Die Schweiz und ihre Landschaften sind vielfältig. In einer faszinierenden Vielfalt präsentierten sich auch die besuchten Gartencenter anlässlich des IGCA-Kongresses 2016. «Wir blicken auf eine unvergessliche und spannende Kongresswoche zurück», betonte Othmar Ziswiler, Leiter Gärtnerischer Detailhandel JardinSuisse und Mitglied des IGCA-Projektteams. Das Ziel, den Gästen die besondere Vielfalt der Schweizer Gartencenter zu präsentieren, ist durchweg gelungen. «Bei der Planung bestand die grösste Herausforderung darin, die Kosten für die Teilnehmenden möglichst niedrig zu halten», fügte Ziswiler hinzu. Dank der Unterstützung vieler Sponsoren konnte das günstigste Kongresspackage für 1900 Franken angeboten werden.
Gärtnerei Schwitter, Inwil
Bei strahlendem Sonnenschein und ausgezeichneter Fernsicht startete der erste Kongresstag. Nach einem kurzen, «süssen» Abstecher mit Besichtigung der Aeschbach Chocolatier, Root LU, führte er in die Gärtnerei Schwitter. Das von der Eigentümerfamilie geführte Unternehmen wurde 1927 als gemischte Gärtnerei gegründet. Auf einer Gesamtfläche von 30 ha beherbergt es heute die Produktion, eine Baumschule und das 20 000 m² grosse Gartencenter (24 Mitarbeitende; Kundenfranken: 107.–). «Dasclass="s1">spezielle und sehr gut präsentierte Sortiment an Stauden, Gehölzen, Rhododendron und Bonsai beeindruckte mich besonders», erklärte Kongressteilnehmer John Walsham, Thurrock Garden Centre (UK), im Gespräch mit dergartenbau. Im 8000 m² grossen Schaugarten liess sich die Vielfalt an Rhododendron, Magnolien, Blumenhartriegeln und japanischen Ahornen eindrücklich bestaunen.
Gartencenter Wyss, Zuchwil
Die Wyss Samen und Pflanzen AG wurde 1858 gegründet und führt schweizweit fünf Gartencenter. Das Unternehmen ist auch in der Raumbegrünung und im Grosshandel aktiv. Der Hauptsitz in Zuchwil umfasst auf einer Gesamtfläche von 50 000 m² ein 7 700 m² grosses Gartencenter (33 Mitarbeitende; Kundenfranken: 61.–) mit denkmalgeschütztem Kuppelbau von Heinz Isler und einem einzigartigen Versuchs- und Schaugarten. Mit einem feinen und stimmungsvollen Barbecue inmitten der Gartenanlage überraschte das Unternehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des IGCA-Kongresses 2016. Es war dies eine perfekte Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre unter Berufskolleginnen und -kollegen auszutauschen und das persönliche Netzwerk zu erweitern. Frisch gestärkt konnte danach der 25 000 m² grosse Versuchs- und Schaugarten erkundet werden, dessen über 2000 Sorten besonders gefielen.
Gartencenter Zulauf, Schinznach-Dorf
Einen besonderen Willkommensgruss im 20 000 m² grossen Gartencenter (48 Mitarbeitende; Kundenfranken: 65.–) bot dasclass="s2">Team der Zulauf AG. Prächtige Pflanzenarrangements, dekoriert mit den Nationalflaggen und Wahrzeichen der teilnehmenden Nationen – das australische Arrangement schmückte z. B. ein Koalabär –, zierten den Eingangsbereich des im Jahre 1879 gegründeten Unternehmens. Barbara King, Kings Plant Barn (NZL), zeigte sich beeindruckt vom Bonsaicenter. «Das prächtige und sortenreiche Bonsaisortiment ist einfach toll», sagte sie. Eine gesellige Dampfbahnfahrt führte durch die Schaugärten (25 000 m²) und Baumschule (35 ha) der Zulauf AG. Die Baumschule umfasst über 1,5 Mio. Pflanzen. Ein gemütliches Abendessen inmitten von Pflanzen im Baumschul-Café beschloss den ersten Kongresstag.
Blumenmarkt Dietrich, Gampelen
Mit einem Selbstpflück-Blumenfeld begann 1990 die Firmengeschichtedes Blumenmarktes Dietrich. Das Gartencenter (40 Mitarbeitende; Kundenfranken: 70.–) mit zwei grossen separaten Verkaufsgebäuden hat heute eine Gesamtfläche von 25 000 m². Der Besuch des Blumenmarktes machte deutlich, wie stark die Vielfalt der Schweizer Gartencenter ebenfalls von der jeweiligen Sprach- und Kulturregion beeinflusst wird. 70 % der Kundinnen und Kunden des Blumenmarktes Dietrich sind französischsprachig.
Gartencenter Aebi-Kaderli, Düdingen
Durch einen Kinderjodlerchor und stimmungsvolle Alphornklänge wurden die IGCA-Gäste im Gartencenter Aebi-Kaderli begrüsst. Das im Jahre 1933 als Baumschule gegründete Unternehmen produziert heute 90 % der Baumschulpflanzen und Stauden selbst und verkauft diese im 17 000 m² grossen Gartencenter (33 Mitarbeitende; Kundenfranken: 76.–). Dank der Nähe zur Baumschule sind kurze Transportwege gewährleistet, was eine besondere Frische der Pflanzen garantiert.
Gartencenter Schilliger, Gland
Das als Samen- und Pflanzenproduzent im Jahre 1945 gegründete Unternehmen verfügt heute über einen 1,7 ha grossen Produktionsbetrieb für saisonale Pflanzen und drei Verkaufsstandorte in Gland, Matran und Genf. Das Gartencenter in Gland (90 Mitarbeitende; Kundenfranken: 112.–) hat eine Gesamtfläche von 18 000 m², davon 10 400 m² Baumschule. Der besondere Mix von Heim und Garten sticht bereits in der «Boutique», der Indoordekoabteilung, des Gartencenters im Eingangsbereich ins Auge. Das farblich fein sortierte Dekosortiment wird durch prächtige Blumenarrangements ergänzt. Nach einem feinen Mittagessen inmitten von Olivenbäumen wurde die angrenzende Baumschule besichtigt.
Zum Abschluss eines spannenden und erlebnisreichen zweiten Kongresstages stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: Eine Fahrt mit der legendären GoldenPass Line. Die attraktive Bahnfahrt führte durch vielfältige Landschaften von Montreux nach Gstaad.
Gartencenter Bacher, Langnau am Albis
Eine Gesamtfläche von 4200 m² belegt das im Jahre 1935 gegründete Gartencenter Bacher (45 Mitarbeitende; Kundenfranken: 85.–). Seit 2007 ist es am heutigen Standort ansässig und setzt auf die Schwerpunkte Gartencenter, Terrassengestaltung und Deko. «Die sehr stilvoll konzipierte Deko- und Gartenmöbelabteilung hat mich besonders begeistert», erklärte Estelle Cornell, Allora Garden Nursery (AUS). Bacher plant und realisiert seit über 30 Jahren Terrassen und Balkone und bietet dabei von der Planung über die Ausführung bis hin zum Unterhalt einen kompletten Rundumservice an. Im Rahmen der Study Tour (siehe Kasten) ging der Inhaber Bruno Bacher sehr offen auf die Fragen der jungen Fachleute ein.
Gartencenter Guggenbühl, Bonstetten
Der 1960 durch die Familie Guggenbühl gegründete Produktionsbetrieb wurde nach Angliederung eines kleinen Gartencenters im Jahre 2014 durch ein modernes 3900 m² grosse Gartencenter (45 Mitarbeitende; Kundenfranken: 75.–) ergänzt. Das gut sortierte Pflanzensortiment wird im eigenen Produktionsbetrieb kultiviert. Freundlichkeit und eine sehr familiäre Atmosphäre stehen bei Guggenbühl im Vordergrund. Eine besondere Einkaufsatmosphäre bietet neben dem angrenzenden Chinagarten auch ein Kinderparadies mit kleinem Streichelzoo.
Gartencenter Huplant, Hirschthal
Mit einer besonderen Begrüssung, roten Teppichen, die jeweils vor den Türen der sechs Reisebusse ausgelegt wurden, überraschte die Huplant Pflanzenkulturen AG die Kongressteilnehmenden bei ihrer Ankunft. Das 2001 als Zierpflanzengärtnerei für den Grosshandel gegründete Unternehmen hat 2012 nach einem Hagelschaden das 3000 m² grosseclass="s1">Gartencenter (22 Mitarbeitende; Kundenfranken CHF 52.–) integriert. Es schliesst an die Produktionsgewächshäuser an. In diesen werden alle Pflanzen im hauseigenen Kulturtopf torffrei produziert. Nach der Besichtigung des Gartencenters wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem feinen Raclette verwöhnt und traten in sechs Teams, die aus drei ausgewählten Personen der jeweiligen Busse bestanden, in einem Kuhmelkwettbewerb gegeneinander an.
Ein unvergessliches Erlebnis bot – nach der Führung durch das Produktionswerk der Birchmeier Sprühtechnik AG – der Besuch des Schlosses Lenzburg. Die Anlage gehört zu den ältesten und bedeutendsten Burgen in der Schweiz. Ein festliches Nachtessen im Rittersaal beschloss den sehr abwechslungsreichen und eindrücklichen dritten Kongresstag.
Enea Baummuseum, Rapperswil-Jona
Mit dem Enea Baummuseum hat der Landschaftsarchitekt Enzo Enea seine Vision umgesetzt und Landschaft, Botanik, Architektur, Kunst und Design sorgfältig kombiniert. Der 75 000 m² grosse Park wurde 2010 eröffnet. Seit 2013 werden im Baummuseum auch zeitgenössische Skulpturen anerkannter Kunstschaf-fender ausgestellt. Das auf lange Dauer angelegte Projekt «Kunst im Baummuseum» lasse, so der Landschaftsarchitekt, die traditionelle Verbindung von Natur und Kunst wieder aufleben.
Gärtnerei van Oordt, Stäfa
Die im Jahre 1933 gegründete Gärtnerei liegt in wunderschöner Lage mit Blick auf den Zürichsee. Zum Besuchszeitpunkt waren Themenwochen angesagt, die zweimal jährlich im 2800 m² grossen Gartencenter (12 Mitarbeitende; Kundenfranken: 98.–) stattfinden. Sie standen aktuell unter dem Motto «Madagaskar – Ort allen Ursprungs». Mit Zimmer- und Kübelpflanzen, die ursprünglich aus Madagaskar stammen, kombiniert mit kunsthandwerklichen Fair-Trade-Dekoartikeln, Tees und Gewürzen, hatte das Verkaufsteam eine Ausstellung gestaltet, die bei den Fachleuten auf eine sehr positive Resonanz stiess.
Ein weiterer Höhepunkt mit herrlichen Eindrücken bot eine rund zweistündige Schiffsrundfahrt auf dem Zürichsee. Sie führte vorbei an Ufersiedlungen, malerischen Städtchen, Rebbergen und Obstgärten, Strandbädern und prächtigen Villen.
Ernst Meier AG, Garten-Center, Dürnten
«Absolutely amazing», dies war die wohl einstimmige Meinung der Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer zum 37 000 m² grossen, im Jahre 2011 eröffneten Gartencenter (80 Mitarbeiterinnen; Kundenfranken: 105.–) der Ernst Meier AG. «Dies ist mit Abstand das beeindruckendste und schönste Gartencenter, das ich je gesehen habe», betonte Nick Stodel, Stodels Garden Centres (ZAF). Zur Begrüssung wurden die Fachleute mit einem musikalischen Ohrenschmaus in Form eines Flashmobs überrascht. Die besonderen Eindrücke des Besuches im Gartencenter Meier spiegelt ein Video unter www.igcc2016.ch wider.
In der «IGCA Information Session 2016», die im Seminarsaal der Ernst Meier AG stattfand, präsentierte der amtierende IGCA-Präsident John Zaplatynsky (CAN) die neuesten Kennzahlen der Internationalen Gartencentervereinigung. Aktuell sind 18 Länder Mitglied des IGCA. In diesem Jahr habe die Tagesteilnehmerzahl am Kongress mit 240 Personen inkl. Staff und Sponsoren, so der IGCA-Präsident, eine Rekordmarke gesetzt. «Ich bin von der reibungslosen Organisation und dem spannenden Kongressprogramm des IGCA-Kongresses 2016 sehr begeistert», betonte Zaplatynsky.
Coop Bau + Hobby Gartenparadies, Winterthur-Töss
Im Oktober 2010 ging Coop mit der deutschen Gartencenterkette Dehner eine Kooperation ein. Die beiden 2011 eröffneten Coop Bau + Hobby Gartenparadiese in Kreuzlingen und Winterthur-Töss sind die ersten Flaggschiffe dieser Kooperation. Das besuchte 1900 m² grosse Gartenparadies (13 Mitarbeitende; Kundenfranken: keine Angaben) in Winterthur-Töss präsentierte sich mit einem für eine Detailhandelskette vergleichsweise grossen Pflanzensortiment.
Garten-Center Hauenstein, Rafz
Nach einem Zwischenstopp bei Europas mächtigstem Wasserfall in Schaffhausen stand als krönender Abschluss der Besuch des Garten-Centers Hauenstein in Rafz auf dem Programm. Das im Jahre 1890 als Baumschule gegründete Unternehmen verfügt heute über eine 90 ha grosse Produktionsfläche und drei Gartencenter in Rafz, Zürich und Baar. Das Gartencenter in Rafz (32 Mitarbeitende; Kundenfranken: 80.–) hat eine Gesamtfläche von 18 400 m² (inklusive Lager), dem ein 10 000 m² grosser Schaugarten angegliedert ist. Die Gäste zeigten sich beeindruckt vom abwechslungsreichen Pflanzensortiment der Firma Hauenstein und fanden Gefallen an einem von den Kanadiern organisierten Hockeymatch.
Begeistert und zufrieden
Mit einem festlichen Galaabend im Renaissance Tower Hotel in Zürich und sehr zufriedenen, ja begeisterten Teilnehmenden fand die erfolgreiche Kongresswoche einen feierlichen Abschluss. Der nächste IGCA-Kongress wird vom 12. bis zum 22. September 2017 in Niagara Falls, Ontario (CAN), stattfinden. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.igcacanada2017.ca.
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