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Mit dem Thema «Mehr Grün»

Mit dem Thema «Mehr Grün» möchten die Veranstalter der Jubiläumsfachtagung die gärtnerische Kultur und das gärtnerische Handwerk hochleben lassen.

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2006: «Modelle der Arealbewirtschaftung»

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2008: «Planung und Bewirtschaftung – zwei unterschiedliche Sprachen»

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2010: «Wert und Nutzen von Grünraum»

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Zehn Jahre Fachtagung Grünflächenmanagement an der ZHAW

Eine Orientierung an der langfristigen Erhaltung der vielfältigen Freiraumfunk­tionen und der Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus von Freiräumen ist eine zentrale Aufgabe des Grünflächenmanagements. Bereits zum 10. Mal findet zu diesem Thema an der ZHAW eine Fachtagung statt. Im Gespräch mit dergartenbau erklärt Florian Brack u.a. Sinn und Zweck dieser Veranstaltungsreihe.

dergartenbau: Wie entstand die Idee zur Fachtagung Grünflächenmanagement? Welches ist die Zielsetzung und wer das Zielpublikum?

Florian Brack: Die Idee zur Fachtagung Grünflächenmanagement entstand, als wir 2002 an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil entschieden, dass in der Unterhaltsthematik beziehungsweise in der langfristigen Entwicklung von Freiräumen im Studium zum Umweltingenieur ein Schwerpunkt gesetzt werden soll. Dies war die Geburtsstunde der Fachstelle Freiraummanagement, die in Lehre, Forschung und Entwicklung, in der Form von Dienstleistungen sowie in der Organisation von Fachtagungen dieses Themenfeld bearbeitet.

Ziel der Fachtagung ist vor allem, eine Plattform zu schaffen, die über neue Entwicklungen im Unterhalt von Freiräumen informiert, Instrumente für ein systematisches Grünflächenmanagement vorstellt sowie exemplarische Beispiele aus der Praxis und Projekte diskutiert. Vor allem aber soll die Fachtagung zum Austausch innerhalb der Grünen Branche beitragen. Wichtig erscheint mir dabei, dass eben auch die Abhängigkeiten und die gemeinsame Sprache zwischen planenden, ausführenden und unterhaltenden Instanzen thematisiert werden.

Das Zielpublikum setzt sich zusammen aus Personen von Stadtgärtnereien und Werkhöfen, Unternehmungen des Garten- und Landschaftsbaus sowie Landschaftsarchitekturbüros. Hinzu kommen Bewirtschaftende privater und öffentlicher Areale, Firmen aus dem Bereich des Facility Managements, Hochbauämter sowie Hochschulen und Institute.

Wer steckt hinter der Organisation, und wie läuft diese konkret ab?

Das Organisationskomitee setzt sich zusammen aus den Personen der Fachstelle Freiraummanagement der Hochschule, Vertretern der Privatwirtschaft sowie einem Abgeordneten der Vereinigung Schweizerischer Stadtgärtnereien und Gartenbauämter. Wir treffen uns, je nach Vorbereitungsstand, an drei Sitzungen jährlich, evaluieren jeweils die durchgeführten Tagungen und überlegen uns neue Themen.

Zudem treten verschiedene Verbände als Kooperationspartner auf. Es sind dies JardinSuisse, der Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA), die schweizerische Landesgruppe der International Facility Management Association (IFMA) und der Schweizerische Verband für Facility Management und Maintenance (fmpro).

Bedeutet zehn Jahre auch zehn Themen? Welche? Wer oder was bestimmte bzw. beeinflusste die Themenwahl?

Ich denke schon, dass wir in den letzten zehn Jahren eine breite Themenpalette präsentiert haben. Die Tätigkeit in Forschungsprojekten oder aktuelle Aufträgen der jeweiligen Vertreter beeinflussen die Themenwahl. Selbstverständlich gibt es gewisse Themen, die uns, das heisst eben das Organisationskomitee, auch in der täglichen Arbeit mehr beschäftigen und daher werden diese auch stärker gewichtet.

Ein wichtiges Thema der vergangenen Jahre sind einerseits die Lebenszykluskosten von Freiräumen und andererseits die Instrumente, die die Kostenseite des Unterhalts aufzeigen und zu steuern vermögen. Dazu hat die Fachstelle Freiraummanagement von 2007 bis 2010 in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftspartner nateco, Gelterkinden, intensiv geforscht.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Erforschung der Spannweite zwischen intensivem und extensivem Unterhalt, das Ausloten von ökologischen Potenzialen in Freiräumen und gleichzeitig dem Bedürfnis des Menschen nach Nutzungsmöglichkeiten gerecht zu werden. Von Bedeutung ist schliesslich auch die Betrachtung von Freiräumen unter den verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit.

Welche Fachtagung war der «Hit» und gab es auch einen «Flop»?

Aus meiner Perspektive gab es an allen Tagungen sehr spannende Beiträge. Ein Highlight war sicher die Tagung Wert und Nutzen von Grün. Es wurde an dieser Tagung aufgezeigt, dass eben Grünräume neben all ihren Kosten, die sie verursachen einen sehr grossen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen.

Ich würde behaupten, eine Tagung, die als Ganzes «flopte», gab es nicht. Sicher gabt es hin und wieder Referate, die nicht allen im Publikum gefielen. Hinzu kommt, dass nicht alle Personen im Referieren vor grossem Publikum geübt sind. Auch ich bin jedes Mal sehr nervös, wenn ich vorne stehe und in das erwartungsvolle Publikum blicke, dem man ja auch möglichst viel bieten will.

Sind Sie der Ansicht, dass eine solche Fachtagung nachhaltige Auswirkungen in der Praxis hat? Gibt es konkrete Beispiele?

Die konstant hohen Teilnehmerzahlen sowie das grosse Stammpublikum, das seit Jahren regelmässig teilnimmt, sind mindestens ein Beweis dafür, dass sich die Tagung als Treffpunkt und Ort des Fachaustauschs und des Networkings bewährt. Schliesslich sind es die Motivationen und Möglichkeiten der Teilnehmenden, die darüber entscheiden, wie die Inhalte der Fachtagung in die Berufspraxis umgesetzt werden.

Ich meinerseits konnte durch die Grünflächenmanagementtagungen sehr interessante Kontakte aufbauen und sogar mit diversen Tagungsteilnehmerinnen Projekte aufgleisen und durchführen. Zum Beispiel konnte die Fachstelle Freiraummanagement der ZHAW mit der Psychiatrie Klinik Wil ein spannendes Unterhaltskonzept entwickeln sowie den Einbezug von Patientinnen in den Betrieb diskutieren. Zudem haben wir in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schweizerischer Stadtgärtnereien und Gartenbauämter sowie den Städten Basel, Bern, Chur, Luzern, Schaffhausen, Winterthur und Zürich ein Projekt durchgeführt, woraus erstmalig in der Praxis abgestützte Kennzahlen für den Unterhalt von Freiräumen entstanden.

Wie geht es weiter? Gibt es weitere zehn Jahre?

Es macht Freude, Gleichgesinnte zu treffen und neue Ideen und Entwicklungen in diesem Themengebiet zu diskutieren. Zudem schätzen wir, und sicher auch die Besucherinnen und Besucher, die wertvollen Branchenkontakte. Doch ist jedes Produkt, eben auch Tagungen, einem Produktlebenszyklus unterworfen und es kann sein, dass in Zukunft das Interesse an der Tagung abnimmt. Ich bin aber überzeugt, dass es noch sehr viel Entwicklungsbedarf in der Disziplin des Grünflächenmanagements gibt. Solange wir und die Besuchenden dieses Potenzial sehen, werden wir auch diese Fachtagung weiter anbieten.

10 Jahre Fachtagung Grünflächenmanagement – die Themen


• 2003: Erfolgreiches Grünflächenmanagement I
• 2004: Erfolgreiches Grünflächenmanagement II
• 2005: Erfolgreiches Grünflächenmanagement III
• 2006: Modelle der Arealbewirtschaftung
• 2007: Was kostet Qualität?
• 2008: Planung und Bewirtschaftung – zwei unterschiedliche Sprachen
• 2009: Chancen und Risiken der Extensivierung
• 2010: Wert und Nutzen von Grünräumen
• 2011: Lebenszykluskosten von Grünräumen
• 2012: Mehr Grün – 10-Jahre-Jubiläum

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