Bewaffnet mit seinem Rollkoffer und mit seiner roten Mütze auf dem Kopf ist Jonas Leonhardt in den Gängen der Schulräume im Strickhof in Lindau unterwegs. Er absolviert seit einem Jahr die Naturwissenschaftliche Berufsmaturitätsschule parallel zu seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner. «Eine ideale Kombination für mich», erklärt der 18-jährige junge Mann aus Zürich. Nach der Sekundarschule besuchte er zuerst zwei Jahre lang das Gymnasium. Nach dieser Zeit war ihm aber klar, dass dieser Weg ins Berufsleben für ihn nicht der ideale ist. Er entschloss sich, eine Berufslehre zu absolvieren. Aber welche? «Ich bin sehr aktiv bei den Pfadfindern in Zollikon und sehr gerne in der Natur. Ich habe im Beruf des Kochs und des Landschaftsgärtners geschnuppert. Und Letzteres gefiel mir auf Anhieb.»
Grosse Herausforderung
Jonas Leonhardt hat sich bei der Landschaftsarchitektur-Firma Enea in Rapperswil beworben und die Lehrstelle erhalten. «Die Verantwortlichen haben sehr positiv auf meine Idee, die N-BMS zu absolvieren, reagiert und sie unterstützen mich nun sehr dabei.» Er besucht zwei Tage in der Woche die Schule und arbeitet drei Tage im Betrieb mit. «Dies ist für mich eine super Lösung, aber auch eine Herausforderung.» Der stetige Wechsel zwischen Berufs- und Schulalltag verlangt ihm einiges ab. «Ich habe beinahe keine Zeit mehr für mich. Ich verzichte im Moment auch auf die Wasserhandball-Trainings und habe meine Aktivität in der Pfadi etwas reduziert.» Aber trotzdem – er würde diesen Weg wieder einschlagen. Denn er weiss, wenn er die Ausbildung abgeschlossen hat, stehen ihm viele Wege in das Berufsleben offen. «Wahrscheinlich besuche ich später die Fachhochschule Wädenswil.» Welche Studienrichtung er dort einschlagen wird, weiss er noch nicht. Zurzeit ist er nun froh, die Prüfungsphase hinter sich zu haben, und in drei Wochen sind Ferien angesagt.
Für Jonas Leonhardt ist klar, wer die Berufsmaturität in der Lehrzeit absolvieren möchte, braucht eine gute Portion Eigenmotivation und den Willen, viel zu leisten und auf einiges zu verzichten. «Ich geniesse es, dass ich hier am Strickhof mit viel Wissen gefüllt und angereichert werde. Mit nur einem Tag Schule in der Woche wäre ich wahrscheinlich etwas unterfordert.» Auch die Stimmung und die Infrastruktur findet er in Lindau toll.
Hohe Erfolgsquote
Die Naturwissenschaftliche Berufsmaturitätsschule hat eine hohe Erfolgsquote: 78 % der Absolventinnen und Absolventen gehen direkt nach dem Lehrgang an eine Fachhochschule. «Immer wieder hören wir, dass die N-BMS in Lindau zwar anspruchsvoll ist, aber die Absolventinnen und Absolventen gut auf die Anforderungen eines Studiums vorbereitet sind», erklärt Corinne Maurer, Leiterin des N-BMS-Lehrganges.
www.strickhof.ch/grundbildung/berufsmaturitaetsschule/
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