«In der Schweiz bedecken Rein- und Mischkastanienwälder eine Fläche von rund 24000 Hektaren – das entspricht der Fläche des Kantons Zug», heisst es in der Medienmitteilung. Aus historischen und klimatischen Gründen würden die meisten der noch existierenden Kastanienhaine südlich der Alpen liegen.
In den letzten dreissig Jahren wurden viele Anstrengungen unternommen, um das Erbe der verbliebenen Kastanienbaumsorten wieder aufzubauen, und zwar im Rahmen des «Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft» (NAPRPGAA). Mehr als 10’000 alte Kastanienbäume mit offensichtlichen Veredelungsspuren sind im ganzen Land identifiziert worden.
In der letzten Phase dieses Projekts hat ein Forschungskonsortium 962 Kastanienbäumen genetisch charakterisiert, um die Individuen mit der grössten genetischen Vielfalt zu identifizieren. Diese sollen dann mit einem Erhaltungsprogramm geschützt werden. Die Analyse habe nicht nur eine grosse genetische Vielfalt bei den in den Kastanienhainen der Schweiz noch vorhandenen alten Sorten zu Tage gefördert, sondern auch einzigartige genetische Merkmale, die im übrigen Europa nicht vorkommen.
Auf der Grundlage der gesammelten sollen nun junge Kastanienbäume veredelt werden. Sie werden dann in speziellen Erhaltungsplantagen gepflanzt, um das Überleben der kostbaren Erbinformation zu sichern. Im Tessin seien bereits in Sant'Antonino, Cademario und Biasca Erhaltungsobstgärten angelegt worden.
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