Die Anforderungen an Transportfahrzeuge variieren von Branche zu Branche und innerhalb der Grünen Branche zudem auch von Sparte zu Sparte. Während im Garten- und Landschaftsbau die Anhängerbauform der Pritsche als Variante mit grösster Bandbreite der am weitesten verbreitete Transportanhänger ist, sind in den produzierenden Branchenzweigen geschlossene Fahrzeugaufbauten für den Pflanzentransport gefragt. Bevorzugt kommen Transporter mit einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen zum Einsatz, die mit einem normalen PW-Ausweis gefahren werden können. In dieser Fahrzeugkategorie wird keine Lastverkehrsabgabe (LSVA) erhoben, auch gibt es kein Nachtfahrverbot. Die Nutzlast eines Kleintransporters liegt zwischen 0,5 und 1,5 Tonnen. Zu beachten ist, dass die im Fahrzeugausweis ausgewiesene Nutzlast nur bei optimaler Schwerpunktlage gilt.
Auf die spezifischen Bedürfnisse verschiedener Branchen zugeschnittene Fahrzeugaufbauten für Kleintransporter bietet die Karosserie Baldinger AG aus Urdorf (www.baldinger-ag.ch). Keines der jährlich rund 200 produzierten Fahrzeuge ist wie das andere, wie der Firmeninhaber Marco Billeter betont. Das Unternehmen zählt in der Nische der Spezialanfertigungen für Kleintransporter zu den Marktführern in der Schweiz. Vertriebspartner in Deutschland ist die Firma TBZ GmbH in Bretten. Als Kleintransporter für die Pflanzenauslieferung im städtischen Raum ist der Kofferaufbau mit tiefer Rampe sehr gefragt. Das Unternehmen hat hierfür ein neuartiges Alumnium-Niederrahmen-Chassis entwickelt, das aufgrund seines geringen Gewichtes im Vergleich zu Standardmodellen nach eigenen Angaben eine Nutzlasterhöhung um bis zu 25 % erlauben soll. Damit sind weniger Fahrten erforderlich, werden der Treibstoffverbrauch gesenkt und die Wirtschaftlichkeit erhöht. Das Prinzip ist einfach: Das bestehende Chassis eines Nutzfahrzeugs wird durch ein Aluminium-Niederrahmen-Chassis mit Spezial-Tandemachse ersetzt. Anstelle der üblicherweise 900 mm Lade- und Einstiegshöhe liegt die Höhe bei 630 mm. Zudem können das Fahrgestell und somit die Ladekante hydraulisch abgesenkt werden auf 450 mm – dies ohne störende Radkästen in der Ladefläche. Dadurch kann das Fahrzeug direkt oder über die flache Rampe einfach beladen werden. Die individuellen Fahrzeugaufbauten – Kasten, Brücke, Auflieger oder Anhänger – eignen sich für alle gängigen Basisfahrzeugtypen mit Frontantrieb. Es sind Aufbaulängen von 3000 mm bis 6000 mm möglich. Für die Be- und Entladung stehen unterschiedliche Systeme wie Heckrampe, Hebebühne, Türen oder Klappe für Marktfahrer zur Verfügung. Die verbesserten Zufahrtsmöglicheiten durch reduzierte Aufbauhöhen werden vom Hersteller als Vorteil der individuellen Aufbauten für die Distribution im städtischen Raum hervorgehoben. Ebenso wie die günstigen Fahreigenschaften, die sich durch den niedrigen Schwerpunkt ergeben und somit die Sicherheit erhöhen.
Zubehör für die Ladungssicherung
Der Innenausbau lässt sich flexibel gestalten. Zum Zubehör gehören verschiedene Regalsysteme für unterschiedliche Anforderungen oder rutschfeste und leicht zu reinigende Böden für die Beförderung von Blumen und Pflanzen. Im Laderaum integrierte Befestigungsmöglichkeiten wie Airline-Zurrschienen dienen der schnellen und einfachen Ladungssicherung der Ladehilfsmittel wie CC- oder Rollcontainer. Mit Blockierbalken, die an den Bordwänden festgehalten werden, lassen sich auf Anhängern an beliebiger Stelle auf der Ladefläche – z. B. zur Einhaltung des Lastverteilungsdiagramms – Ladegüter festsetzen.
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