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«Lieblingsheide» – mit

«Lieblingsheide» – mit Gold prämierter Mastergarten von Stobag.

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Schaugärten der Giardina

Die Erfolgsgeschichte der Giardina ist mit der 21. Ausgabe um ein Kapitel reicher. Die führende Indoor-Gartenmesse in Europa war mit 300 Ausstellern ausgebucht und verzeichnete rund 64 000 Besucherinnen und Besucher. Als treibende Kraft für den in Zeiten des Messesterbens anhaltenden Erfolg wird die Aktualität des Themas Garten geltend gemacht. Die Menschen sehnen sich nach einer Gegenwelt zur digitalisierten Welt. Doch auch im Garten hält die Digitalisierung Einzug.

«Blühend», so beschrieb Carlo Vercelli,Geschäftsführer JardinSuisse, am Medientag die Geschäftslage der Grünen Branche. Zu den 4200 GaLaBau-Betrieben kämen jährlich 50 bis 100 hinzu, so Vercelli über den wachsenden Markt. Das hohe Niveau der präsentierten Schaugärten widerspiegle die Ausbildungsqualität hierzulande. Ein Riesenglück sei es, dass die Branche über solch mutige und visionäre Unternehmen verfüge, sagte Messeleiter Christoph Kamber über mit die wichtigsten Akteure der Erfolgsgeschichte Giardina – die GaLaBau-Betriebe und ihre Gartengestalter. Sie stellten unter dem diesjährigen Leitthema «Lieblingsplätze» Gestaltungslösungen vor. Darin eingeschlossen sind auch kleine Aussenräume, wie sie im Zuge der Verdichtung immer häufiger vorkommen. Das warme Klima verstärkt den Wunsch nach einem attraktiven Aussenzimmer. Gleichzeitig sind heisse trockene Sommer eine Herausforderung für den Gartenunterhalt.

Klimagesteuert zurück zur Natur

Das Programm der Schaugärten war geprägt durch Gegensätze. Hochtechnisierte Gärten trafen auf ausgesprochen naturalistische Gestaltungen. Im vom branchenübergreifenden Verein «The Visionaries» gestalteten interaktiven Schaugarten «Digital Nature» wurde demonstriert, wie sich Planen und Bauen durch die Digitalisierung verändern. Die gesamte Baubranche sei von einem «Kulturwandel» betroffen, so Fabian Vollrath. Die 14 Unternehmen führten die Besucher durch einen Vorgarten mit verschiedenen Stationen, die zeigten, was mit heutiger Technik möglich ist. Virtual Reality, Augmented Reality, neue Formen durch CNC und 3D-Druck, All-in-one-Lösungen für Steuerungssysteme, fotorealistische Visualisierungen und 3D-Darstellungen waren u.a. die Inhalte. Smart Place zeigte eine Lösung, wie sich der Garten über ein einziges Display steuern lässt: die Beleuchtung, die Bewässerung, Beschattung, Poolsteuerung (pH-Wert-Messung), die Alarmanlage und die Videoüberwachung. Die digitale Steuerung ruft jeweils auch die aktuellen Wetterprognosen online ab und stellt die Bewässerung entsprechend ein. Nach einem Stromunterbruch fährt sich das System von alleine wieder hoch.

Neue Formen für Sitzmöbel und Pergolen aus Holz waren ein wiederkehrendes Element – ebenfalls eine Folge der Digitalisierung sowie der CNN-Frästechnik. Ein Beispiel dafür ist der Octaeder aus Accoya-Holz, den Burri public elements AG präsentierten. Neue Techniken kamen auch bei der Aufnahme der Gärten zum Einsatz. Nicht wenige Gärten wurden mit Drohnen gefilmt.

Begehrte Awards

Als «Kontrastprogramm zu den hochtechnisierten Gärten» präsentierte Peter ­Richard den 20. Giardina-Showgarten als seinen persönlichen Lieblingsgarten. «Verwunschen, verborgen, total im Grünen, locker beschattet, es plätschert», so beschrieb er seinen Rückzugsort, ausgestattet mit eingewachsener Gartendusche und Naturbadeteich sowie einem «Folly», einer Narretei in Form einer zeitgenössisch interpretierten Grotte. Die Hauptrolle hatten die Pflanzen – um zu zeigen, wie man Biodiversität im Kleinen fördern kann. Die Fachjury vergab den Award in Silber für diesen Mastergarten, wie die Kategorie Sonderschau neu heisst.

Gold in der Kategorie Mastergarten ging an Stobag, mit dem von gardens gestalteten Schaugarten «Lieblingsheide». Diese alte Kulturlandschaft, wie sie in der Schweiz in der Lenzerheide und im Pfynwald im Wallis zu finden ist, vereint Kargheit und Lieblichkeit zum Zeitpunkt der Blüte in sich. Gegensätze bilden den roten Faden im Konzept von Partick Schöni und Michael Engler, das moderne Gestaltungselemente und High-Tech mit Natürlichkeit verbindet. Das Messeleitthema «Lieblingsplätze» wurde variantenreich umgesetzt: Ruhe (Lesen), Entspannung (Pool) und Bewegung (Fitness, Yoga und Schwimmen im Pool mit Gegenstromanlage).

Trüb für Grün AG sicherte sich mit «Immer­grün und Kunterbunt» den Award in Gold in der Kategorie Showgärten. Der auf wenige Elemente reduzierte Garten beruhte auf dem Kontrast zwischen geometrischen Formen und weichen Vegetationslinien mit einer Blumenmischbepflanzung, Spalieren und Solitären. Die aus hochgestellten Natursteinplatten gebaute Treppe, die in eine Plattform überging, stach als innovatives Element heraus. In der kleinsten Kategorie der Schaugärten (20 bis 50 m2), dem Ideengarten, schwang Rocks and Oaks von der Gartenkultur AG oben aus. Wir stellten die Entstehung dieses Schaugartens, der sich auf das Landschaftsbild und die Stimmung des Frühlingserwachens in den Bergen bezieht, in der Ausgabe 5 vor.

Mehr als ein Showgarten

Mehrere Male schon wurden an der Giardina Showgärten gezeigt, die danach 1:1 beim Kunden realisiert worden sind. So auch die «Green Library» von F Design Landscape. Fabian Meier nutzte die Giardina bei seiner zweiten Teilnahme als Generalprobe für sein komplexes Projekt.Zentrale Elemente waren der Pavillon mit Bibliothek und ein ganzjährig in Betrieb stehendes Überlaufwasserbecken – ein Kompendium aus seinen bislang 22 gebauten Wasserbecken. Der linear gestaltete Garten war mit einer Rotbuchenhecke eingefasst, die mit ihrem langhaftenden rostbraunen Herbstlaub besondere Akzente setzt. Der Gestalter wollte zeigen, dass es nicht immer eine immergrüne Hecke sein muss. Die künftigen Besitzer können einen mit dem Award in Silber gekrönten Garten ihr eigen nennen. Möglicherweise geht der Pavillon serienmässig in Produktion. Anfragen liegen vor. «So etwas passiert nur an der Giardina», gab sich der Baselbieter Gestalter überzeugt.

Gärtnern ohne Garten

Patrick Daepp griff für den im Rahmen der Sonderschau Kleinterrassen von seiner Firma Gartenpflanzen Daepp präsentierten Parcours mit Tipps und Zubehör die von der bekannten niederländischen Trendforscherin Lidewij Edelkoort für 2019 definierten Themengebiete auf. «Goddesses» – das Göttliche – wurde mit überdimensionierten goldfarbenen Gefässen von Metallico und Pflanzen wie Trochodendron aralioides übersetzt. Zu Gold kommt Weiss als Trendfarbe hinzu. «On Safari» kam mit automatischer Bewässerung und in den Gefässen integrierter Isolation als robuste pflegeleichte Gestaltung daher. Im Bereich «Spiritual House» wurde mit Zwergobstarten, Obstspalier als Raumteiler und Kräuterpflanzen eine Lifestylevariante des Urban Gardening präsentiert.

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