Private Hausgärten stellen einen bedeutenden Anteil der gesamten Grünfläche im Siedlungsraum. Bisherige Untersuchungen ihrer biologischen Vielfalt fokussierten laut IBS hauptsächlich auf Pflanzen, fliegende wirbellose Tiere wie Bienen und Schmetterlinge sowie Vögel. Eine neue Studie habe sich nun auf die weniger mobilen, bodenbewohnenden wirbellosen Tiere. Dabei wurde in der Region Basel der Einfluss lokaler Garten- und Landschaftsmerkmale auf den Artenreichtum und die Häufigkeit von Schnecken, Spinnen, Tausendfüsslern, Asseln, Ameisen und Laufkäfern untersucht. Entlang eines Gradienten von ländlich zu urban haben die Forschenden die Vielfalt der bodenbewohnenden wirbellosen Tiere in 35 Hausgärten möglichst vollständig erfasst.
In den untersuchten Gärten fanden sich im Durchschnitt über die verschiedenen Artengruppen hinweg fast 14% der in der Schweiz bekannten Arten. Dieser mittlere Anteil reichte von 5% bei Laufkäfern bis zu 23% bei Asseln. Die insgesamt hohe Biodiversität sei das Ergebnis unterschiedlicher Artenzusammensetzungen in den verschiedenen Gärten. Die meisten Arten dieser Gruppen seien offenbar in der Lage, ihren gesamten Lebenszyklus in einem einzigen Garten zu absolvieren.
Die Analyse der Daten habe zudem gezeigt, dass mit zunehmender Entfernung vom Stadtzentrum der Artenreichtum und die Anzahl an Individuen zunehme. Lokale Gartenmerkmale (z.B. Gesamtgartenfläche, Grünlandanteil, Anteil der Strauch- und Baumbedeckung, einheimische Pflanzenarten, die Durchlässigkeit der Gartengrenze, prozentuale Länge der undurchlässigen Gartengrenze, Index der durchlässigen Gartengrenze) seien wichtig für die Vielfalt an Schnecken- und Ameisenarten sowie für die Häufigkeit von Spinnen, Tausendfüsslern und Laufkäfern. «Hausgärten stellen insgesamt einen wichtigen Teil der ökologischen Infrastruktur dar und sind wichtige Elemente zur Erhaltung der regionalen Artenvielfalt», heisst es in der Meldung.
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