Die neuen Ideen- und Impulsgeber, Berater und Leader sind gekürt – die dipl. Techniker und Technikerinnen der höheren Fachschule (HF). Das praxis-orientierte viersemestrige Vollzeitstudium an der Gartenbauschule Oeschberg konnten in diesem Jahr elf Studierende erfolgreich abschliessen. Im grossen Saal der Gartenbauschule durften sie am 21. September 2018 ihr Diplom entgegennehmen, den besonderen Meilenstein gebührend feiern und die vergangenen zwei Jahre Revue passieren lassen. Die Oltner Slam-Poetin Lisa Christ begeisterte anlässlich der Feier mit einer gehörigen Portion Sprachwitz.
Der Lehrgang zum dipl. Techniker/in HF Bauführung in Vertiefung GaLaBau ist vielfältig. So stehen in den sieben Lernfeldern wie «Bauführung und Technik», «Pflanzenkenntnisse und Verwendung», «Gartengestaltung und Visualisierung», «Betriebswirtschaft und Unternehmensführung» in dem Lernfeld «Allgemeinbildung» auch Englisch auf dem Lehrplan. Das theoretische Wissen mit der Praxis gekonnt zu verknüpfen, ist ein wichtiger Eckpfeiler des Technikerlehrgangs. Zwei Betriebspraktika und die Diplomarbeit runden den Bildungsgang ab. Zu den Zulassungsbedingungen zählen neben dem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Gärtner/-in eine mindestens zwölfmonatige landschaftsgärtnerische Berufspraxis nach der Lehrabschlussprüfung (QV) und das Bestehen des HF-Aufnahmeverfahrens (Niveau QV EFZ). Weitere Informationen sind unter www.oeschberg.ch aufgeschaltet.
Praxisnah – der Technikerlehrgang HF
«Das Feuer und die Passion waren bei den Studierenden schon zu Beginn des Studiums deutlich zu spüren», erinnert sich Michael Flühmann. Der Leiter Höhere Fachschule der Gartenbauschule Oeschberg berichtete von den vergangenen zwei Jahren. Vernetzt denken, teamorientiert arbeiten und mit viel Passion nach Lösungen suchen – die angehenden dipl. Techniker HF konnten be-
reits im zweiten Semester ihr erworbenes Fachwissen im Rahmen des Kompetenznachweises «Gartengestaltung und Visualisierung» praxisnah in einem realen Projekt umsetzen. Es galt, mit innovativen Ideen ein ehemaliges Friedhofsgelände in der aargauischen Gemeinde Vordemwald umzugestalten und den Auftraggeber und die Lehrperson zu überzeugen. Nach einer Besichtigung vor Ort machten sich die Studierenden an die Arbeit. Zu den Gestaltungszielen zählten neben der Schaffung von Räumen und Nischen für Begegnungszonen, der Verwendung von einheimischen Pflanzen und regionalen Materialien, der Begehbarkeit für alle Generationen, auch ein Pavillon oder Unterstand.
«In einer ersten Phase wurden die Projektvorschläge der einzelnen Studierenden in der Klasse vorgestellt», erklärte Flühmann. Drei von den Lehrpersonen ausgewählte Projektideen seien dann anlässlich einer Gemeindeversammlung in Vordemwald präsentiert worden.
Praxisnah gestaltete sich auch die Diplomarbeit, für die den Studierenden sechs Wochen zur Verfügung standen. Im Rahmen des zweiten Betriebspraktikums wurden sie vor die Herausforderung gestellt, eine selbst gewählte Thematik nach Rücksprache mit dem Betrieb und der Schule in einem Projekt umzusetzen.
Mit Bravour bestanden
In seiner Begrüssung beglückwünschte Markus Spiegel, Abteilungsleiter an der Gartenbauschule Oeschberg, die frisch gekürten Diplomanden zu ihrem besonderen Erfolg. Im Rahmen der Feier wurde den elf erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen (siehe Kasten) ihr Diplom zum dipl. Techniker/in HF Bauführung in Vertiefung GaLaBau übergeben.
Zur Prüfung waren 13 Studierende aus acht Kantonen angetreten. Das Durchschnittsalter der im Jahrgang 2016-18 männlichen (10) und weiblichen (3) Teilnehmer betrug 26 Jahre. Für den besten Gesamtdurchschnitt der Diplomprüfung (B = sehr gut) wurde Fabrice Wieland aus Kloten geehrt. Die beste Diplomarbeit lieferte Max Lussi aus Steinen ab. Die summative Leistungsbewertung des Bildungsgangs erfolgt anhand einer Leistungsskala von A (hervorragend) bis F (nicht bestanden). «Mit dem erfolgreichen Abschluss des Studiums haben sie einen grossen Meilenstein erreicht», freute sich Spiegel. Ob in der Bauführung oder in der Geschäftsführung – zu der wohl grössten Herausforderung gelte es, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Eine gute Kommunikation und ein menschlicher Umgang mit den Mitarbeitenden, der Kundschaft, den Architekten oder der Bauführung zähle zu den bedeutenden Schlüsselqualifikationen der künftigen Führungskräfte. «Das Wissen, wie mit Menschen umzugehen ist, wird sie genauso fordern wie die Kalkulation eines Projektes», prognostizierte der Abteilungsleiter.
Den Glückwünschen schloss sich Olivier Mark, Präsident von JardinSuisse, an. In seiner Laudatio erinnert er sich an die Zeit, in der er vor über 30 Jahren als gelernter Zierpflanzengärtner tätig war und meist eher belächelt wurde, wenn er mit Passion von seinem Beruf schwärmte. «Die Zeiten haben sich glücklicherweise gewandelt und die Wertschätzung für Berufe der Grünen Branche hat inzwischen einen deutlichen Aufschwung erlebt», berichtete Mark. Zur wachsenden Wertschätzung der Grünen Berufe trage, so Mark, entscheidend auch die höhere Berufsbildung wie der Lehrgang zum dipl. Techniker/in HF der Gartenbauschule Oeschberg bei.
Erfolgreiche Studierende dipl. Techniker HF Bauführung in Vertiefung GaLaBau
Simon Bähler, Schwarzenegg BE
Mike Brunner, Zürich ZH
Fabian Hablützel, Ossingen ZH
Ronya Halter, Surcuolm GR
Fabio Hanselmann, Weinfelden TG
Lukas Iseli, Liebefeld BE
Max Lussi, Steinen SZ
Dominic Monigatti, Solothurn SO
Dennis Rosser, Brütisellen ZH
Karin Schranz, Schaan FL
Fabrice Wieland, Kloten ZH
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