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Die Entwicklung und Pflege des wertvollen Gehölzbestandes ist ein zentraler Aspekt des Grünflächenpflegekonzeptes für den Park des Schlossgutes Landshut in Utzenstorf. Bild: F. Brodmann

Gruppe A (N. Berger, A. Gander, R. Brechbühl, P. Wuhrmann) nimmt Platz auf der vorgeschlagenen einheitlichen Parkbank.

Historisch und dennoch zeitgemäss, so das Leitbild von Gruppe B (Y. Marquis, N. Durrer, T. Gutknecht, L. Wullschleger und R. Wittwer).

Der Landschaftspark wird im Konzept von Gruppe C (A. Bissig, ­F. Hodel und P. Schmid) als Naherholungsgebiet, Entdeckungsort und Ort für das friedliche Zusammen­leben entwickelt.

Schlosswart Beat Hänggärtner konnte drei Ordner entgegennehmen.

Übersichtsplan Park Schlossgut Landshut mit dem kartierten Baumbestand.

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Realprojekt der Technikerklasse HF: Pflegekonzept für historischen Park

An der Schnittstelle von Planung und Umsetzung erarbeiteten die Studierenden der Technikerklasse der Höheren Fachschule (HF) an der Gartenbauschule Oeschberg (GSO) letzten Herbst ein Pflegekonzept für den Park des Schlossgutes Landshut in Utzenstorf. Als Grundlage diente das vom Landschaftsarchitekturbüro Moeri und Partner erstellte Parkpflegewerk für die historische Anlage aus dem frühen 19. Jahrhundert.  

«Wir behalten von unseren Studien am Ende das, was wir auch praktisch anwenden.» – Mit diesem bei Lehrtätigen  beliebten Goethe-Zitat begrüsste Michael Flühmann, Fachlehrer Grünflächenpflege und Leiter des Bildungsgangs HF, zur Projektpräsentation an der GSO. Theoretisches Wissen anwenden, darum dreht es sich primär im Realprojekt, das die Studierenden der Technikerklasse HF jeweils am Ende des zweiten Semesters in Teams bearbeiten. Auf ein Gestaltungsziel ausgerichtete Planung, Organisation und Abwicklung der Grünflächenpflege sind die Ziele des Grünflächenpflegekonzeptes. An den jeweiligen Fallbeispielen trainiert werden darüber hinaus Projektmanagement und problemorientiertes Arbeiten im Team. Die Wahl fiel dieses Mal auf die historische Parkanlage des letzten verbliebenen Wasserschlosses im Kanton Bern – das Schlossgut Landshut in Utzens­torf. Die Studierenden bereiteten sich durch Exkursionen auf die bevorstehende Aufgabe vor. Bei der Besichtigung der Schüssinsel in Biel ging es um Kennzahlen zur Pflege im öffentlichen Grün. Im Bonstettenpark in Thun erklärte der auf Denkmalpflege spezialisierte Landschaftsarchitekt Daniel Moeri, wie sich historische Elemente ablesen lassen. 

Das Schloss Landshut, das das «Schweizer Museum für Wild und Jagd» beherbergt, stand bis 2004 im Besitz des Kantons Bern und wird seither von der Stiftung Schloss Landshut geführt. Für das Operative ist Schlosswart Beat Hänggärtner zuständig. Sein vielfältiges Aufgabengebiet umfasst das Eventmanagement sowie alle mit dem Schloss- und Parkunterhalt verbundenen Tätigkeiten. Dabei wird er von verschiedenen Fachbetrieben unterstützt. Zuständig für die Pflege des wertvollen alten, in einem Kataster erfassten Baumbestandes ist Tobias Hofstetter, Baumpflege Hofstetter GmbH, Ostermundigen. Der Baumpflegespezialist war für die Studierenden eine wichtige Ansprechperson bei der Entwicklung der auf das Parkpflegewerk abgestimmten Pflegekonzepte.  

«Enorme Horizonterweiterung»

Das Instrument des Parkpflegewerks war für die Studierenden Neuland. Die Aus­einandersetzung mit der von Moeri und Partner ausgearbeiteten detaillierten Parkanalyse und dem daraus resultierenden Ideal­bild wird von den Studierenden als «enorme Horizonterweiterung» betrachtet. Die Pflegeoptimierung zielt darauf ab, die Geschichte des Parks erkennbar, den Bestand erlebbar zu machen, den aktuellen Nutzungsansprüchen anzupassen und den Wert der öffentlich zugänglichen Anlage als Erholungsraum zu stärken. So werden Sichtachsen hervorgehoben sowie die ehemals vorhandene Obstanlage und die Allee beim Eingang wieder integriert. Um Totalausfälle zu vermeiden, ist im Hinblick auf das veränderte Klima  eine mit verschiedenen Baumarten bepflanzte gemischte Allee vorgesehen. Ein Potenzial wird in ergänzenden Staudenmischpflanzungen gesehen, die den Park mit jahreszeitlich wechselnden Blühaspekten beleben und dadurch den Erlebniswert steigern. 

Lösungen für Parkplatz­sanierung  

Alle Teams erstellten für die unterschiedlichen Parkbereiche Pflegekonzepte mit Pflegezielen, -plänen, -tabellen und detaillierten Pflegemassnahmen als Journal für die Unterhaltsgärtner. Darüber hinaus erteilte die Stiftung einen Auftrag für die Aufwertung der Anlage. Gefragt waren Vorschläge für die Parkplatzsanierung. Durch den Wurzeldruck der mittig an­geordneten fünf Platanen wurde der Asphaltbelag aufgeworfen. Zwei Gruppen sehen die Fällung der Platanen vor. Zugunsten der Erweiterung der Parkplätze mit Schräg­aufstellung für das einfachere Parkieren wird in einem Vorschlag auf die Neupflanzung von Bäumen verzichtet. Der Velounterstand wird näher an den Park geführt. Ein versickerungsfähiger Belag ersetzt den Asphaltbelag. In den Randbereichen angeordnete Staudenrabatten werden als Vegetationselement gewählt. Als Lösung für eine Beschattung der Parkplätze schlägt eine Gruppe die Pflanzung von schirmförmig gezogenen, tief wurzelnden Sumpf-Eichen (Quercus palustris) vor. Die Parkplätze werden mit Rasengittersteinen ausgeführt. Hänggärtner kann allen Projekten etwas abgewinnen, gut vorstellbar sei für ihn, den Ansatz der Baum­artenwahl und denjenigen der Schrägstellung der Parkplätze zu einer Lösung zusammenzuführen. Als Input erhielt die Stiftung zudem ein Konzept für die Vereinheitlichung des Parkmobiliars und die Platzierung zusätzlicher Bänke an besonderen Aussichtspunkten.

Eine neue Begegnungszone wird in Form einer gemauerten Grillstelle geschaffen.  Kombiniert mit Steintischen und -bänken besteht Platz für 50 Personen. Eine gestalterische Option ist ein Spielplatz mit Spielturm. Zu den in den Projekten präsentierten Ideen zählt die Anlage eines Lehrpfades, der die Naturwerte anspricht, z. B die Bedeutung des Gehölzbestandes für die Biodiversität und als Lebensraum verschiedenster Tierarten. Das Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren wird zudem auch in den von der Stiftung angebotenen Führungen aufgegriffen.  |
 

Techniker/-innen Bauführung Garten- und Landschaftsbau HF   

Das Vollzeitstudium umfasst vier Semster inkl. zwei Betriebspraktika. Ab 2022 startet das Studium mit neuem Konzept: Montag bis Mittwoch: Präsenzunterricht; Donnerstag bis Freitag: Selbststudium; Blockwoche mit Präsenzunterricht (monatlich). Nächster Studienbeginn ist im Januar 2023. 

Weitere Infos: oeschberg.ch.

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Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
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Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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