Artikel

Firmeninhaber Bruno Trummer

Firmeninhaber Bruno Trummer (links) und Andreas Schmid (rechts).

  • Garten- und Landschaftsbau

75 Jahre Wittwer Blumen Gartenbau AG in Gwatt-Thun

2012 übergab Jürg Wittwer Inhaberanteile der bis dahin familiengeführten Wittwer Blumen Gartenbau AG an die Geschäftsleiter Andreas Schmid und Bruno Trummer. Seit diesem Sommer sind die beiden nun alleinige Inhaber der Firma. Sie beschäftigen rund 35 Angestellte in den Bereichen GaLaBau, Unterhalt und Gärtnerei.

Es ist sechs Uhr in der Früh. In der Gärtnerei der Wittwer Blumen Gartenbau AG in Gwatt-Thun ist man bereits am Beladen der Fahrzeuge für einen Auftrag in Gstaad. Dort sollen Rabatten bepflanzt und Blumenkisten montiert werden. Auch Bruno Trummer, verantwortlich für den Bereich Gartenunterhalt, ist bereits anwesend und bearbeitet eine Offerte. Kurz vor sieben verteilt er die Aufträge und organisiert, wo noch nötig, die Teamzusammensetzung. Dann fahren die Unterhaltsequipen los, ausgerüstet mit Mähgeräten, denn zurzeit ist Wiesen- und Rasenmahd angesagt. Anschliessend wendet sich Trummer wieder den Offerten zu, wird unterbrochen von einem Verkäufer für Berufskleider und die Reparatur der Telefonanlage, die kurzfristig ausgefallen war, muss auch noch in die Wege geleitet werden. So schildert Trummer den Start in den Tag.

Andreas Schmid leitet den Bereich Neuanlagen und Gartenumgestaltung und beschreibt seinen Tagesstart ähnlich. «Wir beginnen den Tag jeweils hier im Werkhof. So können Teams bei Bedarf auch kurzfristig noch umorganisiert werden», meint er. Ein etwas aussergewöhnlicherer Auftrag, Einbau eines fugenlosen Fallschutzbelages, verursacht kurz etwas Hektik. Da diese Arbeit trockenes Wetter verlangt, liess die aktuelle Wetterprognose leichte Zweifel aufkommen. «Die Wetterabhängigkeit ist für die Terminierung immer wieder eine grosse Herausforderung,» erklärt Schmid. «Ich mache oft Baustellenbesuche. So kann ich mich um Terminabsprachen aber auch um Zusatzaufträge kümmern und erfahre schnell von aktuellen Problemen.»

Engagierte Mitarbeitende – Voraussetzung für gute Qualität

Heute zählt die Wittwer Blumen Gartenbau AG 35 Mitarbeitende. Im Bereich Garten- und Landschaftsbau (Planung und Ausführung) und Unterhalt sind 25 Personen beschäftigt, im Bereich Gärtnerei und Administration sind es zehn Personen. Dazu gehören auch vier Lernende. Gruppenführer sind immer gelernte Gärtner.

«Unsere Aufträge sind in der Regel eher Privatgärten mit etwas spezielleren Herausforderungen. Dafür brauchen wir Mitarbeitende, die lange im Betrieb sind, eingespielte Teams», meinte Schmid. «Wir haben Unterhaltsaufträge in Hotelanlagen. Da muss der Mitarbeitende nebst dem fachlichen Know-how auch ein Gespür für die spezielle Situation haben», ergänzt Trummer. Dies sei ebenso wichtig bei vielen Kundengärten, wo die Kommunikationsfähigkeit (zuhören können) und die Liebe zum Detail von grosser Bedeutung seien.

«In der Firma haben wir zwei Mitarbeitende, die sich sehr für Pflanzen und deren Verwendung engagieren», bemerkt Schmid. «Sie sehen auch das Potenzial in der Pflanzenverwendung, um sich von einer üblichen Gartengestaltung abzuheben.» So werden oft die im Büro erstellten Pflanzplanungen im Kundengespräch perfektioniert. «Inzwischen haben wir Bauteams, Pflanzteams und Unterhaltsteams, was sich bewährt hat. Denn so sind alle mit Leib und Seele dabei und die geforderte Qualität kann erreicht werden», ist Trummer überzeugt.

Verständlich planen, transparent offerieren und optimal umsetzen

«Wir arbeiten sowohl im Auftrag von Architekten, als auch im engen persönlichen Kontakt mit den Kunden. Das ist unser Steckenpferd», betonte Trummer und weiter: «Darum haben wir uns einen Planer ins Boot geholt. Seine Handskizzen bzw. Perspektiven sind ein sehr wertvolles Instrument für das Beratungsgespräch, denn die technischen Pläne können von den Kunden eher selten richtig gelesen werden.» Die erste Skizze, koloriert, werde der Offerte beigelegt.

«Wir wollen nicht mit dem Preis überzeugen, sondern mit der Idee, die wir 100%-ig vertreten», ergänzt Schmid. Die Kosten würden jederzeit detailliert und transparent dargestellt. Der Kunde müsse wissen, dass die Preise gerechtfertigt seien. Auch während der Bauphase würden Preisänderungen offen kommuniziert. Dass sich dies lohne, davon zeugten die positiven Kundenfeedbacks.

Kommt es zum Auftrag, muss die Planung optimal umgesetzt werden. «Ein schöner Plan muss auch perfekt umgesetzt werden», meint Schmid. Nicht alles, was auf dem Plan gut aussehe, habe die gewünschte Wirkung im Gelände. Die gezeichnete geschwungene Linie im Plan müsse schliesslich optimal im Gelände realisiert werden. «Das gelingt unseren Teams vortrefflich, denn sie verfügen über die notwendige Erfahrung und sind auch motiviert, schöne Gärten zu gestalten», ist Schmid überzeugt.

Bewährtes festigen, Neues entdecken

Nicht nur die ansprechenden Gartengestaltungen tragen dazu bei, dass die Wittwer Blumen Gartenbau AG in der Region bestens bekannt ist, sondern auch die diversen Blumenläden (vgl. Kästchen auf der Vorderseite). Laut Schmid musste man sich nach der Restrukturierung beinahe etwas darum bemühen, dass zu diesem Namen auch eine Gartenbaufirma gehört, die Gärten gestaltet. Wirtschaftlich war der GaLaBau von früh an ein wichtiges und florierendes Standbein der Firma, sodass sich auch im Rahmen der Umstrukturierung keine Neuausrichtung aufdrängte.

Das galt auch für die Gärtnerei. Hier gedeihen auf rund 3500 m2 jährlich über 12 000 Pflanzen für den Eigenbedarf sowie für Blumenbörsen. Laut Trummer mache der Bereich Gärtnerei den meisten Umsatz jedoch mit der Pflanzenüberwinterung. So werden rund 2500 Kübelpflanzen im Herbst zwischen Gstaad und Biel eingesammelt, in Gwatt-Thun überwintert und gepflegt und dann im Frühjahr wieder verteilt. Einen wertvollen Umsatzbeitrag leiste die Gärtnerei auch mit Pflanzenvermietungen und Dekorationsaufträgen für Hotels sowie bei Festivals und anderen Anlässen. So werden beispielsweise an Weihnachten viele Girlanden und Weihnachtsdekos für Chalets hergestellt. «Solche Aufträge brigen eine Konstanz und geben eine gewisse Grundsicherheit», meinte Trummer.

Die aktuelle Auftragslage bezeichnet Schmid als gut, aber der Preisdruck sei sehr hoch. Eine Stärke der Firma sind Natursteinarbeiten. «Wir haben Mitarbeitende, die dieses Metier bestens beherrschen», erklärte Schmid.

«Es geht nicht nur darum, Bewährtes zu festigen, sondern auch stets die Augen offen zu halten, wo sich in Zukunft neue Chancen anbieten», meint Schmid. So hat die Firma seit Anfang 2017 die Lizenz für den Vertrieb und den Einbau von Produkten der Gemfloor AG. Laut Schmid sind dies fugenlose Bodensysteme, die sich durch ihre Sickerleistung auszeichnen sowie dass sämtliche Fallschutzbeläge im Gesamtsystem aus Neubaumaterial gefertigt werden. Bis anhin konnte die Wittwer Blumen Gartenbau AG über 20 Projekte realisieren.

Aus der Chronik


Die Firmengeschichte begann vor 75 Jahren mit der Gründung durch Paul Wittwer in Gwatt-Thun. Nach dem Bau der ersten Gewächshäuser an der Stationsstrasse 38 in Gwatt (1947), folgte ein Jahr später die Eröffnung des ersten Blumengeschäfts in Thun. Weitere Blumengeschäfte kamen hinzu: in Gstaad (1951), Spiez (1961) und 1992 am Bahnhof Thun. Nach und nach übernahmen die drei Söhne Urs, Jürg und Paul die väterliche Firma, die 1994 in eine AG umgewandelt wurde. Jürg fühlte sich vom Gartenbau angezogen und baute diesen Bereich (gegründet 1949) stetig aus. Kurz nach der Jahrtausendwende konnte er seine späteren Nachfolger Andreas Schmid und Bruno Trummer ins Boot holen. Nach Abspaltungen der Blumengeschäfte und Restrukturierungen (2006 bis 2012) ist die Wittwer Blumen Gartenbau AG heute stärker denn je im Markt aufgestellt.og

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Google Captcha ist erforderlich!

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Fokusthema

Als Baumaterial mit einer uralten Tradition kann Lehm auch im Garten eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch ein guter Wetterschutz, um eine Erosion zu…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Wettbewerbe

Zum dritten Mal in Folge holten die Schweizer Landschaftsgärtner das begehrte Gold an den WorldSkills. Vom 10. bis 14. September 2024 kämpften Samuel…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Ausstellungen

Mustergültig, vorbildlich, vollkommen – so beschreibt das Lexikon den Begriff «ideal». Mit der fordernd-provokativen Vorgabe «Der ideale Garten» war…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur
  • Aus- und Weiterbildung

An der Schnittstelle von Planung und Umsetzung erarbeiteten die Studierenden der Technikerklasse der Höheren Fachschule (HF) an der Gartenbauschule…

Weiterlesen

  • Nachhaltig konkret
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Landschaftsarchitektur

Die Wohnanlage «In den Bäumen» in Egg ZH wurde mit dem Innovationspreis der Sophie und Karl Binding Stiftung ausgezeichnet. Die nachhaltige…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Innovation 2021

Neben Minibaggern mit Standardheck haben sich Modelle mit Kurzheck oder sogar Nullheck etabliert. Völlig ersetzen werden sie die Standardbauweise aber…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Auszeichnungen

Die Gartenverbände der verschiedenen Regionen und Bundesländer haben ihre Auswahl an Beet- und Balkonpflanzen für das Jahr veröffentlicht. Die…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Umwelt
  • Biodiversität

Pro Natura berichtet im Anschluss an den kürzlich veröffentlichten Waldbericht des BAFU über Naturschutzprojekte im Wald. Projekte wie «Aktion Spechte…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Landschaftsarchitektur

Bei «Wildnis» an weite Wälder in Kanada zu denken, ist sicher nicht verkehrt. Es geht jedoch auch näher. Die Stiftung Natur & Wirtschaft informiert…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün

Das Netzwerk Bodenseegärten feiert dieses Jahr mit dem Landschaftspark des Hotels Seegut Zeppelin und dem ehemalige Kloster St. Katharinental zwei…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Diverses
  • Biodiversität

2024 konnte die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz dank Beiträgen von Gönnerinnen und Gönnern die Landschaftspflege im Berggebiet mit 653'000 Franken…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Umwelt
  • Biodiversität

Pro Natura informiert über den Beginn der Wanderzeit für Amphibien. Mit dem Beginn der wärmeren Nächte und der niederschlagsreicheren Saison wagen…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Baumpflege
  • Veranstaltungs-Tipp

In Frankreich ist die Spalierkunst seit Juni 2023 als nationales, immaterielles Kulturerbe anerkannt und schon bald soll der Antrag für die Aufnahme…

Weiterlesen

  • Weiterbildungsinstitutionen
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Stadtgrün
  • Umwelt
  • Biodiversität
  • Aus- und Weiterbildung

Alles auf die Nachhaltigkeit: sanu future learning bietet Weiterbildungen und Kurse im Bereich der Nachhaltigkeit und Biodiversitätsförderung.

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Aus- und Weiterbildung
  • Organisationen

Der im Dezember 2024 gegründete Verein für Gartenbautechnik Schweiz (VGTS) mit Sitz in Wetzikon setzt sich für die Förderung der beruflichen…

Weiterlesen

  • Pflanzenverwendung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Aus- und Weiterbildung

Das Gestalten mit Pflanzen ist die Königsdisziplin im Gärtnerberuf – hier setzt ein innovativer, berufsbegleitender Weiterbildungslehrgang an, der…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Branche

Nach 39 Jahren unter der Führung von Sepp Kuster und seinem Team übernahm Anfang Januar 2025 die dritte Generation das Ruder der Gebr. Kuster AG in…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Branche

Nach 39 Jahren unter der Führung von Sepp Kuster und seinem Team übernahm Anfang Januar 2025 die dritte Generation das Ruder der Gebr. Kuster AG in…

Weiterlesen

  • Garten- und Landschaftsbau
  • Branche

Seit dem 6. Januar 2025 übernimmt der erfahrene Gartenplaner Brian Wiss wieder eine zentrale Rolle bei Berger Gartenbau und verantwortet als…

Weiterlesen

  • Fachhandel
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Fachmessen

Nachdem in den letzten Jahren mit den Leitthemen der spoga+gafa verstärkt die gesellschaftliche Verantwortung aufgegriffen wurde, stehen vom 24. bis…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

08/2025

Ringversuch Klimarasen: Mehr Kräuter für mehr Grün

Golfplatz & Biodiversität: Mehr Magerwiesen, weniger «Green»

Frontmäher: Solide Flächenleistung, bewährte Technik

Neueröffnung: Ein neues Gartencenter thront über Siegen

 

Zur Ausgabe E-Magazine

Agenda

Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
Weitere Infos und Anmeldung

09.01.2025  –  09.12.2025
Deutsche Baumpflegetage
Messe Augsburg

Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

 Weitere Informationen

06.05.2025  –  08.05.2025
Spezialitätenmarkt
ZHAW, Campus Grüental, Wädenswil

Der Frühlingspflanzenmarkt bietet mit rund 30 Marktständen eine reiche Auswahl an erhaltenswerten Kulturpflanzen, altbewährten Sorten, exklusiven Neuheiten und Pflanzenraritäten. Das Rahmenprogramm umfasst Führungen durch die Gärten, Vorträge über die neuesten Forschungsergebnisse und Workshops.
Weitere Informationen

10.05.2025 09:00  –  16:00

Newsletter Registration

Frau  Herr 

Submissionen

Schulraumerweiterung Herrenhof Uzwil
Angebotsfrist: 05.05.2025
Umgebungsarbeiten Pflegezentrum
Angebotsfrist: 05.05.2025