Ende September 2021 trafen sich gut 80 Mitglieder (über 700 sind es derzeit) des BSLA zur 96. ordentlichen Generalversammlung in Zug. «Sie verrichten eine unverzichtbare Arbeit für hochwertige Lebensräume für Mensch, Flora und Fauna», betonte Nationalrätin Manuela Weichelt-Picard in ihrer Grussbotschaft. Die Disziplin Landschaftsarchitektur werde immer wichtiger. «Suchen sie das Rampenlicht, machen sie ihre Arbeit wahrnehmbar, damit sie auch in die politische Meinungsbildung einfliesst», forderte sie abschliessend die Anwesenden auf und wünschte ihnen viel Tatendrang und viele Ideen in der Zukunft.
Aktivitäten und Geschäftsgang
An Tatendrang mangelt es dem BSLA nicht. Zur Umsetzung der neuen Kommunikationsstrategie gehören neben der neuen Website und dem «anthos» als Jahrbuch u. a. auch der «Standpunkt Klimaangepassten Siedlungsentwicklung», die Beteiligung an der Klima-offensive «Baukultur» (klimaoffensive.ch) sowie diverse Stellungnahmen wie zur Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes.
In Angriff genommen hat man auch die Umstrukturierung des Mitgliedermodells. In diesem Zusammenhang sollen die vom BSLA erbrachten Leistungen aufgelistet und Mitgliederkategorien mit klar zugeordneten Leistungen und entsprechenden Mitgliedsbeiträgen geschaffen werden. Neu soll es neben der Einzelmitgliedschaft (vereinfachter Zugang für Studienabgängerinnen und -abgänger) auch eine Firmenmitgliedschaft (mit abgestuften Beiträgen) geben.
Neuigkeiten gab es auch aus der Nachwuchskommission. So heisst der Evariste-Mertens-Preis neu BSLA-Nachwuchs-preis. Zudem sind zwei neue Formate geplant. Mit einem Forschungsstipendium soll die Recherchearbeit junger Berufsleute begleitet und finanziert werden. Im Rahmen des neuen Mentorprogramms werden sich junge Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten mit erfahren Berufsleuten austauschen können, beispielsweise bei einer Firmengründung. Gesucht sind nun Mentoren.
Finanziell war das Jahr 2020 für den BSLA ein gutes Jahr. Die Einnahmen blieben stabil, während die Ausgaben tiefer ausfielen als prognostiziert. So entlastete die Aufgabe von «anthos» als Fachzeitschrift die Aufwandseite. Zum anderen war der Aufwand aufgrund von Corona geringer. So wurden Verbandsaktivitäten nur in reduziertem Rahmen durchgeführt und Veranstaltungen wie die Generalversammlung oder der Rapperswiler Tag fielen ganz aus. Die tieferen Ausgaben ermöglichen es nun, Rückstellungen für anstehende Projekte wie die weitere Umsetzung der Kommunikationsstrategie und die Reorganisation der Geschäftsstelle zurückzulegen. Zudem konnte eine Einlage in den neu geäufneten Fonds «Unterstützungsbeiträge an Projekte» (Projektfonds) getätigt werden.
Neues «anthos»
Gerade rechtzeitig zur GV ist das neue «anthos – Jahrbuch Schweizer Landschaftsarchitektur» im Verlag Hochparterre erschienen. Der BSLA ist der Herausgeber, bestimmt den jeweiligen Themenschwerpunkt, organisiert und verantwortet die Projektschau und finanziert das Buch. Es ist im Buchhandel erhältlich – für die Mitglieder ist es gratis.
Die erste Ausgabe ist dem «Stadtklima» gewidmet. Der Thementeil befasst sich mit den konkreten Herausforderungen, die die Klimaveränderung an die Landschaftsarchitektur stellt. Hier finden sich Texte u. a. zur Klimawunderwaffe Baum, zu Schwammstadtplanungen in Berlin, Kopenhagen und Wien sowie Statements von Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten zum Umgang mit der Klimakrise. In einem zweiten Teil – «Best of» Schweizer Landschaftsarchitektur – werden 15 von einer unabhängigen Jury ausgesuchte Landschaftsarchitekturprojekte der vergangenen vier Jahre vorgestellt. Ein mehrseitiges Bilderessay mit grossformatigen Fotos (dieses Jahr von Jules Spinatsch; Gletscherbilder – auch von innen – zum Einstieg und «Abhänge» zum Abschluss) macht das neue «anthos» auch zu einem Fotobuch.
Ehrungen
Gerold Fischers unermüdlicher Einsatz für den Berufsstand habe massgeblich dazu beigetragen, dass die Schweizer Landschaftsarchitektur heute wahrgenommen und respektiert werde. Dafür verleiht ihm der BSLA die Ehrenmitgliedschaft. Fischer war Mitglied des Verbandsvorstands und der «anthos»-Redaktionskommission und kümmerte sich um das damals verwaiste BSLA-Journal. Sein Weg zum Landschaftsarchitekten führte ihn über eine Gärtnerlehre und die Ausbildung zum Gärtnermeister am Oeschberg.
Auch Christian Stern wurde für sein Engagement für die Landschaftsarchitektur die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Er war von 1970 bis 1983 Lehrbeauftragter für Landschaftsgestaltung an der Abteilung Architektur der ETH Zürich und danach bis 2000 Professor für Gartenarchitektur an der Fachhochschule in Rapperswil. Zudem war er lange Jahre Mitglied des Vorstands (1974 bis 1977 als Präsident). |
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