Wenn es darum geht, offene Landschaften zu kartieren oder grössere Tiere nachzuweisen, kann die Fernerkundung mit Luft- und Satellitenbildern weiterhelfen. Bei dicht bewachsenen Gebieten und kleineren, versteckt lebenden Arten dagegen machen sich Fachleute traditionell selbst auf die Suche. «In letzter Zeit stossen aber auch weitere Techniken wie die Analyse von winzigen DNA-Spuren weltweit auf immer mehr Interesse. Und gerade dabei kann der Einsatz von speziell trainierten Spürhunden sehr nützlich sein», heisst es in der Medienmitteilung. Denn der Geruchssinn eines Hundes sei geradezu prädestiniert dafür, kleinste Spuren der gesuchten Arten in der Natur zu finden.
«Um ihr Potenzial besser einschätzen zu können, wollten wir aber wissen, welche Erfahrungen es weltweit mit Artenspürhunden gibt», sagt Annegret Grimm-Seyfarth. Zusammen mit UFZ-Mitarbeiterin Wiebke Harms und Dr. Anne Berger vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin hat sie daher 1220 Publikationen ausgewertet, die Einsätze solcher Suchhunde in mehr als 60 Ländern dokumentieren. Dabei konzentrierten sich die Einsätze in den analysierten Studien vor allem auf das Finden von Tieren, ihren Behausungen und Spuren. Mehr als 400 Tierarten standen dabei im Fokus, am häufigsten Säugetiere aus den Familien der Katzen, Hunde, Bären und Marder. Doch auch Vögel und Insekten standen auf den Fahndungslisten. Dazu kamen noch 42 Pflanzen-, 26 Pilz- und 6 Bakterienarten.
In fast 90% der Fälle arbeiteten der Übersichtsstudie zufolge die Hunde deutlich effektiver als andere Nachweismethoden. Im Vergleich zu Kamerafallen entdeckten sie zum Beispiel zwischen 3,7- und 4,7-mal mehr Schwarzbären, Fischermarder und Rotluchse. Zudem kommen sie häufig besonders schnell zum Ziel. «Sie können in kürzester Zeit eine einzige Pflanze auf einem Fussballfeld finden», sagt Annegret Grimm-Seyfarth. Und sie seien sogar in der Lage, unterirdische Pflanzenteile zu entdecken.
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