Angeregte Gespräche, aufgeräumte Stimmung – im Jura-Saal des Hotel-Restaurants Roter Turm in Solothurn gab es Grund zum Feiern. «Sie gehören nun wirklich zur Elite», unterstrich Olivier Mark, Präsident des Zentralvorstandes JardinSuisse, die Bedeutung des Erreichten. Es gebe in der Grünen Branche mit ihren 20 000 Beschäftigten nur wenige, die sich eidg. dipl. Gärtnermeister nennen dürften. Mark plädierte mit einem bildhaften Vergleich dafür, nun andere Menschen mit der eigenen Freude am Beruf und am Lernen anzustecken. Statt die Mühen in den Vordergrund zu stellen, empfahl er, mit Enthusiasmus vom Ziel und vom Erfolg zu schwärmen. Mark gratulierte den jungen Gärtnermeistern und der jungen Gärtnermeisterin zur bestandenen Prüfung und wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, sie irgendwann im Rahmen eines Engagements für JardinSuisse wiederzusehen.
Eine wertvolle, bereichernde Zeit
Wer zu einer Gärtnermeisterprüfung antritt, hat einen langen Weiterbildungsweg hinter sich, der über mehrere Etappen führt. Zu nennen sind zum Beispiel Modulabschlussprüfungen, die Berufsprüfung und die Teilprüfung zu den Höheren Fachprüfungen. Ihm sei ein Felsen von den Schultern gefallen, als er erfahren habe, das er die Gärtnermeisterprüfung bestanden habe, berichtete Florian Rijsberman aus Wildberg ZH in seiner Diplomfeierrede. Das erste Mal in seinem Schul-und Ausbildungsleben habe er sich richtig stolz gefühlt, etwas erreicht zu haben. Zwar habe die berufsbegleitende Ausbildung Energie gekostet sowie Ausdauer, Disziplin und regelmässiges Lernen abverlangt, sie habe ihm aber auch eine andere Welt mit Perspektiven und neue Netzwerke eröffnet. «Die Kombination von physischer Arbeit und geistiger Förderung hat mein Leben reicher und interessanter gemacht», so Rijsberman. Er sei froh gewesen, im letzten Weiterbildungsabschnitt nach der Bauführerprüfung für einmal keine 800 Pflanzennamen büffeln zu müssen, sondern mehr über die Hintergründe eines Betriebes zu erfahren. Er habe viel gelernt, aber auch Unterschiede zwischen Theorie und Praxis festgestellt. Rijsberman plädierte für einen grösseren Austausch zwischen operierender Praxis und Ausbildnern, der für beide Seiten fruchtbar sein könne. Er rief zu mehr Zusammenarbeit unter den Gärtnern auf und betonte, wie wichtig es sei, das entstandene Netzwerk zu pflegen und zu nutzen. Abschliessend dankte der Redner im Namenaller neuen Gärtnermeister für die geleistete Unterstützung, die ihnen von verschiedensten Seiten zuteil geworden sei.
Erfreuliche Zahlen und etwas Statistik
Hintergründe zur 68. Gärtnermeisterprüfung lieferte Martin Luginbühl. Bei der diesjährigen Durchführung habe es sich um die siebten Höheren Fachprüfungen (HFP) der Gärtner auf modularer Basis gehandelt, erläuterte der Präsident der Qualitätssicherungskommission (QSK) von JardinSuisse. Die Hauptprüfung gliederte sich in einen siebenstündigen Teil «Angewandte Aufgaben» und die Diplomarbeit. Für die Diplomarbeit konnten die Kandidaten zwischen einem Gartenprojekt und einer betriebswirtschaftlichen Thematik wählen. Zwei Kandidierende entschieden sich für ein Gartenprojekt. Von den 34 Absolventen der Gärtnermeisterprüfung waren 33 (97,1 %) erfolgreich – ein hervorragendes Resultat. Den besten Notendurchschnitt erzielte Dominic von Gunten aus Grosshöchstetten mit 5,1. Die neuen Gärtnermeister mitgezählt, wurden seit 1942 insgesamt 1610 Diplome vergeben, wobei die durchschnittliche Erfolgsquote über den gesamten Zeitraum (1942 bis 2017) betrachtet bei 76,6% liegt.
Luginbühl beglückwünschte die Absolventen und die Absolventin im Namen der QSK und der 19 Experten zu ihren Leistungen und gratulierte herzlich zum Erfolg. Er bedankte sich bei den Experten, die unter der Leitung von Obmann Markus Müller die Prüfungsaufgaben erarbeitet und korrigiert, die Diplomarbeiten bewertet und die Fachgespräche geführt hatten. Sein Dank galt ebenfalls allen Schul- und Kursleitern sowie den zahlreichen Instruktoren und Lehrern, die sich in der modularen Weiterbildung derGärtnerberufe engagieren. Es folgte sodann der Höhepunkt des Abends: Unter Applaus durften die erfolgreichen Absolventen der HFP-Haupt-prüfung 2017 ihre verdienten Diplome entgegennehmen, die Martin Luginbühl und Barbara Jenni, Vizepräsidentin des Zentralvorstandes von JardinSuisse undPräsidentin des Berufsbildungsrates, überreichten.
Erfolgreiche Absolventen der Höheren Fachprüfung 2017
Andreas Augsburger, Zürich ZH
Daniel Benz, Adlikon ZH
Curdin Buri, Walenstadt SG
Mathieu Fischer, Genève GE
Patrick Fux, , Oberrieden ZH
Adrian Gerber, Rüti b. Riggisberg BE
Marcel Hebler, Emmenbrücke LU
Alexandra Kladis, Jona SG
Stefan Koch, Zwillikon ZH
Marc Kuster, Buochs NW
Alexander Lanz, Thun BE
Nicola Leimer, Bern BE
Nico Lipski, Rorbas ZH
Stefan Morgenthaler, Hasle b. Burg-dorf BE
Christof Mosberger, Zürich ZH
Thomas Müller, Steinmaur ZH
Patrick Nützi, Niederglatt SG
Patrick Nyffenegger, Thun BE
Florian Rijsberman, Wildberg ZH
Fabian Rösch, Oberkirch LU
Roberto Roten, Ried-Brig VS
Roth Patrick, Bowil BE
Fabian Schmid, Walenstadt SG
Matthias Schultheiss, Schinznach-
Bad AG
Roger Schuppli, Bauma ZH
Christof Schweizer, Brittnau AG
Adrian Thomet, Läufelfingen BL
Dominic von Gunten, Grosshöch-stetten BE
Silvan Waldner, Fehraltorf ZH
Rinaldo Walser, Wallisellen ZH
Marc Christian Walther, Lyss BE
Stefan Wittwer, Rüfenacht BE
Jonas Zimmermann, Wittwil AG
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