In einer Mitteilung der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) wird betont, dass der Boden die zentrale Schaltstelle für Stoff- und Energieflüsse auf der Erde sei und das Bodenleben für die unersetzlichen Funktionen des Nährstoffrecyclings, der Kohlenstoffspeicherung sowie für die Interaktionen unter Bäumen verantwortlich ist.
Bislang gab es jedoch keine genaue Schätzung der Artenvielfalt von besonders kleinen Bodenorganismen wie Bakterien, Viren, Archaeen, Pilzen und Einzellern. Doch exakt diese Organismen sind entscheidend für die Gesundheit des Bodens.
Schweizer Wissenschaftler haben nun erstmals versucht, die globale Artenvielfalt im Boden abzuschätzen, indem sie die bestehende Fachliteratur durchforsteten und Datensätze neu analysierten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass rund 59 % der weltweiten Arten im Boden leben könnten, was mehr als doppelt so viele sind wie in früheren Schätzungen angenommen. Aufgrund der unvollständigen Datenlage gibt es jedoch erhebliche Unsicherheiten, insbesondere in Regionen des globalen Südens.
Die Studie wurde als erster wichtiger Schritt bezeichnet, um festzustellen, wie viele Arten tatsächlich im Boden existieren. Das Hauptziel besteht darin, eine Grundlage für Entscheidungen zum Schutz von Böden zu schaffen, da diese diversen Belastungen ausgesetzt sind – u. a. landwirtschaftliche Intensivierung, Klimawandel und invasive Arten.
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