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Veränderungen der mikrobiellen Diversität in Böden können wichtige Ökosystemfunktionen wie etwa den Nährstoffkreislauf beeinflussen. Bild: S.Piyaset - AdobeStock

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Unterirdische Biodiversität im Wandel

Der globale Wandel verändert das mikrobielle Leben im Boden und damit seine ökologischen Funktionen. Forscher haben erstmals ganzheitlich bewertet, wie sich Klima- und Landnutzungsänderungen auf Bakteriengemeinschaften im Boden auswirken.

Durch den globalen Wandel wird die Vielfalt der Bakterien auf lokaler Ebene voraussichtlich zunehmen, während deren Zusammensetzung sich auf globaler Ebene immer ähnlicher wird. Dies ist das Ergebnis eines Forscherteams unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Leipzig. 

Die Wissenschaftler richteten laut Medienmitteilung ihre Aufmerksamkeit insbesondere auf Bakterien und Pilze, die weltweit die vielfältigsten Gruppen von Bodenorganismen darstellen. Sie untersuchten eine umfassende Datenbank von Bodenmikrobengemeinschaften auf sechs Kontinenten und berücksichtigten dabei Daten zu Temperatur, Niederschlag und Vegetationsbedeckung. Zudem bezogen sie sich auf bereits existierende Datensätze zu Klima- und Landnutzungsprognosen, um verschiedene zeitliche Veränderungsszenarien basierend auf einem Projektionszeitraum von 1950 bis 2090 zu berechnen.

Die Autoren hätten zeigen können, dass der lokale Bakterienreichtum in allen betrachteten Szenarien des Klima- und Landnutzungswandels zunehmen wird. Jedoch werde diesem Wachstum ein genereller Prozess der Homogenisierung von Gemeinschaften folgen, der mehr als 85 % der terrestrischen Ökosysteme betreffe. Wesentliche Veränderungen in der mikrobiellen Vielfalt aufgrund von Klima- und Landnutzungsänderungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Funktionsweise der Ökosysteme. «Die Ergebnisse tragen auch dazu bei, eine wichtige Lücke zu schliessen, die in den aktuellen globalen Bewertungen und Abkommen identifiziert wurde», sagt der Leiter der Forschungsgruppe Experimentelle Interaktionsökologie Prof. Nico Eisenhauer (iDiv und Universität Leipzig). Sie würden zudem die Grundlage für die Einbindung von Bodenorganismen in zukünftige Bewertungen der Reaktion von Ökosystemen auf die Faktoren des globalen Wandels legen.

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Lehrgang Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt
Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung.
ZHAW Life Sciences und Facility Management, Campus Grüental, 8820 Wädenswil

Im Fokus stehen gesamtheitliche Konzepte, für resiliente, hitzemindernde und wassersensible Freiraumgestaltung. Der Lehrgang zur Fachperson Vegetationstechnik in der Klima- und Schwammstadt (6 ECTS) dauert 12 Monate (inkl. Projektarbeit). Die 24 Präsenztage fallen voraussichtlich auf den Donnerstag. Der Unterricht findet von 9 bis16 Uhr statt (6 Lektionen à 45 Minuten). Kosten: Fr. 5900.–.
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09.01.2025  –  09.12.2025
Landschaftsarchitektur – woher kommst du? wohin gehst du?
Schloss Lenzburg, Kleiner Rittersaal

Bis 21. April 2025, Schloss Lenzburg, Kleiner Rittersaal, täglich 10 bis 17 Uhr: Ausstellung. Wie beeinflusst Landschaftsarchitektur unser tägliches Leben? Welche Spuren hinterlässt sie – und wie gestaltet sie die Zukunft? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kanton Aargau, mit der die Regionalgruppe Aargau das Bundes Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA) das 100-Jahre-Jubiläum des BSLA feiert. Weitere Informationen  

12.04.2025 10:00  –  21.04.2025 17:00
Deutsche Baumpflegetage
Messe Augsburg

Grösste europäischen Baumpflegefachtagung mit 40 Fachvorträgen sowie praktischen Demonstrationen. Die Zukunft der Veteranenbäume/Uraltbäume ist ebenso ein Thema wie Baumdiagnostik mit 3D-Scanning und KI oder die Haftung für Schäden durch Baumwurzeln. Am zweiten Tag steht die Obstgehölzpflege im Mittelpunkt, inkl. Praxisvorführungen zum Obstbaumschnitt im Aussengelände. Einige Vorträge widmen sich den Baumkrankheiten und Schädlingen: Berichtet wird sowohl über Erfolge bei der Bekämpfung von Schadorganismen wie dem Asiatischen Laubholzbockkäfer als auch über neu entstandene Probleme, darunter der Japankäfer und das Blausieb sowie ein neuartiges Eichensterben. Die Ergebnisse der Veitshöchheimer Studie «Lebensraum Stadtbaum – Artenvielfalt in den Kronen heimischer und nicht-heimischer Baumarten» sind ein weiteres aktuelles Thema, das an der Baumpflegefachtagung aufgegriffen wird.  Kosten: Teilnahme gesamter Kongress, drei Tage: 460 Euro, zwei Tage: 365 Euro, ein Tag 265 Euro. Ermässigter Eintritt für Lernende und Studierende: 50%.  

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