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Der Studiengang Landschaftsarchitektur an der OST in Rapperswil vermittelt digitales Bauen von der ersten Stunde an. Abgabe von Projektplänen war gestern.

Mit dem mobilen Laserscanner BLK2GO von Leica Geosystems können Orte digital erfasst werden, die eine Drohne nicht erreicht.

Modernste digitale Technik ersetzt nach und nach das analoge Absteckverfahren mit Massband, Lot und Schnüren.

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Die Papierpläne gehören der Vergangenheit an

Der Studiengang Landschaftsarchitektur an der Ostschweizer Fachhochschule (OST) in Rapperswil verfolgt seit einigen Jahren konsequent das Ziel, die Studierenden in Bauen Digital zu unterrichten. Das Building Information Modelling (BIM) ist dabei ein wichtiger Bestandteil.

Vor drei Jahren stellte der Studiengang Landschaftsarchitektur an der OST in Rapperswil den Unterricht von CAD (Computer-Aided Design) auf BIM (Building Information Modelling) um. Die Studierenden konstruieren vom ersten Tag an in 3D.

3D-Bäume inklusive Wurzelballen

Im ersten Semester bauen sie mit einem BIM-Hochbauprogramm (Revit) eine selbst gewählte vorhandene Konstruktion als Bauaufnahme nach, beispielsweise einen Pavillon oder eine Brunnenanlage. Basierend auf GIS-Daten aus Tiefbauprogrammen (InfraWorks / Civil 3D) werden im zweiten Semester Gebäude in ein vorhandenes Gelände integriert und Zufahrten, Parkplätze, Retentions- und Versickerungsbecken geplant. In dem Zusammenhang lernen die Studierenden die globalen Satellitennavigationssysteme (GNSS) kennen. Das Augenmerk liegt bei der Datenaufbereitung auf der GNSS-Baggersteuerung. Komplexere Revit-Konstruktionen, die als Grundlage für statische Berechnungen dienen könnten, sind im vierten Semester Thema im Modul Konstruktives Entwerfen. Hier wird u. a. erstmalig die Zusammenarbeit mit den Bauingenieuren des neuen Departements Architektur, Bau, Landschaft, Raum (ABLR) der OST geübt. Im folgenden Semester werden die Modelle des Hochbau- und des Tiefbauprogrammes via der BIM-360-Cloud kombiniert und mit 3D-Bäumen (inkl. Wurzelballen), Beleuchtung, Belagsflächen, Schächten / Leitungen und Ausstattungselementen ergänzt. Papierpläne kommen als Abgabe nicht mehr zum Einsatz. Das digitale Bauen ist zum Standard der Landschaftsarchitekturausbildung geworden.

Flexible Erfassung digitaler Daten

Bauen digital basiert auf digitalen Daten. Häufig müssen zusätzlich zu den vorhandenen GIS-Daten eigene Datenerhebungen durchgeführt werden. Punktwolken aus Drohnenflügen sind eine Möglichkeit. Die Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten benötigen jedoch Höheninformationen unterhalb der Baum- und Strauchschicht. Hier sind Drohnen nicht einsetzbar. Der neue mobile Laserscanner BLK2GO von Leica Geosystems kann beim Laufen eingesetzt werden. Diese Flexibilität ist in der Landschaftsarchitektur sehr wichtig. Die erstellte Punktwolke wird anschliessend für die BIM-Konstruktion aufbereitet.

Wie die erfassten Daten zur Umsetzung auf der Baustelle gelangen, vermittelt seit dem Herbstsemester 20/21 der Vermessungsunterricht mit dem Thema BIM2Field. Neben iCON-Builder von Leica Geosystems kommen neu auch drei Stationen des iCON-Robot 70 für die Absteckung zum Einsatz. Das auf die BIM-360-Cloud geladene georeferenzierte Modell setzen die Robotic-Stationen ohne Zwischenschritte direkt für die Absteckung ein. Alternativ steht die Dreiecksvermaschung zur unmittelbaren Verwendung für die GNSS-Maschinensteuerung zur Verfügung.

Mehrwert dank Baukostenberechnung am digitalen Modell

Ein zentrales Thema der Landschaftsarchitekturausbildung ist auch die Baukostenberechnung. Die Grundlage für eine effiziente Baukostenermittlung bildet der eBKP-H (elementbasierter Baukostenplan Hochbau), der von der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung (CRB) entwickelt wurde. Neu werden die kostenrelevanten Mengenermittlungen in den höheren Studiensemestern direkt am digitalen Modell erhoben. Aus den automatisch berechneten Vorausmassen in der Modellierungssoftware resultiert für die Kostenschätzung und den Kostenvoranschlag ein grosser Mehrwert. Durch das Zusammenspiel zwischen Überprüfungssoftware und Modellierungssoftware werden Fehler in der Konstruktion frühzeitig erkannt. Damit kann die Kostensicherheit gesteigert werden. Zudem werden in Zukunft Bauablaufpläne nebst den bekannten Balkendiagrammen als 4D-Simulation dargestellt. So können der geplante Bauablauf visuell überprüft und allenfalls konstruktive oder koordinative Widersprüche behoben werden. |

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