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Schwimmteiche sind vielseitig.

Schwimmteiche sind vielseitig. Sie lassen sich mit Sauna, Wasserfall und weiteren Attraktionen verbinden.

Schlecht konzipierte Anlagen

Schlecht konzipierte Anlagen führen zu starkem Algenwachstum.

Naturnahe Schwimmteiche sind

Naturnahe Schwimmteiche sind ebenso Lebensraum für Mensch wie für seltene Tiere und ein Vielzahl von Pflanzenarten.

  • Garten- und Landschaftsbau

Praxis trifft Wissenschaft – ein gelungener Anlass

Am 22. März 2013 trafen sich die führenden Schwimmteichbauer der Schweiz mit Wissenschaftlern der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) auf dem Campus in Wädenswil. Im Rahmen des dritten Schwimmteichtages wurden die 34 Teilnehmenden über die neuesten Erkenntnisse der ZHAW zum Thema «Schwimmteich» informiert.

Die Vorteile eines Schwimmteiches liegen auf der Hand. Die biologische Wasseraufbereitung ermöglicht ein einmaliges Badevergnügen ohne Konservierungsmittel oder schädliche Chemikalien. Zudem ist der Wasserverbrauch im Vergleich zurherkömmlichen Wasseraufbereitung gering. Das Badewasser weist im Normalfall bessere Wasserwerte auf, als das ursprüngliche Füllwasser. Im Gespräch mit Schwimmteichbesitzern hört man oft die Aussage: «Das Wasser fühlt sich einfach besser und irgendwie weicher an.» Das können auch Allergikerinnen bestätigen. Ausgetrocknete Haut, Ausschläge und rote Augen nach einem Tauchgang sind kein Thema mehr.

Sind Schwimmteiche Algensuppen?

Die grosse Popularität und hohe Nachfrage nach Schwimmteichen hat dazu geführt, dass auch unqualifizierte Betriebe mit geringem Know-how solche Anlagen anbieten. Ein unsachgemäss konzipierte Schwimmteich wird jedoch schnell zu einer eigentlichen Algenzucht und damit zum Ärgernis für den Besitzer oder die Besitzerin. Solche Anlagen fügen dem Image der biologischen Wasserreinigung und der gesamten Branche erheblichen Schaden zu.

Wissen schaffen und teilen

Fundiertes Wissen ist die Grundvoraussetzung, um einen Schwimmteich fachgerecht zu bauen. Genau dieses Wissen wird seit einigen Jahren an der ZHAW in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Verband für naturnahe Badegewässer und Pflanzenkläranlagen (SVBP) erarbeitet und gesammelt.

Forschung trifft Praxis

Dieses Wissen darf nicht im Aktenschrank versinken, sondern muss an die Praxis weitergegeben und angewendet werden. Dazu wurde ein jährliches Treffen der Fachleute des SVBP mit den Forschenden der ZHAW ins Leben gerufen. Mindestens so wichtig wie die Vermittlung von neusten Erkenntnissen und Theorien durch die Wissenschaftler ist die Verknüpfung der neuen Erkenntnisse mit dem Know-how der Praktikerinnen. Deshalb sind die Rückmeldungen und Impulse an die Forschenden und die offene Diskussion ein zentraler Teil der Veranstaltung. Am diesjährigen Treffen folgte auf den Willkommensgruss des SVBP-Präsidenten Heinz Meier eine Einführung über Zweck und Ziele des Tages durch den Autor dieses Artikels. Danach informierte Andreas Schönborn, Dozent und Gruppenleiter der Fachstelle Ökotechnologien an der ZHAW, über die laufenden Forschungsprojekte der ZHAW und regte mit einer Einführung zum Thema «Ökotechnologie» einen offenen Denkprozess an.

Ausbildung zum Schwimmteichbauer

Im Lehrgang Schwimmteichbauer werden an der an der Hochschule in Wädenswil die Grundlagen des Teichbaus durch Experten vermittelt. Bruno Aregger, Leiter des Lehrgangs, präsentierte das überarbeitete Modulkonzept und die angepassten Lerninhalte. Für den erfolgreichen Abschluss des Kurses muss jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin neben den schriftlichen und mündlichen Theorieprüfungen einen Schwimmteich anlegen, den Bau in einer Arbeit dokumentieren und ihn von Experten vor Ort abnehmen lassen. Ende Oktober 2013 startet der nächste Lehrgang (siehe Kasten).

Projekt «Biofilter»

Einer der Kernpunkte der Veranstaltung war das im Herbst 2012 gestartete Projekt «Biofilter». In dem vom SVBP finanzierten Projekt wird an der ZHAW nach dem perfekten Biofilter gesucht. Ein speziell entwickeltes Verfahren ermöglicht die Prüfung verschiedener Filter für die biologische Wasseraufbereitung. Damit können in Zukunft verschiedene Filtermaterialien und Filteraufbauten auf ihre Leistungsfähigkeit getestet und die Betriebsmodi optimiert werden. So soll die Effizienz solcher Filteranlagen nochmals gesteigert und die Leistung einheitlich und eindeutig bezeichnet werden können. Erste Vorversuche haben erstaunliche Ergebnisse aufgezeigt und stellen teilweise altbewährte Annahmen in Frage.

Qualitätssicherung in der Schweiz

Für Laien ist es schwierig zu erkennen, welche Unternehmer das nötige Rüstzeugbesitzen, um eine hochwertige Schwimmteichanlage zu erstellen. Um zu verhindern, dass weiterhin mangelhafte Anlagen gebaut werden, führt der Allgemeine Schwimmteich Club (ASC) Schweiz seit 2009 als Konsumentenschutzorganisation Beratungen für Privatkunden, Unternehmen und öffentliche Institutionen durch. Weiter hilft der ASC Firmen, Know-how aufzubauen und bestehende Anlagen zu optimieren.

Seit Herbst 2012 bietet der ASC auch Zertifizierungen für Betriebe an. Der Autordieses Beitrags zeigte das Vorgehen einer Zertifizierung auf und wies auf die Wichtigkeit der Qualitätssicherung in der Branche hin. Momentan befinden sich in der Schweiz zwölf Betriebe im Zertifizierungsprozess. Die Rückmeldungen dieser Betriebe an der Veranstaltung in Wädenswil waren sehr positiv. Der Lerneffekt durch die Einbindung beim Zertifizierungsprozess hilft, den Qualitätsstandard firmenintern anzuheben. Die unabhängige Beurteilung durch den ASC-Experten sensibilisiert die Mitarbeitenden in wichtigen Punkten.

Durchflusszytometrie

Die hygienische Beurteilung von öffentlichen Schwimmteichanlagen erfolgt heute aufgrund einiger Indikatorkeime. Dr. Andreas Peter, Bereichsleiter Wasser des kantonalen Labors Zürich, zeigte auf, welche Methoden heute angewendet werden, wo die Grenzen und Schwachpunkte dieser Beurteilung liegen und wie die zukünftige Beurteilung vor Ort aussehen könnte. Heutige Methoden sind vor allem kritisch, weil die Ergebnisse erst nach 24 bzw. 48 Stunden vorliegen und allfällige Gegenmassnahmen daher nur bei kontinuierlicher Überwachung Sinn machen. Neue Methoden wie die Durchflusszytometrie sollen eine sofortige Bestimmung der wichtigsten Keime vor Ort ermöglichen. Die vielversprechende Methode ist für eine abschliessende hygienische Beurteilung aber noch nicht praxistauglich.

Lehrgang Schwimmteichbauer


Weitere Informationen: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Life Sciences und Facility Management ZHAW, Weiterbildungssekretariat, Grüental, Postfach, 8820 Wädenswil, Telefon 058 934 59 69, Fax 058 934 50 01, weiterbildung.lsfm@zhaw.ch, www. iunr.zhaw.ch/weiterbildung

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Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
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Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

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