Artikel

Kunststoffe nach Sorten und

Kunststoffe nach Sorten und Qualitäten in Ballen gepresst. Unterschieden werden rund 120 Kunststoffqualitäten.

«Kunststoffabfälle aus

«Kunststoffabfälle aus der Grünen Branche lassen sich zu 100 % wiederverwerten», so Markus Tonner.

Zerbrochene Doppelstegplatten

Zerbrochene Doppelstegplatten (z. B. durch Hagelschaden) erzielen einen guten Preis.

Aus Polyethylen (PE) und

Aus Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) wird Regranulat hergestellt. – Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte.

  • Produktion

«Uns interessiert jeder Kunststoff»

Das betriebsinterne Recycling wird allein aus Kostengründen seit Jahrzehnten realisiert. Die getrennte Sammlung von Wertstoffen hat Tradition in Gewerbebetrieben. Nur Kunststoff bleibt bislang aussen vor. Das müsste nicht sein. Die Firma InnoRecycling in Eschlikon hat die Grüne Branche wegen der grossen anfallenden Mengen an Kunststoffabfall als wichtige Lieferquelle ins Visier genommen.

Nur ein kleiner Teil der in der Schweiz jährlich anfallenden Kunststoffabfälle wird wiederverwertet. Der Löwenanteil der rund 750 000 Tonnen Kunststoffabfällen landet in der Kehrichtverbrennung (KVA). Die Schweiz ist in Sachen stofflicher Wiederverwertung von Kunststoffen im Vergleich zu Ländern wie Deutschland, Schweden oder Österreich ein Entwicklungsland. Dies, obwohl die Verbrennung von Kunststoff ökologisch und ökonomisch schlechter abschneidet als das Kunststoff-Recycling. Der Energienutzungsgrad in Schweizer KVA liegt nur bei durchschnittlich 41 %. Die Firma InnoRecycling in Eschlikon, die pro Jahr 45 000 Tonnen Kunststoffe sammelt und ein Drittel davon zu Regranulat verarbeitet, fragt denn auch in ihrem Flyer für die Grüne Branche: «Wie grün ist die Schweiz wirklich?»

Wiederverwertung als Blumentöpfe

Der vor zwölf Jahren gegründete Recyclingbetrieb hat freie Kapazitäten und geht mit der Werbekampagne vor allem das Gewerbe an. Auch an der öga 2012 war das Unternehmen in der Sonderschau zum betrieblichen Recycling vertreten. «In der Grünen Branche fallen grosse Mengen an Kunststoffabfällen an. Diese können zu 100 % recycelt werden», macht Geschäftsführer Markus Tonner deutlich. Die Liste der Gebrauchsgüter und Verpackungen aus Kunst­stoff ist lang: Trays, Aussaatschalen, Töpfe, Kisten, Säcke, Verpackungen wie Big Bags, Abdeck- und Wickelfolien, um nur die wichtigsten zu nennen. Beim Rundgang durch den Betrieb weiss Tonner zu jedem Kunststoff etwas zu erzählen. Es gibt allein 120 Kunststoffqualitäten. «Uns interessiert jeder Kunststoff.» Gemischte Qualitäten, z. B. Töpfe und Trays durcheinander angeliefert, werden an Recyclingbetriebe in die Niederlande verkauft. Aus dem Regranulat entstehen vielfach wieder Blumentöpfe. Ein Drittel des von InnoRecycling verarbeiteten Kunststoffs wird jedoch im Partnerbetrieb InnoPlastic an Ort regranuliert.

Der finanzielle Anreiz sollte für die Betriebe im Vordergrund stehen. Der Recyclingfachmann ist sich bewusst: «Die Kunststoffsammlung muss massiv billiger sein als die Gebühren für die Entsorgung in der KVA.» Die Entsorgungskosten pro Tonne Kehricht belaufen sich je nach Region auf 160 bis 180 Franken. Wird der Kunststoffabfall über einen Entsorgungs- und Muldenbetriebe eingesammelt, mit denen der Recyclingbetrieb zu­sammenarbeitet, reduziert sich diese Gebühr erheblich. Vor allem in der Ostschweiz besteht ein gutes Sammelnetz. Im Zeitraum von zwei Jahren soll zudem eine zweite Sortieran­lage in der Region Bern in Betrieb genommen werden.

Blumenbörse als Sammelstellen

Für Blumenbörsen hat Tonner eine Geschäfts- und Serviceidee parat. Sie könnten in das regionale Sammelkonzept einbezogen werden, indem sie für ihre Kundschaft eine Kunststoffsammelanlage als Service einrichten. Der so gesammelte Kunststoff lässt sich an die Recyclingbetriebe absetzen. Als platzsparende Lösung empfehlen sich Presscontainer.

Verbrannt wird nur, was nicht wiederverwertbar ist

Über das Fernwärmenetz der KVA wird die im Kunststoff enthaltene Energie zumindest teilweise genutzt. Ökologisch-ökonomisch betrachtet schneidet diese Variante jedoch schlechter ab. Die im Auftrag des Bafu erarbeitete Ökoeffizienzstudie zum Recycling von PE-Folien aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft attestiert dem werkstofflichen Recycling die höchste Ökoeffizienz: «Dies bedeutet, dass mit dem werkstofflichen Recycling sowohl aus ökonomischer wie auch aus ökologischer Sicht der höchste Nutzen erzielt werden kann.» Tonner bringt den Grundsatz des Stoffkreislaufes in Erinnerung: «Verbrannt wird nur, was nicht wiederverwertbar ist». Nur 2 % der Kunststoffabfälle gehören in den Kehricht. Die Beseitigung in KVA sollte demnach passé sein.

«Hinsichtlich CO2-Ausstoss schneiden KVA in einer Ökobilanz nicht besser ab als Braunkohlekraftwerke in Deutschland», so Tonner. Laut Angaben des Bafu verursachen die KVA 5 % des gesamten CO2-Ausstosses der Schweiz. Im Vergleich zu anderen Ländern sei die Zahl von insgesamt 30 KVA in der Schweiz hoch, weiss Tonner und gibt zu bedenken: «Der Anschluss an das KVA-Fernwärmenetz ist an Langzeitverträge gebunden. Vielen ist nicht bewusst, dass damit Technologiefortschritte verhindert werden.»

Würde die Schweiz nicht nur 90 000 Tonnen, sondern die gesamte Menge der jährlich 750 000 Tonnen an Kunststoff-abfällen verwerten, vermiede man weit über 1,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Zusätzlich benötigt auch die Produktion von Kunststoffprodukten aus Recycling-Kunststoff (Regranulat) 50 % weniger Energie. Eine Tonne Recycling-Kunststoff spart bis zu drei Tonnen CO2. Diese Zahlen sprechen für sich. Je nachdem, ob die CO2 -Besteuerung für KVA eingeführt wird oder nicht, wird sich das Blatt auf die eine oder andere Seite wenden.

Quellen

Bericht des Bafu über den öko­logischen Nutzen des PE-Folien-Recyclings Schweiz (Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe)
Das Projekt Kunststoff-Verwertung CH beantwortet die Frage, ob weitere Kunststofffraktionen aus ökologischen und ökonomischen Gründen einer stofflichen oder thermischen Verwertung zugeführt werden sollen und wenn ja, wie dies umsetzbar ist.

Kontakt
InnoRecycling, Margit Rauber, Tel. direkt 033 335 30 10, margit.rauber@bluewin.ch

Rund 10 % werden werkstofflich wiederverwertet

Pro Jahr werden rund 1 Million Tonnen Kunststoffe neu in Umlauf gebracht. Davon werden rund 10 % recycliert (90 000 Tonnen), etwa 50 000 Tonnen werden in der Zementindustrie als Ersatzbrennstoff eingesetzt. In der Schweiz kommen für die anfallenden Kunststoffabfälle die folgenden drei Verwertungstechnologien zum Einsatz:

  • Werkstoffliche Recyclingverfahren
  • Energetische Verwertung als Ersatzbrennstoff in Zementwerken
  • Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA)

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • Fachhandel
  • Produktion

Wildpflanzen sind ein zentraler Mosaikstein für die Biodiversitätsförderung. Auch punkten sie mit ihrer wilden Schönheit, ihrer einfachen Pflege und…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Innovation 2020
  • Baumschulen
  • Nutzpflanzen

Lange Zeit war die Lubera AG mit Sitz in Buchs SG ausschliesslich auf die Züchtung von Obst und Beeren konzentriert. Auch wenn die Apfelzucht noch…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Auszeichnungen

Der Pflanzenpflege- und Pflanzenschutzmittelhersteller wird mit der Auszeichnung für seine Innovation und Marktanpassung geehrt.

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Auszeichnungen

Anfang November wurden die Gewinner des Dutch Flower Awards 2024 in den Kategorien Schnittblumen, Pflanzen und ausländische Lieferanten…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Branche
  • Forschung

Nachdem 2023 die Geschäftsstelle des «Swiss Plant Breeding Center» (SPBC), also des Netzwerks der Schweizer Akteure der Pflanzenzüchtung und…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Organisationen

Die Blumenbörse Schweiz hat den Start der Umbauarbeiten an ihrem Standort in Wangen ZH angekündigt. Durch eine Erweiterung um 1700 m² wird der…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Handel
  • Fachmessen

Die Florall, Belgiens führende Fachmesse für Zierpflanzen und Baumschulerzeugnisse, feiert am 20. August 2024 ihr 30-jähriges Bestehen mit über 70…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Fachmessen

Die Weltleitmesse des Gartenbaus, die vom 28. bis 31. Januar 2025 in Essen stattfindet, wird einige Sonderschauen an neuen Standorten präsentieren.…

Weiterlesen

  • Produktion

Am 5. Juli 2024 hat Maya Spörri die Nachfolge von Marcel Buchmann als Leiterin der Blumenbörse Schweiz am Hauptsitz in Zürich angetreten.

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Veranstaltungs-Tipp

Anlässlich des 2. Tages der Schweizer Blume, den die Floristikbranche feiert, werden am Sonntag, 1. September, schweizweit über 4000 Blumensträusse…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Forschung
  • Umwelt

In einer aktuellen Studie konnte ein Forschungsteam der Universität Zürich (UZH) nachweisen, dass Pflanzen von vielfältigen Interaktionen mit…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Umwelt

Welche Mehrleistungen erbringt der biologische Landbau im Vergleich zur konventionellen Produktion für die Umwelt? Antworten auf diese komplexe…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Forschung

Seit vielen Jahren erodierten die Gartenbauwissenschaften an den verschiedenen universitären Standorten, teils sogar an den Hochschulen, schreibt die…

Weiterlesen

  • Produktion

Ab dem 1. Januar 2026 soll die Mehrheit der Mitglieder und Lieferanten, die auf der Royal FloraHolland-Plattform Blumen und Pflanzen anbieten, handeln…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Diverses

Seit 1985 wird der Petersplatz im Vatikan zu Ostern mit allerlei Blumenarrangements von niederländischen Floristen geschmückt, um der Heiligen Messe,…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Pflanzenverwendung
  • Produktion

Bei der Frühjahrsedition der Florall vom 5. März 2024 in den Messehallen der Waregem Expo in Belgien bewarben sich zwölf neue Sorten sowie vier…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Baumschulen
  • Handel
  • Fachmessen
  • Zierpflanzen

Die belgische Fachmesse für Zierpflanzen und Baumschulprodukte feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und eröffnet am 5. März die…

Weiterlesen

  • Produktion
  • Publikationen
  • Zierpflanzen

Die Umstellung einer nichtbiologisch geführten Gärtnerei zu einem Knospe- oder Demeterbetrieb bringt viel Neues mit sich.

Weiterlesen

  • Produktion
  • Forschung
  • Nutzpflanzen

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat am 15. Februar 2024 unter Auflagen einem Freisetzungsversuch von Agroscope mit gentechnisch veränderter…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Produktion
  • Gartenmarkt

Per Ende Januar 2025 plant das Gartencenter Schilliger seine Niederlassung in Matran (FR) zu schliessen.

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

23/24/2024

Magie der Lichtkunst: Festival in Kronach

Magie der Japangärten: Gestaltung und Rituale

Webtools für mehr Biodiversität

Biozertifizierte Weihnachtssterne

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Agenda

«Stadtgrün»
Stadtgärtnerei – Zentrum für Pflanzen und Bildung Sackzelg 27, 8047 Zürich

Die Ausstellung «Stadtgrün» zeigt konkrete Projekte aus dem gleichnamigen Förderprogramm. Zudem gibt es Arbeiten von Studierenden der ZHAW, ETH und OST zu sehen.
Öffungszeiten: täglich 9 bis 17.30 Uhr.

23.11.2024 00:54  –  19.01.2025 00:00
Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung

09.01.2025  –  09.12.2025
Volkshaus Zürich, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich

Grün, blau und grau gemeinsam denken: Das ist das Motto der ersten Zürcher Klimatagung «Wie die Stadt zum Schwamm wird» am Donnerstag, 23. Januar. Es ist eine Veranstaltung des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich in Kooperation mit Grün Stadt Zürich. Im Fokus der Tagung stehen inspirierende Schwammstadt-Pilotprojekte aus der Schweiz und dem benachbarten Ausland sowie Aktuelles aus der Forschung. Das Vormittagsprogramm beinhaltet Projektpitches, Fachreferate und Podiumsdiskussionen im Plenum. Am Nachmittag liegt der Schwerpunkt auf Vertiefungsworkshops zu diversen Themen. Kosten: 200 Fr. 
Programm und Anmeldung

23.01.2025 08:30  –  17:00

Submissionen

Region Zürich
Restaurant Schifflände
Angebotsfrist: 08.01.2025
Region Winterthur
Grosszyklische Sanierung Theater Winterthur
Angebotsfrist: 09.01.2025
Region Zürich
Gleisbogen
Angebotsfrist: 17.01.2025