Die im Bericht des Bundesamts für Umwelt festgestellten positiven Trends zur Artenvielfalt im Wald könnten mit den noch nicht ausgeschöpften Möglichkeiten der Förderung von naturnahen Wäldern weiter ausgebaut werden, schreibt Pro Natura. Herausforderungen im Wald, wie die vielfältigen Nutzungsansprüche und der Klimawandel, sollten mit einer natürlichen Waldentwicklung kombiniert werden, schreibt Pro Natura. Die verschiedenen Nutzungsansprüche aus «Strombranche, Holzwirtschaft und Tourismus» können mit einer naturnahen Waldentwicklung zusammengehen.
Aus der Perspektive des Berichts des Naturschutzes bedeute dies, eine natürliche Waldverjüngung mit einheimischen Baumarten anzustreben, um damit die «Stabilität und Anpassungsfähigkeit» der Schweizer Wälder zu fördern, so die Medienmitteilung von Pro Natura.
41 Prozent aller Waldgesellschaften, dies betrifft den Lebensraum zahlreicher Arten, sind gefährdet, schreibt Pro Natura. Die im Jahr 2019 gestartete «Aktion Spechte & Co.» soll den Erhalt dieser Lebensräume fördern, an den Standorten könne sich die Waldnatur frei entfalten. Mit den seither umgesetzten Projekten in verschiedenen Kantonen konnten 27 Hektaren Wald langfristig gesichert werden, so Pro Natura. Weitere 100 Hektaren stünden in Aussicht. Unter anderem wurden Tümpel für Amphibien angelegt.
Durch die Auflichtung von Wald für lichtliebende Arten konnte zudem eine alte Landwirtschaftspraxis wieder gefördert werden: die Waldweiden. Früher eine weit verbreitete Praxis ist die Nutzung des Waldes als eine Weidefläche für Nutztiere mit der Waldübernutzung vor über 100 Jahren verboten worden. Der Wald konnte sich in der Zeit erholen, aber die besonderen Lebensräume, die durch die Waldweiden entstanden waren, sind selten geworden, so Pro Natura. In verschiedenen Kantonen wurde zusammen mit Försterinnen und Landwirten wieder Waldweiden angelegt. Zum Beispiel grasen Ziegen während «höchstens zwei Monaten» und schaffen damit «offene und strukturierte Lebensräume», welche die Lichtwaldarten wie Orchideen, Falter und Reptilie mögen, so die Medienmitteilung.
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