Artikel

Ein grosser Teil des Bödmerenwalds befindet sich auf einem über 1500 m Meereshöhe gelegenen Hochplateau. Bild: Peter Brang

  • Biodiversität

Bödmerenwald auf dem Weg zum Urwald

Im Muotathaler Bödmerenwald ist innerhalb von 44 Jahren die Holzmenge lebender Bäume um 50 Prozent angewachsen, wie die Ergebnisse der jüngsten Waldinventur der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigen. Auch die Menge des für die Biodiversität wichtigen Totholzes habe zugenommen.

Der Bödmerenwald ist eines der 50 Reservate in der Schweiz, in denen die Entwicklung vom Nutzwald zum Urwald mit wissenschaftlichen Methoden erforscht wird. Der Wald wurde 1971 auf fünf Hektaren Fläche unter Schutz gestellt und die Holznutzung beendet. Heute sind 463 Hektaren geschützt, eine Fläche von mehr als 500 Fussballfeldern. In den 44 Jahren seit der letzten Inventur (1974) nahm das durchschnittliche Holzvolumen um die Hälfte zu, von 187 auf 280 Kubikmeter pro Hektare. Dieser Trend ist laut Medienmitteilung vor allem darauf zurückzuführen, dass die Waldbewirtschaftung eingestellt wurde und die Bäume seitdem ungestört wachsen können. Zudem dürfte der Klimawandel den Zuwachs leicht fördern, weil höhere Temperaturen die jährliche Wachstumszeit verlängern.

Es gibt in diesem Waldreservat 52 m3 Totholz pro ha, wovon drei Viertel auf liegende Stämme und ein erheblicher Anteil auf stark vermodertes Totholz entfallen. Das sei im Vergleich zu anderen ungenutzten Waldgebieten und zu den meisten bewirtschafteten Wäldern viel, aber weniger als in Urwäldern in klimatisch ähnlichen Gebieten (Alpen, Karpaten). Dennoch sei der Bödmerenwald in einem sehr naturnahen Zustand und wirke stellenweise schon fast wie ein Urwald. Die Menge von stehendem und liegendem toten Holz nehme zu, was vielen holzbewohnenden und -abbauenden Organismen wie Käfern, Holzwespen und anderen Insekten sowie Lignin- und Zellulose abbauenden Baumpilzen nützt. Viele Bäume würden auch Kleinlebensräume wie Baumhöhlen und Stammverletzungen aufweisen, die sie für Vögel, Insekten und Pilze interessant machen. Zudem gebe es im Bödmerenwald zahlreiche seltene Moose, Flechten und Pilze, was in der Studie aber nicht bearbeitet wurde.

 

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • Stadtgrün
  • Biodiversität

Die Vogt Landschaftsarchitekten AG hat einen Masterplan für einen Naturpark auf dem Areal des ehemaligen Flugplatzes entwickelt. Dieser sieht viel…

Weiterlesen

  • Auszeichnungen
  • Wettbewerbe
  • Biodiversität

Nächstes Jahr wird der Binding Preis für Biodiversität der Sophie und Karl Binding Stiftung zum 5. Mal vergeben. Das Jahresthema «Biodiversität und…

Weiterlesen

  • Forschung
  • Umwelt
  • Biodiversität

Eine neue Studie belegt, dass europäische Waldpflanzen aufgrund von hohen Stickstoffeinträgen im Boden und nicht, wie bisher angenommen, wegen des…

Weiterlesen

  • Stadtgrün
  • Biodiversität

Das Programm Stadtgrün von Grünstadt Zürich kann seit dem Start im Januar 2024 erste Ergebnisse zeigen und präsentiert anhand erster Beispiele, wie es…

Weiterlesen

  • Buch-Tipp
  • Biodiversität

Rüsselkäfer sind nur einige der Stars im neuen Buch «Von Angesicht zu Angesicht». Der Makrofotograf Thorben Danke hat sich dafür auf Augenhöhe mit…

Weiterlesen

  • Forschung
  • Biodiversität

Feldversuche der ETH Zürich zeigen, dass genetische Vielfalt unter Kulturpflanzen deren Resistenz gegenüber Schädlingen erhöhen kann, sodass weniger…

Weiterlesen

  • Auszeichnungen
  • Biodiversität

BirdLife Schweiz ruft die Bevölkerung auf, erstmals den «Vogel des Jahres» zu wählen. Diese Wahl findet anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums dieser…

Weiterlesen

  • Auszeichnungen
  • Biodiversität

Das Netzwerk «Natur im Garten» hat den renommierten «ELCA Trend Award 2024» der European Landscape Contractors Association (ELCA) gewonnen. Bei der…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Biodiversität

In der Forschungsinitiative «Blue-Green Biodiversity» (BGB) haben Forschende des Wasserforschungsinstitut Eawag und der Eidg. Forschungsanstalt für…

Weiterlesen

  • Landschaftsarchitektur
  • Publikationen
  • Biodiversität

Am 27. August 2024 laden Hochparterre und der Bund Schweizer Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten (BSLA) zur Vernissage des…

Weiterlesen

  • Biodiversität
  • Veranstaltungs-Tipp

Zum Abschluss der Forschungsinitiative «Blue-Green Biodiversity» veranstalten das Wasserforschungsinstitut Eawag und die Eidgenössische…

Weiterlesen

  • Branche
  • Web-Tipp
  • Biodiversität
  • Organisationen

Nachhaltigkeits-, Biodiversitäts- und Klimathemen sollen mehr Raum und Wirkung erhalten und die branchenübergreifende Vernetzung der verschiedenen…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Forschung
  • Umwelt
  • Biodiversität

Ein neues Berechnungstool der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL zeigt, wo Pflanzenarten heute und in Zukunft vorkommen. Es stützt sich u. a. auf…

Weiterlesen

  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur
  • Auszeichnungen
  • Biodiversität
  • Organisationen

Der höchstdotierte Biodiversitätspreis der Schweiz geht dieses Jahr an den Verein Cittadini per il Territorio, der im dicht besiedelten Mendrisiotto…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur
  • Web-Tipp
  • Biodiversität
  • Internet

Zwei neue Webtools ermöglichen es, Planungs- und Bauprozesse mit einfach messbaren Kennwerten und erprobten Werkzeugen zu optimieren, um ökologisch…

Weiterlesen

  • Diverses
  • Biodiversität
  • Organisationen

In Seedorf BE haben Biber und Mensch gemeinsam mehr Raum für die Natur geschaffen. Dank der Bautätigkeit des fleissigen Nagers und der Kooperation von…

Weiterlesen

  • App-Tipp
  • Biodiversität

Pro Natura will mit einer neuen App die Insektenbestimmung für alle zugänglich und damit gleichzeitig auf die wertvollen Tiere und deren Lebensräume…

Weiterlesen

  • Biodiversität
  • Veranstaltungs-Tipp

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zählen 24 Stunden lang die Flora und Fauna in den Merian Gärten. Interessierte dürfen ihnen über die Schulter…

Weiterlesen

  • Publikationen
  • Biodiversität

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat erstmals seit 1994 die Rote Liste Bienen aktualisiert.

Weiterlesen

  • Biodiversität

Das Jahr 2023 markiert einen Meilenstein für die Stiftung Natur und Wirtschaft. Mit 55 neu zertifizierten Arealen wurde ein Höchstwert erreicht, was…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

21/2024


Vertikalbegrünung: Bodenloses Grün im urbanen Raum

Retentionsgründach: Rund ums Dach – der Schwamm

Kantonsspital St. Gallen: Der Dachgarten – Lebensraum für viele

Materialumschlag aufs Dach: Per Luftstrom, Kran und Helikopter

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Agenda

«Stadtgrün»
Stadtgärtnerei – Zentrum für Pflanzen und Bildung Sackzelg 27, 8047 Zürich

Die Ausstellung «Stadtgrün» zeigt konkrete Projekte aus dem gleichnamigen Förderprogramm. Zudem gibt es Arbeiten von Studierenden der ZHAW, ETH und OST zu sehen.
Öffungszeiten: täglich 9 bis 17.30 Uhr.

23.11.2024 00:54  –  19.01.2025 00:00
Naturgartentag 24: Symbiosen im Natur- und Biogarten
ZHAW, Campus Grüental, Grüentalstrasse 14, 8820 Wädenswil

Pilze, Flechten und Orchideen stehen im Fokus am diesjährigen Bioterra-Naturgartentag. Podiumsdiskussin mit Axel Fischer (VSSG), Daniel Labhart (Biogärtner), Stefan Nänni (Grünwerk), Nathalie Baumann (ZHAW) zum Thema «Biodiversität – wie weiter?». Kosten: Fr. 220.–, Mitglieder Bioterra: Fr. 190.–, Studierende: Fr. 100.–.
Weitere Informationen und Anmeldung.

29.11.2024 08:30  –  17:00
Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung

09.01.2025  –  09.12.2024

Submissionen

2540 Grenchen SO
Anforderungsfrist: 06.12.2024
Spielplatzunterhalt
Anforderungsfrist: 09.12.2024