Ursprünglich wurde der Schädling Anfang des 20. Jahrhunderts in die USA verschleppt. Dort verursacht er im Gegenteil zu Japan grosse Schäden – dieses Potenzial hat er leider auch in Europa, wo er erstmals in den 1970er-Jahren auf den Azoren gesichtet wurde. 2014 konnte er sich in Italien ansiedeln und wurde 2017 bereits an der Grenze zur Schweiz entdeckt. Trotz Bemühungen, den Käfer auszurotten, hat er sich 2020 im Süden des Tessins etabliert, wo schliesslich eine Eindämmungszone ausgeschieden wurde – mit dem Ziel, die weitere Ausbreitung zu stoppen. Doch hat sich der Schädling mal etabliert, ist seine Tilgung nicht mehr sonderlich aussichtsreich.
Der Japankäfer besitzt ein breites Spektrum von über 300 Wirtspflanzen aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien. Dabei befallen die Engerlinge insbesondere Wiesen- und Rasenflächen und die adulten Tiere schädigen Blätter, Blüten und Früchte durch Frass ohne besonders wählerisch zu sein. Zur Bekämpfung sind in der Schweiz aktuell keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, ein Versuch von Agroscope hat jedoch gezeigt, dass die biologische Bekämpfung mit Pilzen, die bereits bei Juni- und Maikäfern angewendet werden, vielversprechend sind.
Um den Versuch der weiteren Verbreitung zu verhindern, sind wir jedoch als Reisende gefragt, denn die Überquerung der Alpen gelingt Popillia japonica nicht alleine. Daher wurden vermehrt Lockstofffallen an Verkehrsachsen installiert. Eine Melde- und Bekämpfungspflicht herrscht ohnehin aufgrund der Einstufung als Quarantäneorganismus – daher bei Verdacht unbedingt den zuständigen kantonalen Dienst einbeziehen und sich und das Fortbewegungsmittel vor der Durch- oder Überquerung des Gotthard kontrollieren!
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