Rund 1,4 Millionen Personen besuchen jedes Jahr das Löwendenkmal in Luzern. «Sie bewundern den romantischen Park mit melancholischem Charakter, in dem die Skulptur eines sterbenden Löwen in die Felswand gemeisselt ist», heisst es in der Medienmitteilung. Dieses im Jahr 1821 eingeweihte Denkmal begeht heute sein 200-Jahre-Jubiläum. «Die Stadt Luzern anerkennt die Bedeutung des Löwendenkmals, welches Teil der Schweizer Geschichte ist», meint Stadtpräsident Beat Züsli.
Nebst der Gedenk- und Jubiläumsfeier entschied die Stadt, die Löwendenkmal-Anlage mit neuen Informationstafeln aufzuwerten. Grund dafür war, dass die bestehenden Informationstafeln im Eingangsbereich des Löwendenkmals veraltet waren und der Bedeutung des Denkmals nicht mehr gerecht wurden. Im Auftrag der Stadt hat der Historiker Dr. phil. Jürg Stadelmann in Zusammenarbeit mit der Landschaftsarchitektin Julie Dové neue Informationstafeln konzipiert. «Das Löwen-denkmal ist Sinnbild des Tuileriensturms in Paris, doch die wenigsten Gäste sehen diese Gedenkstätte als Andenken daran», erklärt Jürg Stadelmann. Es wurde ein Massaker an Schweizer Söldnern verübt, die 1792 den absolutistischen französischen König vor der revoltierenden Volksmasse verteidigen wollten. «Mittels neu gestalteter Informationstafeln und kombiniert mit modernen Kommunikationsmitteln sollten dieser geschichtliche Hintergrund sowie aktuelle Informationen allen interessierten Personen zur Verfügung stehen», ergänzt Jürg Stadelmann.
Durch die Neukonzeption werden die drei bestehenden Informationstafeln beim Eingang zur Anlage erneuert und erweitert. Zusätzlich werden sieben weitere Tafeln im Parkinnern positioniert. «Die Tafeln wurden möglichst gleichmässig in den Randbereichen der Anlage verteilt, um eine erhöhte Ansammlung im Innenbereich des Löwendenkmals zu vermeiden», erläutert Julie Dové. «Zudem positionierten wir die Tafeln so, dass sie beim Blick auf das Denkmal nicht die Sicht trüben und gleichzeitig verschiedene Perspektiven auf das Löwendenkmal ermöglichen», so Dové weiter.
Das Layout ist in abgedunkeltem, dezentem Grundton für den besseren Kontrast und für die Lesbarkeit für Sehbehinderte gestaltet. Das Grundmodul der Tafeln besteht aus Stahl und passt sich somit dem bestehenden Material in der Anlage an, nämlich den Abschrankungen, Bänken und Wegabschlüssen. Das abgewinkelte Grundmodul ist im Boden verankert und mit einer Metallplatte verschraubt. Bei Bedarf ist eine einfache Demontage möglich. Im schrägen Winkel präsentiert sich auf dem Sockel ein Layout mit je einem historischen Thema.
Der Inhalt der Informationstafeln ist auf Deutsch und Englisch verfasst. Jede Tafel ist mit einem QR-Code versehen, mit dem die interessierten Gäste auf der neu entwickelten Website loewendenkmal-luzern.ch geleitet werden. Dort sind die teilweise ergänzten Inhalte der Tafeln in verschiedenen Sprachen abrufbar.
Am Samstag, 14. August 2021, dem sogenannten «Tag der Denkmalmeile», bieten Fachpersonen an den drei Standorten Bourbaki Panorama, Gletschergarten und Löwendenkmal zwischen 9 und 18 Uhr kostenfreie öffentliche Führungen im Stundentakt an. Zudem wird das neue Buch «In die Höhle des Löwen» publiziert. Es umfasst 16 von Fachpersonen geschriebene Beiträge zum Löwendenkmal sowie eine spezielle Fotospur.
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