«Die digitale Kommunikation hat während Corona zwar die Zusammen-arbeit ermöglicht, sie kann aber einen Tag wie heute niemals ersetzen», meinte Olivier Mark, Präsident JardinSuisse, bei seiner Begrüssung zur 15. Delegiertenversammlung JardinSuisse in Bern. Der Verband gehe gestärkt aus der Krise hervor. Da die Branche nicht gerade ein wirtschaftliches Schwergewicht sei, habe man die Strategie der Allianzen verfolgt. Einen besonderen Dank richtete Mark an den Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) und den Schweizer Bauernverband (SBV).
Heute versuche das Land, zu einer neuen Normalität zurückzufinden, erklärte Mark die aktuelle Situation: «Heute stellen wir fest, dass die neue geopolitische und wirtschaftliche Situation alles andere als normal ist. Ich glaube, die Situation vor 2020 war nicht normal. Wir lebten wahrscheinlich in einer aussergewöhnlich guten Zeit, die den Höhepunkt vor der Krise erreicht hat. Wir werden wohl die Vorstellung von Normalität revidieren müssen.» Die aktuelle Situation werde sich bestimmt auf die ganze Branche auswirken – auch auf den GaLaBau–, denn Inflation und explodierende Energiepreise würden schliesslich auch das Budget der Gartenbesitzerinnen und -besitzer mehr belasten. Das bedeute für die Unternehmen wie auch für JardinSuisse, sich noch intensiver zu engagieren, um den Garten bei der Kundschaft klar an die Spitze der Investitionsliste zu setzen. «Dies erfordert ein gezielteres und relevanteres Branchenmarketing. Zudem müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um eine Aus- und Weiterbildung anzubieten, die Effizienz in den Unternehmen generiert», betonte Mark.
Stärkung der Marke
Vor zwei Jahren übernahm Martina Hilker die Funktion als Leiterin Kommunikation und Politik bei JardinSuisse. Damals habe sie bemerkt, dass es viele verschiedene Logos und auch viele unterschiedliche Internetseiten gebe, sie jedoch die Zusammenhänge nicht sehen könne. Man müsse oft die Marke JardinSuisse suchen. Mit einem neuen Kommunikationskonzept soll die Marke nun gestärkt werden. «Wir müssen es schaffen, mehr Kohäsion im Verband herzustellen, und die Kernbotschaft von JardinSuisse ‹Wir schaffen Lebensraum für die Menschen und generieren Lebensfreude› besser vermitteln», meinte Hilker. Man müsse zu einer Einheit finden und die vielfältigen Themen strukturieren, priorisieren und sich auf ein paar wenige wirksame Massnahmen fokussieren. Nur so könne sich mehr Präsenz und Stärke entwickeln. «Wenn JardinSuisse stark daherkommt, dann ist schon viel gewonnen», ist Hilker überzeugt. Die Branche habe per se eine positive Wirkung und die Farbe Grün drücke das aus. Entsprechend soll das Logo JardinSuisse kräftiger und grün sein. Die Kraft der Marke soll zudem auch Ausdruck in der Bilderwelt finden. Ein erster Auftritt ist an der öga 2022 geplant.
Stärkung der Aus- und Weiterbildung
Über das Projekt Revision Grundbildung (RGB24) informierte Barbara Jenni, Vizepräsidentin und verantwortlich für den Bereich Berufsbildung. Eine völlig neue Strategie werde damit verfolgt, dass die Produktionsfachrichtungen zusammengelegt werden sollen. Man verspreche sich davon, die Jugendlichen zukunftsfähiger zu machen. Wichtig zu wissen sei auch, dass das Projekt RGB24 erst in sechs bis sieben Jahren greifen wird. Herausforderungen seien zudem die Abgrenzung von der Weiterbildung und die Handlungskompetenzorientierung in der Schulung (weniger Theorie – mehr Praxis). Voraussetzung für den Erfolg sei u. a. eine konstruktive Begleitung im Rahmen der internen Vernehmlassung (Start Mai 2022). «Es ist mir ein Anliegen, dass Sie ein Feedback zu den fundierten Unterlagen geben, und ich hoffe auf eine offene Haltung gegenüber den neuen Lösungswegen. Die Welt entwickelt sich – die Berufsbildung muss sich mitentwickeln», meinte Jenni abschliessend. |
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