Zwar haben hier schon überbetriebliche Kurse, Qualifikationsverfahren (QV), regionale Berufsmeisterschaften und eine Diplomfeier stattgefunden – doch nun ist es offiziell eröffnet, das Bildungszentrum Gärtner Bern (BZGB) am Oeschberg. Das von der Firma Zaugg & Partner AG, Herzogenbuchsee, erarbeitete Projekt kostete rund 4 Millionen Franken.
In einer 800 m2 grossen Halle (ohne Zwischenstützen) mit Kiesboden wird die Gartenbautechnik erlernt. Für die Lernenden des Fachbereichs Produktion und für weitere Anwendungen wie Materialkunde und Verkaufskurse steht ein Gewächshausbau mit festem Boden zur Verfügung. Pflanzarbeiten wie Rasensaaten können wetterunabhängig im Gewächshaus auf der Westseite durchgeführt werden. Im den Kurshallen vorgelagerten Gebäude befinden sich neben Garderoben und sanitären Einrichtungen die Kursbüros, zwei Schulzimmer und ein Aufenthaltsraum. Hinter dem Kurshallenkomplex steht Raum für die Lagerung von Materialien, Werkzeugen, Maschinen und Geräten zur Verfügung.
Grösster Sandkasten im Kanton Bern
Hans Lanz, Präsident der Regionalsektion JardinSuisse Gärtner Bern meinte in seiner Eröffnungsrede, dass mit dem Ja zum 4-Millionen-Projekt am 26. Oktober 2016 wohl der visionärste Entscheid der Verbandsgeschichte getroffen worden sei. Er dankte allen Beteiligten und Sponsoren für ihr grosses Engagement. Er wünsche sich, dass viele junge Gärtnerinnen und Gärtner in diesem Bildungszentrum ausgebildet werden können und so der Verbands-Slogan «Hier wächst Zukunft» voll zum Tragen komme. Zudem gab er der Hoffnung Ausdruck, dass die Synergien mit der Gartenbauschule Oeschberg weiterhin genutzt werden und der Standort Oeschberg als Kompetenzzentrum der Grünen Branche mit nationaler Ausstrahlung sich weiter entfalten kann. Er hoffe, auch in Weiterbildung investieren zu können, um auf die stetig wachsenden Anforderungen an den Beruf eine Antwort zu finden. Abschliessend liess er mit aussagekräftigen Bildern die Entstehung des BZGB Revue passieren. Zur Halle Gartenbautechnik meinte er: «Hier wurden 450 m3 Spezialkiessand eingebaut. Es ist wohl der grösste Sandkasten im Kanton Bern.»
Hier wächst wirklich Zukunft
Die Grussbotschaft von JardinSuisse, Unternemerverband Gärtner Schweiz, überbrachte der Präsident Olivier Mark. «Ich bin begeistert von diesem schönen, einfach und solid gebauten Zentrum, das für die Zukunft erstellt wurde», meinte er. Er dankte den Unternehmern der Branche, die dank Eigenmitteln die Finanzierung des Projektes sicherten. Das zeuge davon, dass sie sich der Wichtigkeit der Aus- und Weiterbildung bewusst seien. Dank gebühre auch den Sponsoren, denn es sei nicht selbstverständlich, dass Lieferanten die Kundschaft in der Berufsbildung unterstützen. Er sei überzeugt, dass hier im Sinne des Mottos des Verbandes wirklich Zukunft wächstund wachsen werde.
Anton Sonderegger, Präsident JardinSuisse Regionalsektion Solothurn, bedankte sich ebenfalls bei allen Beteiligten, die dieses Projekt möglich machten. «Ich bedaure jedoch sehr», meinte er, «dass der Kanton Solothurn keine finanzielle Unterstützung leistet, da das Zentrum nicht auf dem Boden des Kantons Solothurn steht.» Man sei aber nach wie vor darum bemüht, eventuell doch noch einen Beitrag zu erhalten.
Leuchtturm der Berufsbildung
«Ich war bereits bei der ersten Präsentation der Pläne des Projekts beeindruckt. Mir imponierte die klare Vision eines neuen Bildungszentrums, das den modernen Anforderungen genügen soll, das klare Bekenntnis zum Oeschberg – Hauptstadt der Grünen Branche, laut Olivier Mark – sowie das grosse finanzielle Engagement der Mitglieder», betonte Theo Ninck, Vorsteher des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern. Das neue Bildungszentrum trage dazu bei, dass ein möglichst hoher Bildungsstand erreicht und erhalten werden könne. Es biete zudem die Möglichkeit, dass Qualifikationsverfahren unter gleichen Bedingungen durchgeführt werden, was wiederum die Chancengerechtigkeit unter den Lernenden garantiere. «Ihr habt einen Leuchtturm in die Berufsbildungslandschaft gesetzt und werdet damit über die Branche hinaus die Berufsbildung prägen», meinte Ninck abschliessend.
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