Der Wirtschaftsraum rund um den Genfersee wächst seit Jahrzehnten. Dieser Aufschwung hat sich in die Landschaften und Ortsbilder eingeschrieben und beste Böden verschwinden lassen. Bund und Kantone haben inzwischen starke Massnahmen gegen die fortschreitende Zersiedelung ergriffen.
Im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) ist Prangins als Ortsbild von nationaler Bedeutung aufgeführt. Als besonders schützenswert gilt nicht nur das Schloss aus dem frühen 18. Jahrhundert – heute der Westschweizer Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums –, sondern ebenso der historische Ortskern mit den umliegenden Parkanlagen und Freiräumen.
Die Gemeinde Prangins hat sich entschieden, ihre Siedlungsentwicklung auf diesen historisch gewachsenen Werten aufzubauen, diese zu stärken und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, das erwartete Bevölkerungswachstum mit einer hohen Siedlungsqualität zu verbinden. Für diese Leistungen würdigt der Schweizer Heimatschutz die Gemeinde Prangins mit dem diesjährigen Wakkerpreis.
«Die weitere Raumentwicklung der Gemeinde Prangins basiert auf einem respektvollen Umgang mit den historisch gewachsenen Freiräumen und Gebäuden. Mit einer klaren Entwicklungsstrategie fördert sie städtebauliche Eingriffe, die eine angemessene Siedlungsentwicklung gegen innen ermöglichen», schreibt der Schweizer Heimatschutz. Zugunsten des Erhalts des wertvollen Ortsbildes, der Kulturlandschaften und der Parkanlagen scheue sich Prangins nicht davor, auf bebaubares Kulturland zu verzichten. So sei es der Gemeinde gelungen, Sichtachsen wie diejenige zwischen Schloss und See freizuhalten, Naherholungsgebiete wie das «Vallon des Fossés» zu aktivieren und wertvolles Kulturland für die Landwirtschaft zu erhalten. Die Gemeinde stärke zudem die ortsspezifische Identität durch eine sorgfältige Pflege und Weiterentwicklung vorhandener räumlicher Qualitäten. Mit der geplanten Neugestaltung des Dorfplatzes findet die Aufwertung des Ortskerns seinen vorläufigen Abschluss. Dank politischem Willen, Kontinuität und Fachwissen werde letztlich eine hohe Qualität erreicht. «Der kontinuierliche Beizug von externen Fachleuten aus Praxis und Theorie wirkt unterstützend und hilft mit, mögliche Massnahmen zu analysieren und zu präzisieren», heisst es in der Medienmitteilung.
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