. Liquiditätsprobleme des Handels und vermehrte Firmenpleiten führen zur Vorsicht bei der Belieferung dieser Länder. Die geringere Nachfrage von Griechenland, Spanien und Portugal wird durch Importsteigerungen von Deutschland, der Niederlande, Polen und anderen osteuropäischen Ländern kompensiert.

Im Schnittblumenhandel ist Bewegung

Das Aussenhandelsdefizit der EU bei Schnittblumen steigt aufgrund der Lieferungen aus den energiebegünstigten Produktionsstandorten weiter an. Der bedeutendste Schnittblumenimporteur, die Niederlande, hat seine Importwerte aus Südamerika und Afrika um ca. 10 % gesteigert. Expertenmeinungen gehen davon aus, dass diese Steigerungsraten auch auf Preiserhöhungen zurückzuführen sind.
Die Exporte der EU zeigen, dass Russland als Zielmarkt zunehmend eine Spitzenposition erreicht und den Schweizer Markt auf den zweiten Platz verdrängt.Als grösster Wachstumsmarkt in Osteuropa hat der russische Markt seine Schnittblumenimporte im 1. Halbjahr 2012 um 26 % gesteigert. Hauptlieferant sind die Niederlande, die durch verbesserte Logistik ihre Exporte nach Russland stark steigern konnten (Jan. bis August 2012: + 40 %). Wachsende Bedeutung als Exporteur hat die Türkei. In den Krisenstaaten Südeuropas sind die Importwerte weiter gesunken.

Fazit

Die Markteinschätzung in Bezug auf die Absatzvolumen bestätigt die Entwicklung der letzten Jahre. In Ländern mit hohem Blumen- und Pflanzenkonsum sind Änderungen kurzfristig vom Verlauf der Witterung und langfristig von der Präferenzstruktur der Konsumentinnen abhängig. Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass der Abschwung in den Krisenländern an Schärfe verlieren wird. Welche Auswirkungen die zukünftig noch stärker steigenden Transportkosten auf den Welthandel mit Blumen und Pflanzen haben, bleibt abzuwarten. Der Erfolg des europäischen Blumen- und Pflanzenhandels wird in der Optimierung der Lieferketten liegen.

Quellen

EUROSTAT, HBAG, AMI, AIPH, BGI, Productshap Tuinbouw, destatis, Ifo-Institut, IfW, IWH sowie Expertenbefragung

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