«Mit unseren Forumstagen möchten wir einen Beitrag zur Vernetzung von Unternehmern der Grünen Branche, Supportern des Bildungszentrums sowie der Öffentlichkeit leisten», erklärte Petra Hausch, Leiterin Kommunikation des Gärtnermeisterverbandes des Kantons Zürich und des Bildungszentrums Gärtner JardinSuisse, Pfäffikon. Neben spannenden Referaten zu aktuellen politischen und branchenspezifischen Themen bot ein Netzwerk-Apéro am Freitagnachmittag eine Plattform für die Pflege von bestehenden und das Knüpfen von neuen Kontakten. Interessierten Schülern, Jugendlichen und Eltern präsentierte das Bildungszentrum Gärtner JardinSuisse am Samstag mit einem Tag der offenen Tür einen umfassenden Einblick in die Vielfältigkeit des Gärtnerberufes.
Ausscheidungswettkampf der Landschaftsgärtner
Ein besonderer Höhepunkt war der Endspurt des Ausscheidungswettkampfes der Landschaftsgärtner der Region Zürich für die Schweizer Berufsmeisterschaften 2016. In vier Zweierteams zeigten die Teilnehmer ihr Können und gestalteten einen kleinen Mustergarten. Nach genauen Vorgaben entstand innerhalb von eineinhalb Tagen ein Garten mit Sandsteinmauer, Natursteinpflästerung, Gneisplatten-Mosaik, Sitzelement sowie einer Pflanzfläche. Neben Teamfähigkeit, Einhaltung der Arbeitssicherheitsgebote und der Sauberkeit am Arbeitsplatz zählten die Genauigkeit in der Ausführung und der fachgerechte Umgang mit den Werkzeugen und Materialien zu den wichtigsten Bewertungskriterien. Das Siegerteam Marco Lehmann (Lehrbetrieb: Moser Gartengestaltung AG, Hünikon) und Tobias Pfister (Lehrbetrieb: Zürrer Gartenbau GmbH, Embrach) und das auf dem zweiten Rang platzierte Team mit Michael Hofstetter (Lehrbetrieb: Lüscher Gartenbau-Baumschulen AG, Birmensdorf) und Lukas Nigg (Lehrbetrieb: Bachmann und Rimensberger AG, Küsnacht) qualifizierten sich für die Schweizer Berufsmeisterschaften 2016 (siehe Kasten).
Verbandsauftritt auf der Lehrstellenplattform Yousty
«Die aktive Nachwuchswerbung steht für uns auch in diesem Jahr weiter im Fokus», betonte Heinz Hartmann, Bereichsleiter Berufsbildung von JardinSuisse. Neben der neuen Homepage www.gaertner-werden.ch mit Berufsinformationen stellte er die Anfang dieses Jahres gestartete Zusammenarbeit mit der Lehrstellenplattform www.yousty.ch vor. Der Lehrstellentreffpunkt wurde 2009 von Urs Casty, Geschäftsführer der Yousty AG, Zürich, ins Leben gerufen.
Über 1,3 Mio. Besucherinnen zählte die Plattform alleine im Jahr 2015 und präsentiert aktuell über 30 Schweizer Berufsverbände und hilfreiche Informationen zu den einzelnen Berufsbildern, Branchen und freien Lehrstellen. «Mithilfe eines Berufswahlkompasses können Schülerinnen und Jugendliche spielerisch Lehrberufe entdecken, ein Bewerberprofil erstellen und sich direkt auf eine offene Lehrstelle bewerben», erklärte Casty. Der Lehrstellensuchende hat zusätzlich die Möglichkeit, den künftigen Lehrmeister oder Arbeitskollegen in einem Kurzportrait auf der Plattform «kennenzulernen». «Unsere Erfahrungen zeigen, dass Vorbilder bei der Lehrstellensuche matchentscheidend sind», präzisierte Casty.
Für die Verbandsmitglieder bietet der Unternehmerverband JardinSuisse ein besonders attraktives Angebot an für einen betriebsspezifischen Auftritt auf der Lehrstellenplattform Yousty – inklusive Schaltung der aktuellen freien Lehrstellen plus eines Imagefilms des künftigen Lehrbetriebes.
Berufsmatura oder berufliche Weiterbildung
Die Berufsmaturität verbindet die berufliche Grundbildung (EFZ) mit erweiterter Allgemeinbildung. Laut einer aktuellen Studie des Bundesamtes für Statistik hat die lehrbegleitende Berufsmaturität BM I von 2004 bis 2014 einen Zuwachs von über 20 % erfahren. «Die Ausbildungswege werden vielfältiger und das Bildungswesen ist immer durchlässiger geworden», erklärte Markus Zwyssig, Leiter Abteilung Berufsfachschulen und Weiterbildung im Mittelschul- und Berufsbildungsamt, Zürich.
«Die Berufsmaturität ist keine Sackgasse und führt nicht zwingend zum Studium, aber es ist nützlich, diese Allgemeinbildung im Rucksack zu haben», betonte Zwyssig. Da Bildungsentscheide, so Zwyssig, stark von den Eltern beeinflusst werden und nicht zufällig erfolgen, sei eine frühzeitige Information der Eltern wichtig. Optimierungspotenzial sieht er beispielsweise in einer früheren Berufsberatung und einer Stärkung der Berufsmaturität durch ein gezieltes Marketing. «In unserem Verband und bei unseren Verbandsmitgliedern ist gerade in Bezug lehrbegleitende Berufsmaturität BM I eine grosse Unsicherheit zu spüren», berichtete Hartmann. Der Lernende sei, so Hartmann, nur noch unregelmässig im Lehrbetrieb anwesend und eine negative Beeinträchtigung der praktischen Ausbildung nicht selten. «Wir sind offen für ein optimiertes, dem Lehrbetrieb angepasstes Modell, damit wir aktiv Werbung für die Berufsmatur machen können», resümierte der Bereichsleiter Berufsbildung.
Schweizer Berufsmeisterschaft der Landschaftsgärtner 2016
Die traditionelle Berufsmeisterschaft der Landschaftsgärtner findet am 30. Juni und 1. Juli 2016 zum zehnten Mal als besondere Attraktion an der öga statt. Organisiert wird der Wettkampf von JardinSuisse, Fachabteilung GaLaBau, und der Messeleitung öga. Es nehmen insgesamt zwölf Zweierteams aus allen Fachsektionen der Schweiz teil. Dem Siegerteam der Schweizer Berufsmeisterschaften winkt die Teilnahme an den WorldSkills, die vom 15. bis 18. Oktober 2017 in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) ausgetragen werden. C. Huld
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