«Die 270 Aussteller und Macher der 22 Schaugärten scheuen keinen Aufwand, um die Besucherinnen und Besucher zu begeistern», heisst es in einer Medienmitteilung der Messeleitung. Anlagen, die sonst in monatelanger Arbeit gebaut werden, entstehen in den Hallen der Messe Zürich in nur neun Tagen. Gezeigt werden unterschiedlichste Interpretationen der «neuen Natürlichkeit», laut Messeleitung der grosse Gartentrend der Saison.
Technisch aufwändig, multimedial und tonnenschwer
Das aufbautechnisch aufwändigste Projekt in diesem Jahr ist laut Pressemeldung der Japan-Garten des deutschen Experten für Koiteiche und exklusive Gärten Reinhold Borsch. Ein traditionelles Teehaus aus Lärchenholz und Bambus, fünf 3,5 m hohe Bäume, sieben Meter lange Formgehölze und 3000 niederwüchsige Pflanzen werden mit 15 Sattelschleppern 630 km von Kempen nach Zürich transportiert. Zehn hochsensible und wertvolle Koi-Fische gehören ebenso zu diesem Projekt.
Als «gigantisches Multimediaspektakel» wird der Showgarten der Firma Spross angekündigt; mit fast 600 m2 die grösste Installation der Giardina 2017. Aus Anlass des 125-Jahre-Firmenjubiläums wird vor Ort aus 25 000 extra gefertigten Betonsteinen in Handarbeit eine Traumlandschaft unter dem Motto «Hier und Jetzt» modelliert. Transparente Stoffbahnen, Wasserbecken, riesige Seilschaukeln und eine multimediale Licht- und Klangkulisse tragen zu diesem Spektakel bei.
Ein tonnenschwerer «Grill- und Genussfelsen» direkt aus den Bündner Bergen steht im Schaugarten der Egli Grün, Sirnach. Die Landschaftsgärtner haben gemeinsam mit der Bündner Alfredo Polti SA in mehreren Monaten Arbeit dieses Objekt entwickelt. Die Steinmetze meisselten speziell für die Giardina eine funktionsfähige Kochstelle mit Feuermulde, Wasserbecken und Arbeitsfläche in den Felsen. Um den tonnenschweren Steinbrocken überhaupt transportierbar zu machen, musste er maximal ausgehöhlt werden.
Urbane Piazza und Hinterhofgarten
«Die Basis einer natürlichen Gartengestaltung bildet die Umgebung: Natürlichkeit entsteht dadurch, dass der Garten gestalterisch in seine Umgebung eingepasst wird», so Jan Schelling von Lustenberger Schelling Landschaftsarchitektur, Horgen. Es gelte, die Voraussetzungen, die die Umgebung bietet, mit den Wünschen und Visionen der Kunden in Einklang zu bringen.
Unter der Planung und Bauleitung von Lustenberger Schelling Landschaftsarchitektur wird dieses Jahr das Projekt «grünstattgrau» des Unternehmerverbands Schweizer Gärtner JardinSuisse von den Lernenden der Regionalsektion JardinSuisse Aargau realisiert. Über 7700 Pflanzen und 38 Bäume mit einer Höhe von vier bis sechs Metern müssen gepflanzt sowie massgefertigte Sitzelemente und 340 m Stahl zu einer urbanen Piazza verbaut werden.
Wie ein Garten gestalterisch in die Umgebung eingepasst werden kann, zeigt das Projekt «Stadtfrische – vom Hinterhof zum Hofgarten» von Winkler Richard Naturgärten. Der zu gestaltende Innenhof ist von allen Seiten durch Gebäude oder Mauern begrenzt und von oben einsehbar. Trotzdem soll sich der Hinterhof in einen wertvollen Erholungs- und Lebensraum verwandeln, der sowohl private wie halböffentliche Nutzung zulässt.
Von Literatur- bis Dachgarten
Im Bereich Showgärten kreiert Kobel Gartengestaltung, Pfäffikon, gemeinsam mit dem Baumretter Ueli Lamprecht für die Giardina 2017 unter dem Motto «Garten der Poesie» einen Literaturgarten. Der Showgarten «Regentropfen» von Wetzel AG interpretiert den Gartentrend der neuen Natürlichkeit mit dem Element Wasser. Gärten und Terrassen aus Naturstein und Echtholz sind die natürlichsten aller Wohnräume – davon ist der Gartengestalter Daniel Meyer aus dem luzernischen Adligenswil überzeugt und Berger Gartenbau entführt die Giardina-Besucherinnen in einen verwunschenen, natürlich anmutenden Garten, gestaltet mit u. a. einem Weidenhaus, grossformatigen Sandsteinplatten, einem Dschungel aus Hängepflanzen, fallendem Wasser und riesigen Stofflampions. Der Schaugarten «Rooftop Garden» von Stobag AG, Muri, steht ganz im Zeichen der optimalen, kreativen Raumnutzung. «Die gestaltete Dachterrasse bringt die Natur ins urbane Umfeld und ist eine Variante der neuen Natürlichkeit», meint Cyrill Weber von der Stobag AG.
Zur neuen Natürlichkeit gehört auch Urban Gardening und Urban Farming, Trends die nach wie vor anhalten. Im eigenen Themenbereich finden die Besucherinnen und Besucher Ideen, Pflanzen und Produkte, die selbst kleinste Räume in ein Idyll zum Relaxen und Ernten verwandeln.
Allgemeine Informationen für den Besuch der Giardina
Datum: Mittwoch, 15. bis Sonntag, 19. März 2017
Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag 9 bis 20 Uhr
Freitag 9 bis 22 Uhr
Samstag, Sonntag 9 bis 18 Uhr
Ort: Messe Zürich, Wallisellenstrasse 49, 8050 Zürich
Eintrittspreise: Tageskarte Fr. 35.–; Abendkarte: Fr. 19.–
SBB RailAway Giardina-Kombi: www.sbb.ch/giardina
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