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 Die drei Kriterien der Reifenetik

Die drei Kriterien der Reifenetikette (Kriterien für Sommerreifen) sind ein erster Anhaltspunkt für den richtigen «Reifenwechsel».

Plakat der Informationsoffensive

Plakat der Informationsoffensive «Bessere Reifen».

Die offizielle Etikette für

Die offizielle Etikette für das neue Reifenlabel, das seit 1. November 2012 in der EU, nicht aber in der Schweiz, obligatorisch ist.

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Auf leisen Sohlen – sicher und umweltbewusst

Die EU führte per 1. November 2012 die Reifenetikette ein. Aus diesem Anlass lancierten vor Kurzem die Bundesämter für Strassen (ASTRA), Energie (BFE) und Umwelt (BAFU) in Partnerschaft mit den wichtigsten Branchenorganisationen die Informationsoffensive «Bessere Reifen».

Seit letzten Donnerstag gilt in der EU das Obligatorium für eine Reifenetikette. In der Schweiz wird die Reifenetikette zwar nicht eingeführt, sie wird über den Handel aber auch in die Schweiz gelangen. Somit werden die Schweizer Garagisten und Fahrzeughalter mit dem Reifenlabel auf alle Fälle konfrontiert.

Die drei Labelkriterien

Das Reifenlabel der EU entspricht der in der Schweiz und EU-weit bereits bekannten Energieetikette für Personenwagen, Haushaltsgeräte und Lampen, die Geräte oder Autos in Energieeffizienz­kategorien von A bis G einteilt. Die Reifenetikette klassifiziert nun die Reifen nach drei Kriterien: Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und Rollgeräusch.

• Kraftstoffeffizienz: Die Reifen sind für rund 20 % des Treibstoffverbrauchs eines Fahrzeugs verantwortlich. Hauptgrund dafür ist der Rollwiderstand. Ein geringerer Rollwiderstand verringert den Treibstoffverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen. «Das spürt man auch im Portemonnaie», schreibt das Bundesamt für Energie (BFE) in seiner Pressemitteilung zum Reifenlabel und rechnet auf 15 000 km mit einer Ersparnis von bis zu 60 l Treibstoff oder rund Fr. 120.–. Die Bewertung wird in Klasse A (grün) bis Klasse G (rot) angegeben. Die Kategorie D ist laut Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes (ESA) als «Referenz» nicht belegt, um eine klare Trennung zu machen. Sie könne als «Standard heute» definiert werden.

• Nasshaftung: Hier wird ebenfalls in die Klassen A bis G unterteilt, wobei D und G nicht belegt werden. Reifen, die in der Kategorie G eingestuft würden, wären nicht zugelassen. «Zwischen den Klassen A und F beträgt die Bremswegdifferenz auf einer durchschnittlich griffigen und nassen Fahrbahn 18 m für ein Fahrzeug, das aus 80 km/h abgebremst wird», beschreibt die ESA die konkreten Auswirkungen dieses Kriteriums. Beim Reifenkauf sollte man daher Wert auf eine gute Nasshaftung legen, damit das Fahrzeug im entscheidenden Moment schnell zum Stehen kommt.

• Rollgeräusch: Lärm verursacht in der Schweiz volkswirtschaftliche Einbussen von jährlich über 1 Milliarde Franken infolge lärmbedingter Gesundheitskosten und Wertverluste von Immobilien. Die bedeutendste Lärmquelle ist der Stras­senverkehr. Durch lärmarme Pneus lassen sich die Rollgeräusche eines Personenwagens halbieren. Der Messwert gibt die Lautstärke des Vorbeifahrgeräusches an. Je mehr ausgefüllte Schallwellen, desto lauter ist das Aussengeräusch des Reifens.

Unterschiedliche Reifeneigenschaften

Die drei Kriterien sind ein erster Anhaltspunkt für die richtige Reifenwahl. Um eine vollständige Beurteilung vornehmen zu können, ist es jedoch unerlässlich, den Reifen auf all seine Eigenschaften zu testen. Die Sicherheitsaspekte eines Reifens werden beispielsweise mit den Labelwerten bis auf das Nassbremsen nicht erfasst. Achtzehn Kriterien umfasst der Reifentest des TCS, zu denen u. a. auch das Verhalten des Reifens bei Schnee und Eis gehören sowie bei Aquaplaning.

In einer Leser-Telefon-Aktion des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR; www.dvr.de) erklärte Norbert Allgäuer, Leiter Pirelli tyre Campus, München, warum die Nasshaftung nicht gleichzusetzen ist mit den Aquaplaningeigenschaften eines Reifens: «Während die Laufflächenmischung für das Bremsverhalten eines Reifens auf nasser Fahrbahn ausschlaggebend ist, sind es für die Aquaplaning-eigenschaften Profiltiefe und Profilgestaltung. Sie beeinflussen die Fähigkeit eines Reifens, Wasser von der Fahrbahn aufzunehmen.»

Übrigens: Für Winter- und Sommerreifen ist eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben. Von Fachverbänden empfohlen werden jedoch bei Sommerreifen eine Profiltiefe von mindestens 3 mm, bei Winterreifen 4 mm.

Aktuell: der optimale Winterreifen

Wie bereits erwähnt, sind Wintereigenschaften wie der Grip auf Schnee und Eis nicht Bestandteil des Labels. Die Messkriterien wurden für einen Sommerreifen gewählt. Da Winterreifen aufgrund ihres Profiles mit Lamellen einen leicht höheren Rollwiderstand haben, sind die Werte bei diesem Kriterium etwas tiefer. Laut Allgäuer kann es sein, dass ein Winterreifen, der in den Kategorien «Nasshaftung» und «Rollwiderstand» nicht mit «A», sondern mit «C» bewertet wird, trotzdem ein Topwinterreifen ist.

Fachberatung und Testergebnisse auch weiterhin notwendig

Wie jedes andere Label ersetzt auch das Reifenlabel die Fachberatung nicht. Überdies können zu Beginn der Winter- und Sommersaison Reifentests von Automobilclubs und Verbraucherorganisationen eine grosse Hilfe sein. Im Zusammenhang mit dem aktuellen Winterreifentest schreibt der TCS: «Ein sicherer Wert sind in der Regel die Produkte bekannter Marken. Bei auffällig günstigen Reifen, die nur via Internet bestellbar sind, ist Vorsicht geboten.»

Weiterführende Links

  • www.bfe.admin.ch/energieetikette (Reifen)
  • www.bafu.admin.ch (Aktuelle Themen)
  • www.reifenetikette.ch
  • www.tcs.ch/de/test-sicherheit/testberichte/reifen
  • www.esa.ch

«Bessere Reifen»


Mit der Informationsoffensive «Bessere Reifen» wollen ASTRA, BFE und BAFU in Partnerschaft mit den wichtigsten Branchenvertretern Konsumentinnen und Konsumenten motivieren, sichere, energieeffiziente und leise Reifen zu kaufen. Die Massnahmen umfassen Plakate, TV-Spots, die Website www.reifenetikette.ch
sowie Informationsmaterialien an den Verkaufsstellen. Parallel dazu verbreiten die wichtigsten Branchenorganisationen der Schweiz (Touring Club Schweiz TCS, Reifenverband Schweiz RVS, Autogewerbeverband AGVS und die Einkaufsorganisation des Schweizerischen Auto- und Motorfahrzeuggewerbes ESA) die Informationen zur Reifenetikette auf ihren eigenen Informationskanälen und Netzen.

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Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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Messe Augsburg

Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

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06.05.2025  –  08.05.2025
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Der Frühlingspflanzenmarkt bietet mit rund 30 Marktständen eine reiche Auswahl an erhaltenswerten Kulturpflanzen, altbewährten Sorten, exklusiven Neuheiten und Pflanzenraritäten. Das Rahmenprogramm umfasst Führungen durch die Gärten, Vorträge über die neuesten Forschungsergebnisse und Workshops.
Weitere Informationen

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