Modell der essbaren Stadt zieht Kreise in Bern
Urban Gardening ist in aller Munde und derzeit auch in Bern hoch im Kurs. Die Messe Eigenheim Bern griff den Trend in einer Sonderschau auf. Die Ausstellung wollte dazu motivieren, selbst zur Gartenschaufel zu greifen. In und um Bern gibt es bereits eine Anzahl von Projekten. Ein politischer Vorstoss will nun der Idee der essbaren Stadt in Bern zum Durchbruch verhelfen.
Nach der Stadt Zürich, die dieses Jahr basierend auf dem Vorbild der essbaren Stadt der rheinlandpfälzischen Stadt Andernach, Salat und Gemüse in den Rabatten anpflanzen wird, zieht das Modell in Bern weitere Kreise. In einem politischen Vorstoss gefordert wird eine Freigabe von Parkanlagen, Grünflächen bei städtischen Liegenschaften und Verkehrskreiseln zur Bepflanzung mit Gemüsen, Obst und Kräutern. Selbst Friedhöfe werden in Betracht gezogen. Nach dem Vorbild der Obstwiese in der Parkanlage Brünnengut sollen weitere Anlagen in der ganzen Stadt realisiert werden. Stadtgrün Bern begrüsst entsprechende Vorhaben. Wichtig seien Verantwortlichkeiten, wie dies beim Projekt Gärtnern in mobilen Behältnissen beim Tramdepot Burgernziel der Fall sei, so Walter Glauser, Bereichsleiter Friedhöfe und Familiengärten bei Stadtgrün Bern, gegenüber dem Bund. Auf seine Initiative wird dieses Jahr in der Elfenau ein Naschgarten mit Beerensträuchern angelegt, von denen ab 2015 geerntet werden kann. Auf dem Bremgartenfriedhof wurden zudem 25 Apfel- und Birnbäume gepflanzt. wab
«Bodenseegärten» – eine gartenkulturelle Zeitreise
Das neue Netzwerk «Bodenseegärten» lädt Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise durch die Gärten am Bodensee ein. Es sind dies die Inseln Mainau und Reichenau, der Schlosspark, der Patriziergarten sowie die Lehrgärten auf dem Arenenberg, die Parks von Salem und Meersburg, die Gärten des ehemaligen Kartäuserklosters Ittingen sowie viele weitere kleine Privatgärten am Untersee. Eine Broschüre und die neue Website www.bodenseegaerten.eu geben einen Überblick.
Die Gärten der Bodenseeregion widerspiegeln die Gartenbaugeschichte Europas. Um den Bodensee finden sich Gärten von der Steinzeit über die Antike und das Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Ziel des Netzwerks ist es, die Gärten und Parks am See grenzüberschreitend mit ihren historisch bedingten Unterschieden erlebbar zu machen.
Die Reichenau ist der Geburtsort der abendländischen Gartenbaukultur. Vor fast 1200 Jahren hat ein Mönch von der Insel Reichenau mit dem Büchlein «Hortulus – Über die Gartenpflege» den ersten Pflanzenratgeber Europas geschrieben.
Der von Fürst Pückler um 1840 entworfene englische Garten von Schloss Arenenberg, das im Thurgau hoch über dem Untersee thront, ist einer der gartenkulturellen Juwelen der «Bodenseegärten» auf Schweizer Seite. Unweit davon die Anlage des ehemaligen Kartäuserklosters Ittingen, das mit einem barocken Rosengarten, Weingärten, einem Kräutergarten und Mönchsgärten aufwartet. Archäobotanische Gärten in Frauenfeld und Hemmenhofen liegen weiter auf der Route des Netzwerks «Bodenseegärten». wab
App zur Spritzmittelberechnung
Die Forschungsanstalt Agroscope hat eine App für den Obst- und Rebbau entwickelt, mit der die benötigte Menge an Spritzmitteln berechnet werden kann. Die richtige Dosierung spare Kosten und schone die Umwelt, heisst es in einer Mitteilung. Die App kann heruntergeladen werden unter: agroscope.admin.ch.
Fleuroselect lanciert 2015 das Jahr der Sonnenblume
Fleuroselect hat die Sonnenblume zur Pflanze des Jahres erkoren. Das Plant-of-the-Year-Projekt ist Teil einer europaweiten Marketing-Kampagne für die Zierpflanzen- und Gemüse(samen)-Anbieter mit Fokus auf den Hobbygartenbau. Die neue Marketingkampagne wurde von der Fleuroselect-Organisation «Home Garden Association» (HGA) ins Leben gerufen und wird die Verwendung von Sonnenblumen im Garten in den Medien bewerben. Auch für die Jahre nach 2015 wurden bereits die Kronen verteilt: 2016 werden Schmuckkörbchen (Cosmos) und Feuerbohne Pflanzen des Jahres sein, 2017 sind Zinnien und Tomaten die Stars.wab
Tulpenfieber im Luzerner Garten
In den Schaugärten des Luzerner Gartens in Ebikon wurde die fünfte grosse Tulpenschau eröffnet. Sie läuft noch bis 18. Mai 2014. Für die Schau, die im letzten Jahr über 25 000 Besucherinnen und Besucher in die Erlebnisgärtnerei zog, wurden rund 350 000 Tulpen gepflanzt und neu arrangiert. Wellen und Flüsse in vielen Farben ziehen sich durch die Gärten.
Der Luzerner Fotokünstler Sebastian Felix entdeckte seine Leidenschaft an der Tulpenschau im Luzerner Garten. Er nutzte die Gelegenheit, die abertausenden Tulpenmotive an der Tulpenschau einzufangen und sie künstlerisch zu bearbeiten.
Luzerner Garten, Ebikon, Adligenswilerstrasse 113. Weitere Informationen unter: www.blumenbild.ch und www.tulpenschau.chwab
Der Schulthess Gartenpreis geht an die Stadt Uster
Erstmals wird der Schulthess Gartenpreis an eine Gemeinde verliehen.
Uster erhält mit dem Schulthess Gartenpreis bereits zum zweiten Mal eine Auszeichnung durch den Heimatschutz. 2010 war die Stadt mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet worden. Mit der aktuellen Auszeichnung wird die langfristige Strategie zur Entwicklung des historisch bedeutsamen Ensembles am Aabach gewürdigt. Dabei seien Landschaftsarchitektur, Wasserbau, Ökologie, Erholungsansprüche, Architektur und Kunst auf vorbildliche Weise miteinander verknüpft worden. Uster erhält den Preis für seine vorbildliche integrale Strategie im Umgang mit Gewässern, einer laut Heimatschutz vordringlichen freiraumplanerischen Aufgabe. Das Beispiel Uster solle Schule machen.
Besonders erwähnt wird in der Würdigung der Leistungen die Umgestaltung des Stadtparks (2008) sowie des Zellweger-Parks (2011), die beide von den Landschaftsarchitekten Schweingruber Zulauf konzipiert wurden. «Wichtige Innovation für die Nutzer ist die neue Zugänglichkeit des alten Parks», schreiben die Landschaftsarchitekten in der begleitenden Publikation zum Schulthess Gartenpreis 2014: «Am Aabach – Stadt Uster». Das Gelände der Firma Zellweger war einst eine verbotene Stadt, die in ein Wohn- und Arbeitsquartier umgenutzt wurde. Die Grundeigentümerin schenkte der Gemeinde den Zellweger Park samt See.
Der Aabach ist das Herzstück einer «langfristigen Planung und Umsetzung von Grünräumen, die eine neue städtebauliche Dichte erzeugt», schreibt der Schweizer Heimatschutz. Der Aabach habe sich schrittweise vom «Industriekanal in eine Parklandschaft» verwandelt. Der Aabach zieht sich als blaues Band durch Uster und ist Rückgrat des öffentlichen Raumes. Er verbindet die drei Parkanlagen Zellweger-Park, Stadtpark und Park am Aabach und führt flussaufwärts weiter zum Oberusterwald und flussabwärts zum Greifensee. Einst Taktgeber der industriellen Entwicklung, steht er heute für Naturnähe, urbane Erholung und qualitätsvolles Wohnen am Wasser. Schritt um Schritt werten die Stadt Uster und der Kanton Zürich den kanalisierten Aabach auf, machen ihn hochwassersicherer und ökologisch wertvoller.
Die offizielle Preisverleihung findet am Samstag, 17. Mai 2014 (ab 13.30 Uhr) im Stadtpark Uster/Zellweger-Park statt. Dabei werden die Besucher über einen Parcours durch den Stadt- und Zellweger-Park geführt. Projektbeteiligte vermitteln an mehreren Stationen Hintergründe zu den Projekten, ergänzt wird dies durch Tafeln, die in den nachfolgenden Wochen in den beiden Parks verbleiben.
Die Publikation zum Schulthess Gartenpreis 2014 kann zum Preis von Fr. 10.–unter www.heimatschutz.ch/shop bestellt werden. wab
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