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1  Aussenraumgestaltung als

1 Aussenraumgestaltung als verbindendes Element zwischen dem Synthes-Neubau und dem denkmalgeschützten Zeughaus in Zuchwil.

Angelieferten Grossbäume.

Angelieferten Grossbäume.

Exklusive Parkflächen.

Exklusive Parkflächen.

Wurzelglocke.

Wurzelglocke.

Schnittzeichnung des Baumgrubenauf

Schnittzeichnung des Baumgrubenaufbaus.

Versetzt und ausgerichtet

Versetzt und ausgerichtet wurden die Bäume mit Pneukran und Bagger.

Baumschutz auf der Baustelle.

Baumschutz auf der Baustelle.

Anstrich mit einer Stammschutzfarb

Anstrich mit einer Stammschutzfarbe.

  • Garten- und Landschaftsbau

Grossbaumpflanzungen auf dem Stand der Technik

Auf dem Areal des Synthes-Neubaus in Zuchwil wurden vor Kurzem 28 Grossbäume verpflanzt. Mit verschiedenen Massnahmen – von der Planung bis hin zu baubedingten Schutzmassnahmen – wurde alles getan, um den Bäumen einen optimalen Standort bzw. optimale Anwachsbedingungen zu bieten.

Die Aussenraumgestaltung des Medizintechnikherstellers Synthes in Zuchwil verbindet das bestehende, denkmalgeschützte Zeughaus mit dem Neubau des Unternehmens. Um der Anlage von Anfang an einen Eindruck des endgültigen Erscheinungsbildes zu verleihen, war die Pflanzung von Grossbäumen vorgesehen.

Pro Baum ein Sattelschlepper

Die ausgewählten 28 Grossbäume mit jeweils einem Stammumfang von 90 bis 100cm waren nur bei wenigen Baumschulen erhältlich. Die Wahl der Bauherrschaft fiel auf die Baumschule van den Berk in den Niederlanden. Alle Bäume wurden durch einen Vertreter der Bauherrschaft, den Bauleiter der Gartenbauunternehmung sowie den zuständigen Landschaftsarchitekten vor Ort ausgesucht. Bei den verwendeten Baumarten handelt es sich um Eschen (Fraxinus excelsior) und Platanen (Platanusxhispanica) mit Baumhöhen von 15 bis 20m.
Für den Transport der Grossbäume aus den Niederlanden war pro Pflanze je ein Sattelschlepper notwendig. Durch die Wurzelballen mit einem Durchmesser von bis zu 3 m und einer Höhe von 80 bis 90cm kamen die einzelnen Bäume auf ein Gewicht von mehr als 8 t. Versetzt und ausgerichtet wurden die Bäume mit Pneukran und Bagger. Um die zugesicherte Anwachsgarantie durch die ausführende Gartenbauunternehmung und die Baumschule wirklich zu gewährleisten, wurde von Seiten der Gesamtplanung gefordert, dass das Pflanzen von einem Vertreter der Baumschule überwacht wird.

Mit Wurzelglocken eingefasst

Für die Verwendung der Bäume auf der zukünftigen Parkplatzfläche wurden die Wurzelräume mit sogenannten Wurzelglocken eingefasst. Diese Spezialelemente haben ein Gewicht von 7200kg und wurden in zwei Teilen geliefert. Auf der Baustelle wurden sie so auf Betonfundamente versetzt, dass die Oberkante 15cm unter dem Fertigterrain liegt.
Nebst der Begrenzung des Wurzelraums dienen die Baumglocken der Befestigung von Drahtseilen, die zur temporären Baumbefestigung an Pollern an den Ecken der Wurzelglocken fixiert werden. Die Unterflurverankerungen der Wurzelballen der Grossbäume erfolgte über die unter den Baumglocken verlegten Armierungsnetze (6x5 m). Der Detailschnitt der Baumgruben zeigt den genauen Aufbau.

Spezialsubstrate und Wurzelbelüftung

Da der Wurzelraum für die Grossbäume relativ klein ist, wurden die komplette Baumgrube und ein Teil der Verkehrsfläche mit einem tragfähigen Spezialsubstrat befüllt, pro Baum zwischen
40 und 45 m3. Ein Belüftungssystem und ein in die untere Substratschicht eingebrachter Wurzellockstoff (2 bis 3m3 pro Baum) sollen die Nutzung des gewachsenen Bodens durch die Baumwurzeln erleichtern. Der Wurzellockstoff wirkt in Kombination mit einer funktionierenden Wurzelraumbelüftung als Depotdünger und bewirkt dadurch die vermehrte Ausbildung von Feinwurzeln in den tieferen Bodenbereichen. Eine Düngung über die Oberfläche hingegen hätte eine vermehrte Feinwurzelbildung im oberflächennahen Bereich zur Folge, was sich bei überbauten Standorten negativ auswirkt (Anhebung von Belägen, Schädigung der oberflächennahen Wurzeln).
Zusätzlich wurden mit den Substraten Mykorrhiza-Pilzstämme eingebracht. Die nach Baumarten unterschiedenen Bodenimpfstoffe bewirken durch die Symbiose zwischen Pilzmyzel und Baumwurzel u.a. eine verbesserte Wasser- und Nährstoffaufnahme des Baumes sowie eine erhöhte Nährstoffspeicherung im Substrat. Um der Gefahr von Staunässe durch zu starke Bewässerung vorzubeugen, wurden trotz einem durchlässigen Rohboden Wasserstandsanzeiger zur optischen Kon- trolle eingebaut.

Stammschutz

In der Baumschule wurde die Nordseite jedes Baumes markiert, damit auf der Baustelle jeder Baum wiederum nordwärts ausgerichtet werden konnte. Dies trägt dazu bei, den gepflanzten Bäumen optimale Wachstumsbedingungen zur Verfügung zu stellen und die Auswirkungen des Verpflanzschocks so gering wie möglich zu halten.
Als Schutz vor Witterungseinflüssen und stammschädigenden Organismen erhielten die Baumstämme bis über den Kronenansatz einen Anstrich mit einer Stammschutzfarbe. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Stammschutzmassnahmen (Jute, Bambus, Schilf, Kunststoffbandagen, Kalk usw.) bietet die Stammschutzfarbe den Vorteil, dass sie ohne Nachkontrolle auf dem Stamm appliziert werden kann und bis zu sechs Jahre haften bleibt. Der Anstrich vergraut im Laufe der Zeit und reisst durch das Wachstum des Stammes auf. So kann der Baumstamm sich langsam an Strahlungsverhältnisse gewöhnen und die Gefahr von Frostrissen nimmt ab.

Baubedingte Baumschutzmassnahmen

Der im Verhältnis zum Baufortschritt (Hoch- und Strassenbauarbeiten sind noch zu beenden) vegetationsbedingt relativ frühe Pflanzzeitpunkt erforderte massive Baumschutzmassnahmen. Die- se bestanden einerseits aus einem
Rahmen, gebildet mit vier Kanthölzern, die mit 35cm breiten Querbrettern in
1, 2 und 3 m Höhe verschraubt wurden. Andererseits erhielten die Stämme bis in 3m Höhe je eine Schilfrohrmatte, die nach Beendigung der Bauarbeiten entfernt wird. Dank diesen Schutzmassnahmen und der Umsicht aller am Bau
Beteiligten blieben die Bäume bisher unversehrt.

Beteiligte Firmen

Bauherr: Synthes GmbH, OberdorfArchitektur: Peter Märkli, ZürichGesamtplanung: Caretta+Weidmann, Baumanagement AG, ZürichPlanung Aussenanlagen: Salathé Landschaftsarchitektur, OberwilGärtnerarbeiten: Bächler und Güttinger AG, Kiesen

Exklusive Parkflächen

Neben der Funktionalität der Aussenanlagen legte der Bauherr grossen Wert auf Ästhetik und Exklusivität. Deutlich wird dies bei den gewählten Belagstypen. Annähernd alle Verkehrs- und Parkflächen wurden mit Guber-Wildpflästerungen, Parkplatzmarkierungen und Fahrbahnmarkierungen mit doppelten Schalensteinen in Granit ausgeführt. Der Granit setzt sich optisch ausreichend vom Quarzsandstein ab, um als Markierung wahrgenommen zu werden. M. Rath

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Die Ausstellung «Stadtgrün» zeigt konkrete Projekte aus dem gleichnamigen Förderprogramm. Zudem gibt es Arbeiten von Studierenden der ZHAW, ETH und OST zu sehen.
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ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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Grün, blau und grau gemeinsam denken: Das ist das Motto der ersten Zürcher Klimatagung «Wie die Stadt zum Schwamm wird» am Donnerstag, 23. Januar. Es ist eine Veranstaltung des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich in Kooperation mit Grün Stadt Zürich. Im Fokus der Tagung stehen inspirierende Schwammstadt-Pilotprojekte aus der Schweiz und dem benachbarten Ausland sowie Aktuelles aus der Forschung. Das Vormittagsprogramm beinhaltet Projektpitches, Fachreferate und Podiumsdiskussionen im Plenum. Am Nachmittag liegt der Schwerpunkt auf Vertiefungsworkshops zu diversen Themen. Kosten: 200 Fr. 
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