Trotz einem eher ruhigen ersten Messetag mit 6700 Besucherinnen und Besuchern (vor zwei Jahren waren es 7516) konnte mit 22 481 Besucherinnen aus dem In- und Ausland die Zahlen der Vorjahre (23 180) annähernd erreicht werden. 434 Aussteller aus dem professionellen Gartenbau, dem öffentlichen Grün und dem Gemüse- und Beerenbau präsentierten ihre Produkte.
Die Messeleitung zeigt sich sehr zufrieden mit dem Messeverlauf, obwohl die äusseren Umstände diesmal alles andere als einfach waren. Bereits bei den Aufbauarbeiten stellte Dauerregen alle Beteiligten vor ausserordentliche, laut Medienmitteilung in der 54-jährigen öga-Geschichte erstmalige logistische Herausforderungen. Der Regen blieb auch während der Ausstellung ein Thema. Wegen wiederholt heftiger Regenfälle in der Nacht auf Donnerstag musste aufgrund von teilweise überfluteten Parkplätzen auf den Feldern die Kantonsstrasse Bern-Zürich in rund 3000 Besucherparkplätze umfunktioniert werden.
Auf alle Fälle ein Erfolg
Unabhängig von den Wetterkapriolen war für Olivier Mark, Präsident des Unternehmerverbandes Gärtner Schweiz, JardinSuisse, die Ausstellung bereits zum Voraus ein Erfolg, wie er im Rahmen der offiziellen Eröffnung erklärte. Ein wichtiger Beitrag zu diesem Erfolg sei die Örtlichkeit. Die Kantonale Gartenbauschule Oeschberg (GSO) sei in der Grünen Branche tief verankert und daher für viele eine «Pilgerreise» nach Koppigen wert. Zudem sei eine Gartenbauausstellung in ländlicher Umgebung authentischer als in einem Messezentrum in einer Stadt.
Einen weiteren Garanten für den Erfolg sieht Mark in der guten Zusammenarbeit der durchführenden Partner. Er freut sich, dass mit dem neuen Zusammenarbeitsvertrag auch der Kanton Bern sich nun mit gleichen Rechten und Pflichten wie JardinSuisse und die Schweizerische Zentralstelle für Gemüsebau und Spezialkulturen (SZG) an der Fachmesse beteiligt – eine Folge der Einbindung der GSO in das Bildungszentrum Emme.
Neu soll ein Messebeirat die marktgerechte Ausrichtung der öga nachhaltig sicherstellen. «Es ist sehr wichtig, dass auch die Aussteller in die Messeentwicklung involviert sind. Damit die öga attraktiv bleibt, müssen die Organisatoren, die Besitzer der Infrastrukturen und die Aussteller am gleichen Strick ziehen», betonte Mark und liess keine Zweifel offen, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird.
Dass man am gleichen Strick zieht, bestätigte Ursula Kilchenmann - von Allmen, Gemeinderatspräsidentin von Koppigen, anlässlich der Eröffnung: «Dieses Jahr spielte dies eine besonders wichtige Rolle. Wetterbedingt war die wartende Kolonne auf der Strasse noch etwas länger als sonst, wurde in den Quartierstrassen geparkt und mussten Lastwagen auf der Strasse entladen werden.» Doch die
Bevölkerung habe grosses Verständnis gezeigt. Die öga sei in der Gemeinde gut verankert und von der Messe könne die ganze Region profitieren. Die öga sei u.a. auch temporär Arbeitgeberin für das regionale Gewerbe.
Wichtiger Faktor: Regionalität
«Es sind Alleinstellungsmerkmale, die letztlich über den Erfolg entscheiden», begründet Eva Jaisli, CEO PB Swiss Tools, Wasen, u. a. die gute Positionierung des Familienunternehmens mit langer Tradition im nationalen und internationalen Wettbewerb. In ihren Ausführungen wies sie auf die die Wichtigkeit der Regionalität hin: «Wer bringt mehr Motivation mit, unübertroffene Qualität zu leisten, als die Menschen, die mit der Region verbunden sind? (...) Die Bereitschaft der Mitarbeitenden steht in engem Zusammenhang mit meiner Bereitschaft, mich für die Region und in der Region zu engagieren.» Jaisli ist überzeugt, dass herausragende unternehmerische Leistungen langfristig nur in gegenseitiger Loyalität von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden möglich ist.
Grüne Arbeit statt grüne Formulare
«An der öga versammeln sich die eigentlichen, originalen, authentischen, echten Grünen.» Mit diesen Worte begrüsste die amtierende Nationalratspräsidentin Christa Markwalder, Burgdorf, die Gäste. Sie würdigte die Leistungen der Grünen Branche, insbesondere auch jene in der Stadt. Die Grüne Branche sei volkswirtschaftlich von grosser Bedeutung. Zu Recht präsentiere sie sich in diesen Tagen im nationalen Schaufenster, denn die öga trage zu einem positiven Bild der Grünen Branche in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bei.
«Was tut die Politik für die Grüne Branche?» war die Frage der Messeleitung an die Nationalratspräsidentin. «Gute Rahmenbedingungen schaffen», sei immer die Antwort der Politikerinnen auf diese Frage, bemerkte Markwalder. Die wichtigste grüne Rahmenbedingung, das Wetter, könne die Politik nicht beeinflussen. Aber man wolle sich für die Grüne Branche einsetzen, den Markt stärken, die KMU hegen und pflegen (Internetportal www.kmu.admin.ch), keine überbordenden Vorschriften, weniger staatliche Interventionen oder Subventionen. Dafür setze sich die Politik ein. «Der Gärtner solle im Grünen arbeiten können, statt grüne Formulare auszufüllen», betonte sie.
Gewinner «Neuheitenauszeichnung»
Agria Landmaschinen, Aefligen AS 940 Sherpa 4WD RC, Agria 9600
ANTA SWISS AG, Knonau Solar-Presshai
CCD SA, Fully Friscool
Hermann Baur AG, Wettswil Teleskopstangen herbatec-Hybrid-Line
Köppl GmbH, Saldenburg «Köppl self balance»
TAM AG, Laupen Rasion Smart
Villiger Technik GmbH, Nieder- Salat- und Gemüsewaschmaschine
rohrdorf
33 neue Produkte waren für die Prämierung angemeldet. Festgelegt war, dass maximal 20 % eine Auszeichnung zugesprochen wird. Weitere Informationen zu den prämierten Produkten finden Sie in Fachartikeln in dieser Ausgabe.O .Gut
Gewinner «Neue Pflanzen»
Green Pflanzenhandel GmbH, ‘Jolly-Jewel‘-Serie (Grauer Storchenschnabel),
Zürich ‘Erato Orange & White‘ (Süsskartoffel),
‘Primo Pistache‘ (Gartenchrysantheme),
Häberli Fruchtpflanzen AG, ‘Apistar‘ (Apfel)
Neukirch-Egnach
Hauenstein AG, Rafz Zwerg-Duftflieder ‘Pink Perfume‘
Implantex AG, Hochdorf ‘MaxiMum Bright Yellow‘
Wyss Samen Pflanzen AG, Zuchwil ‘Bonita‘ (Süsskartoffel)
Erstmals kürt eine Fachjury auch die besten Neuheiten aus der Pflanzenwelt! 28 Neuzüchtungen und Weiterentwicklungen von Beet- und Balkonpflanzen, Gehölzen und Nutzpflanzen, die frühestens 2015 erstmals in der Schweiz vermarktet wurden, waren für die Prämierung angemeldet. Die Kriterien waren: Neuheitencharakter (Konsument/Kultivateur), Marktpotenzial sowie Art und Weise der Markteinführung. Die prämierten Pflanzen werden in dieser Ausgabe in einem Fachartikel vorgestellt.O. Gut
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