«Gemäss einer Studie von Forschenden aus der Westschweiz hat sich zwischen 2009 und 2018 der für Zecken geeignete Lebensraum um fast zwei Drittel vergrössert», stellt Felix Ineichen, Zecken-Experte bei der Suva, fest. Die veränderten klimatischen Bedingungen könnten ein Grund dafür sein, warum sich die Zecken in der Schweiz immer wohler fühlen. «Speziell in Lagen zwischen 500 und 1000 Metern über Meer haben sich die Verhältnisse so geändert, dass es den Zecken dort zunehmend gefällt», sagt Ineichen.
Auch wenn in den vergangenen Jahren im Trend eine klare Zunahme der Zeckenstiche zu beobachten ist, unterliegen die Zahlen jährlichen Schwankungen. Das Wetter hat grossen Einfluss auf die Zahl der Zeckenstiche. «Zum einen erwachen die Zecken früher aus ihrer Winterstarre, zum anderen halten sich die Menschen vermehrt im Freien auf», sagt Ineichen. In den Monaten Mai, Juni und Juli verzeichnen die Unfallversicherer laut Medienmitteilung am meisten Zeckenstiche. Noch ist schwierig vorauszusehen, ob 2022 ein Zeckenjahr wird. Die kommenden Wochen könnten aber erste Hinweise geben. Gemäss Statistik hat der Monat April entscheidenden Einfluss auf die Zahl der Zeckenstiche. «In jenen Jahren, in denen wir am meisten Zeckenstiche registrieren, war der April jeweils überdurchschnittlich warm und sonnig», erklärt Ineichen.
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