Die Freude im Saal, aber auch in den Gesprächen, war spürbar, endlich konnte man sich wieder richtig treffen und von Angesicht zu Angesicht austauschen. Daniel Oertli leitete, auch dank in etwa Null Rückfragen aus der Mitgliederrunde, zügig durch die elf Traktanden seiner letzten Jahreskonferenz als Präsident. So blieb viel Zeit für Informationen.
Markus Weibel, als verantwortlicher Ressortleiter im Vorstand, orientierte über die Entwicklungen des Labels Grün Stadt Schweiz. Elf Städte und Gemeinden sind zertifiziert oder im Prozess der Zertifizierung. Die zu Beginn zertifizierten Gemeinden bereiten sich schon auf die erste Rezertifizierung vor. Vertreter aus drei Städte oder Gemeinden, Ecublens, Luzern und Schaffhausen, berichteten über ihre Erfahrungen mit der Zertifizierung und vor allem über die Zeit danach. Alle betrachten das strenge Audit als wertvoll und können die Zertifizierung nur empfehlen. So wurde z.B. die Zusammenarbeit in der Verwaltung gefördert, oft unterstützten politische Vorstösse die Entwicklung und führten so zu einer spürbaren Stärkung der Grünen Verwaltung. Seit der letzten GV wurde viel Zeit in Abklärungen investiert, um das Label breiter abzustützen.
Pascale Haas, während sieben Jahren die personifizierte Grün Stadt Schweiz, gab die Aufgabe weiter an Antonio Blasis. Thomas Weibel bedankte sich bei Pascale Haas für ihre ausgesprochene Zuverlässigkeit und dafür, dass sie das Mandat nicht verwaltend, sondern vorausschauend gehandhabt hat. Dies sind entscheidende Qualitäten für eine ehrenamtliche Ressortleitung.
Alex Borer, Mitglied der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, orientierte über die Entwicklung bei den Pflanzenschutzmitteln. Die erfassten Mittel nehmen laufend zu, da immer mehr Städte partizipieren. Die Menge in Tonnen geht zurück, da immer weniger ausgebracht wird. Der Anteil Wirkstoffe hingegen nimmt zu, weil immer mehr Biomittel verwendet werden. In Schmierseife als Beispiel ist der Wirkstoffanteil 100%, bei Roundup beläuft sich die Wirkstoffmenge im Promillebereich. Weit über die Hälfte der von den teilnehmenden Städten verwendeten Mittel sind biologisch. Bemerkenswert ist, dass kaum mehr nicht bewertete Mittel eingesetzt werden. Auf einer Giftigkeitsskala von A-E wachsen die Kategorien A und B ständig.
Organismen werden in Kilogramm erfasst. Heute werden etwa 130 kg Organismen ausgebracht. Die AG wird keine weiteren Pflanzenschutzmittel mehr erfassen. Neu will sie sich der Dünger annehmen und diese erfassen. Zudem können neu selbst hergestellte Mittel aufgenommen werden.
Zwei Vorstandsmitglieder traten nach ihrer Pensionierung aus dem Vorstand der VSSG zurück. Daniel Oertli dankte Yvonne Aellen, Stadtgärtnerei Basel, für fünf Jahre Vorstandstätigkeit. Sie war immer gut vorbereitet und hatte einen eigenständigen Blick auf die Geschäfte. Daniel Oertli selber wurde von seinem Vize Christoph Schärer verdankt für seine drei Jahre als Präsident in der schwierigen Corona-Zeit, in der es entscheidend war, die Kontakte zu pflegen.
Als neues Vorstandsmitglied wählten die Mitglieder Armin Kopf, Leiter Grünplanung, Stadtgärtnerei Basel. Mit Armin Kopf kommt Grünplanungswissen in den Vorstand. Dies ist eine Chance, die Kompetenz im Bereich Grünplanung und Stadtklima aufzubauen. Mit langem Applaus wurde Axel Fischer, Bereichsleiter Park und Grünanlagen bei Grün Stadt Zürich, in den Vorstand und direkt als neuer Präsident gewählt. Damit ist Grün Stadt Zürich nach 23 Jahren wieder im Vorstand der VSSG vertreten.
Zwei Gemeinden, Emmen und Oberrieden, wurden per Applaus aufgenommen und willkommen geheissen. Drei Personen, die beiden ehemaligen Vorstandsmitglieder Yvonne Aellen und Daniel Oertli sowie Martin Pfeiffer, sind neu Einzelmitglieder.
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