Am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wurde am 11. Oktober der Trägerverein für das Swiss Plant Breeding Center (SPBC) gegründet. Wie das FiBL informiert, ist das SPBC ein neues, unabhängiges Kompetenz- und Innovationsnetzwerk, das öffentliche und private Pflanzenzüchterinnen und -züchter dabei unterstützt, robuste Sorten zu entwickeln, die an die Schweizer Produktions- und Marktbedingungen angepasst sind. Das Center wurde initiiert vom FiBL und ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Institut und Agroscope, ETH Zürich, Sativa Rheinau AG sowie Delley Samen und Pflanzen und dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).
Das SPBC verfolge das Ziel, die Schweizer Pflanzenzüchtung zu stärken und die Züchtungseffizienz zu erhöhen. Denn die Strategie Pflanzenzüchtung 2050 des Bundes habe gezeigt, dass es eine Lücke in der Umsetzung neuer Forschungsergebnisse in die praktische Pflanzenzüchtung gibt. Die Hauptaufgaben des Centers bestehe daher darin, neue Forschungsergebnisse in die praktischen Züchtungsprogramme zu transferieren sowie die Akteure aus Züchtung und Forschung zu vernetzen. Dazu sollen sie konkret bei der Umsetzung von Ergebnissen aus der angewandten Forschung in ihre Züchtungsprogramme im Rahmen von Innovationsprojekten unterstützt werden. Dazu gehören u.a. die agronomische und genetische Charakterisierung des Zuchtmaterials (Phänotypisierung, Genotypisierung), die Anwendung der Marker-gestützten Selektion sowie die Nutzung grosser Datenmengen im Zuchtprogramm (Datenbanken, Datenanalyse, Bioinformatik, Biostatistik). Auch neue gentechnische Verfahren gehören dazu, sofern diese in der Schweiz zur Anwendung zugelassen werden.
Nachdem Ende 2023 bereits die Geschäftsstelle des Swiss Plant Breeding Centers aktiv wurde, folgt nun mit dem Trägerverein der nächste Schritt. Das SPBC wird präsidiert von Monika Messmer, Züchtungsexpertin am FiBL. Im Vorstand sind Roland Peter, Leiter des Forschungsbereichs Pflanzenzüchtung bei Agroscope, sowie Vertreter von Delley Samen und Pflanzen, Sativa Rheinau, FiBL und ETH Zürich. «Dank dem SPBC wird die Effizienz der öffentlichen und privaten Schweizer Züchtung verbessert und neue Techniken können schneller umgesetzt werden», so Monika Messmer in der Mitteilung des FiBL.
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