Ende Januar 2021 hat der Bundesrat seine Klimastrategie für die Schweiz verabschiedet. Vor zehn Jahren hatte die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern einer vergleichbaren Strategie zugestimmt. Aktuell wird diese Strategie auf den neusten Stand gebracht, die im Frühling / Sommer ins Parlament kommt. «Strategien alleine helfen jedoch nicht. Sie müssen in konkretes Handeln münden», schreibt die Stadt Luzern in einer Medienmitteilung. Dabei sei jede und jeder Einzelne gefordert. Diese Botschaft will die Stadt mit ihrer Kampagne «Wir leben Klimaschutz» vermitteln. Dazu gehöre u.a. das Projekt «Street-Art fürs Klima».
Anstatt wie üblich mit Plakaten auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen, hat die Stadt erstmals eine ganze Hauswand als Plattform finden können. Dabei handelt es sich um eine stark in die Jahre gekommene Fassade in der Neustadt. Hier soll im Sommer ein 21m hohes Wandgemälde entstehen. Die Street-Art-Künstler Nevercrew aus dem Tessin konnten sich in einem Wettbewerb gegen ihre Mitbewerber durchsetzen. Ihre Raketen-Glace symbolisiert den Entdeckungsdrang der Menschheit. Die alte Feuertreppe wird als Startrampe ins Bild integriert. Die Rakete ist aber auch eine Glace aus Eis, die als Folge der vom Menschen verursachten Aktivitäten schmilzt. Der Eroberungsdrang der Menschheit wird infrage gestellt. Die Natur stellen Nevercrew verwundbar dar, dem Menschen ausgeliefert: Die Tierwelt wird auf einen winzigen Teil des Bildes zurückgedrängt. Das Feuer am Stiel der Raketen-Glace gefährdet den letzten Lebensraum der Pinguine. Das brennende Streichholz löst den Impuls aus, die Flamme ausblasen zu wollen und konfrontiert einen mit der eigenen Verantwortung in der Klimakrise.
Zurzeit läuft das Bewilligungsverfahren. Luzern dürfte die erste Schweizer Stadt sein, die ein Wandbild zum Thema Klimaschutz realisiert.
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